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Justizminister David Gauke hat breite Unterstützung für sein Gesetz.
© Victoria Jones,dpa

Anders als im Brexit-Chaos: Briten können sich bald leichter scheiden lassen

Bei der Trennung der Briten von der EU holpert es, aber bei echten Ehepaaren soll das anders sein: Das Scheidungsrecht wird reformiert und vereinfacht.

Der britische Justizminister David Gauke hat die weitreichendste Reform des Scheidungsgesetzes in England und Wales der vergangenen 50 Jahre verkündet. Laut Medienberichten sollen Scheidungen künftig wesentlich zügiger und ohne den Nachweis von Schuld vollzogen werden können.

Die Gesetzesänderung, die im Londoner Parlament auf breite Unterstützung stieß, soll in spätestens drei Monaten in Kraft treten, wie Gauke mitteilte. Man wolle mit ihr künftig verhindern, dass sich ein Partner gegen die Scheidung sperren könne und der Scheidungsprozess durch ein „überholtes Gesetz und ein erbittertes Spiel der Schuldzuweisungen“ zusätzlich vergiftet werde, so der Justizminister.

Bis dato muss der Antragsteller der Scheidung beweisen, dass sein Partner entweder durch Ehebruch, böswilliges Verlassen oder unvernünftiges Verhalten schuld an der Trennung ist. Ist dies nicht möglich und weigert sich der Partner, einer einvernehmlichen Scheidung zuzustimmen, ist eine Scheidung erst nach fünf Jahren vollziehbar. Stimmen beide Seiten der Scheidung zu, erfolgte die Trennung bislang nach zwei Jahren. Künftig soll vom Antrag bis zur gesetzlich vollzogenen Trennung eine Scheidung in sechs Monaten möglich sein.

In Deutschland galt das sogenannte Verschuldensprinzip bis zur Reform des Familienrechts im Jahr 1977. Im vergangenen Jahr hatten laut BBC-Angaben 188.000 Menschen in England und Wales die Scheidung eingereicht. (KNA)

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