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Olafur Eliasson auf dem Dach seines Studios in Berlin.
© Little Sun

Ausnahmekünster Olafur Eliasson: „Berlin ist nicht besonders hübsch“

Er steht für spektakuläre Lichtinstallationen und Konzeptkunst. Wichtig ist dem Dänen Olafur Eliasson auch Afrika - und wie man dem Kontinent helfen kann.

Herr Eliasson, in welchem Licht gefällt Ihnen Berlin am besten?

Ich liebe die Spätnachmittage im Herbst, wenn der Himmel dicht mit niedrigen Wolken verdeckt ist. Dann ist das Licht absolut schattenfrei, fast farblos, alles scheint nur halbexistent zu sein. Es ist, als wäre die Stadt in einem Zwischenzustand, real und gleichzeitig unwirklich.

Sie sind für Installationen bekannt: die künstliche Sonne in der Modern Tate, die Spiegel, die Sie für eine Ausstellung in Berlin aufstellten. Als Sie 1994 in die Stadt zogen, war das Licht nachts trübe …

… oder es gab im Osten gar keines auf den Straßen. Diese schummrige Atmosphäre verbinde ich mit der Geschichte der Stadt, ein schönes Licht war das nicht. Kein Berliner hört das gern, aber die Stadt war und ist nicht besonders hübsch. Sie ist trotzdem toll.

Was hat Sie hierhergelockt?

Ich wollte einfach aus Kopenhagen weg. Berlin war die nächstgelegene Stadt mit einer Kunstszene.

Es war so furchtbar in Dänemark?

Die Stadt war weit weg von allem. Mobiltelefone gab es noch nicht, ein Fax zu schicken, war das Wildeste, was man sich vorstellen konnte, um mit Menschen in anderen Ländern in Kontakt zu bleiben. Die Museen in Dänemark pflegten kaum Beziehungen zu jungen Künstlern. Ich wollte einfach in eine Stadt, in der mehr Vertrauen in die Kunst und in die Zukunft existierte. Für mich war das Berlin. Ich kannte die Stadt schon, am zweiten Tag nach dem Mauerfall war ich hier, das war ein unvergessliches Erlebnis.

Erzählen Sie mal.

Ich hörte mit einem Freund nachmittags die Nachrichten über den Mauerfall im Radio, abends sahen wir die Bilder im dänischen Fernsehen und am nächsten Morgen haben wir von unserem letzten Geld ein Auto gemietet. Wir sind über Hamburg nach Berlin, direkt zur Straße des 17. Juni gefahren, diese lange Schlange von Trabis sehe ich noch vor mir. Unfassbar!

Was haben Sie dann gemacht?

Wir konnten nicht mehr weiter, weil die Straße zu voll war. Also haben wir das Auto geparkt, sind zum Brandenburger Tor gelaufen, wo überall Übertragungswagen mit riesigen Satellitenschüsseln standen. Wir sind die Mauer in Richtung Kreuzberg entlanggegangen, in Kneipen gelandet und haben gefeiert. Mir war klar, dass für die Deutschen dieses Ereignis viel größer war, als ich es mir vorstellen konnte. Ich saß als Däne wie ein Zuschauer an Tischen, wo Leute sich umarmt und geweint haben.

Das hat Sie so beeindruckt, dass Sie hierherwollten.

So direkt passierte das nicht. Obwohl man schon über Künstler in Berlin geredet hat. Vergessen wir nicht, dass es in West-Berlin bereits vor dem Mauerfall eine Szene um die Paris-Bar gab. Der Bildhauer Georg Herold, die Neuen Wilden, die waren mir ein Begriff.

Zu der Bewegung gehörten Maler wie Elvira Bach und Rainer Fetting. Sie tauchten sofort in die Kunstwelt ein?

Jeder war stark damit beschäftigt, sich um Gottes willen nicht mit der alten Kunstszene zu mischen. Diese neue Gruppe, das waren im Kern 40 Leute, mehr nicht. Ich hatte Mitte der 90er Jahre meine erste Ausstellung bei Neugerriemschneider. Ich arbeitete schon damals an künstlichen Regenbogen. Nicht mal die Galerie kam auf die Idee, dass ich solche Installationen mal verkaufen würde. 1997 kam der Sammler Christian Boros in die Galerie ...

... der Unternehmer hat heute im Bunker am Deutschen Theater ein Privatmuseum, in dem er auch Ihre Arbeiten zeigt ...

... er sah die Ventilator-Installation von mir und sagte: Das will ich haben. War uns allen ein Riesenrätsel, warum.

Das Werk besteht aus einem Zimmerventilator, der von der Decke hängt und in der Luft hin- und herschwingt. Da mussten Sie sich schnell einen Preis ausdenken.

Tim Neuger, einer meiner Galeristen, ist da sehr begabt. Für ihn war das kein Problem.

Wir treffen uns in Ihrem Studio auf dem Pfefferberg-Gelände. Auf das Dach hat jemand gesprayt: Olafur Eliasson war Hip-Hopper.

Ich finde die Musik nach wie vor interessant. Eines Tages würde ich gern eine Choreografie für Breakdance entwerfen.

Den haben Sie als junger Mann begeistert in Kopenhagen getanzt.

Mich fasziniert Tanz, weil man durch ihn lernt, die Welt allein durch Bewegung und Körper wahrzunehmen. Tanz gab mir eine physische Beziehung zu meiner Umwelt. Ich denke, er hat mir geholfen, beim Wandern die Landschaft durch meine eigene Bewegung zu erleben. Aber Ende der 90er Jahre standen ganz andere Sachen für mich im Vordergrund. Die erste Zeit bin ich fast nur umhergezogen, bis ich in der Rungestraße gelandet bin, in einem Haus, wo viele Künstler gewohnt haben. Mit Thomas Demand habe ich gemeinsam auf einer Etage gelebt.

Demand hat inzwischen eine eigene Ausstellung in der Neuen Nationalgalerie gehabt, Sie stehen auf der „Kunstkompass“-Liste der wichtigsten Künstler weltweit auf Platz sieben.

Der Berliner Kunstmarkt ist größer geworden, er ist im Vergleich zu Städten wie New York oder London aber viel kleiner. Das Geld sitzt nicht hier. Das ist Berlins Rettung. Andererseits ist es eine Herausforderung, als junger Kreativer – in Musik, Theater, Kunst – damit zurechtzukommen.

Sie seufzen.

Wenn jemand Erfolg hat, verlässt er sofort die Stadt. Weil er nicht weiterkommt. Thomas Demand wohnt jetzt in Los Angeles, weil er in Berlin nichts zu tun hat. Ich glaube, wir unterschätzen die kreativen Ressourcen der Stadt. Hier gibt es bestimmt 60 000 aktive Kreative, von ihrer Kunst leben können 6000, sehr gut geht es davon 600 und global gefragt sind davon 60. Die Szene in New York in den 70er Jahren bestand aus maximal nur 1000 Menschen.

Die Stadt nutzt das Potenzial nicht?

Kunstvereine, Kunsthallen, diese mittelgroßen Einrichtungen fehlen. Natürlich gibt es riesige Museen und kleine Galerien, zwischen diesen Enden aber nichts. Junge Kunst wird in etablierten Häusern fast nicht ausgestellt.

Wie Eliasson auf die Idee mit der Solarlampe kam

Die Solarlampen "Little Sun" werdenbereits in Afrika verkauft, nun folgt ein Aufladegerät.
Die Solarlampen "Little Sun" werden bereits in Afrika verkauft, nun folgt ein Aufladegerät.
© O. Eliasson

Bei Ihnen arbeiten dafür 90 Menschen auf mehreren Etagen, es gibt eine Kantine, Werkstätten, Büros, die Arbeitssprache ist Englisch. Was ist an dem Ort noch typisch Berlin?

Wir haben im Frühling mal gezählt und sind bei 28 Nationen gelandet. Die Hälfte unserer Mitarbeiter sind Deutsche. Für mich ist das Studio berlinspezifisch, weil ich mir gar nicht vorstellen kann, woanders ein solches Team zu bekommen. Relativ junge Leute aus verschiedenen Nationen, die alle in der unmittelbaren Umgebung wohnen.

Billiger als in Kopenhagen, wo Sie mit Ihrer Frau und Ihren zwei Kindern auch leben?

Es ist kein Geheimnis, dass Sie dort für Lebenskosten und Löhne mehr bezahlen.

Wie viel mehr?

Das kann ich nicht sagen. Ich würde so einen Raum in Kopenhagen gar nicht kriegen.

Früher dachte man, ein Künstler schafft sein Werk allein. Für Jeff Koons arbeiten rund 60 Menschen. Sie beschäftigen mehrere Architekten, Schlosser, Büroangestellte. Wozu?

Mich interessiert der Prozess zwischen Idee und Umsetzung. Vom Einfall zum Werk oder zur Aktion. Das ist nicht unbedingt verbalisierbar, sondern ein Instinkt oder eine Vision. Ich finde diese Vorstellung fragwürdig, dass ein Künstler eine Idee hat, als hätte er wie ein Orakel eine Beziehung zu Gott. So ist es bei mir nicht. Ich skizziere etwas auf ein Blatt Papier, diese Skizze gebe ich meinem Team, das setzt sie in eine bessere Zeichnung um, vielleicht sogar schon digital am Computer, irgendwann gibt es ein Modell aus Holz oder Pappe, und ich teste, wie Menschen darauf reagieren.

Können Sie das an einem Beispiel erklären?

Ich rede eigentlich lieber abstrakt. Aber lassen Sie mich ein Beispiel finden. Dieses Jahr möchte ich eine Kugel aus Glas herstellen, die groß wie ein Fußball ist und deren Oberfläche ein wenig der Atmosphäre der Erde entspricht. Sie soll eine Farbschicht haben, die Farbe soll sich verändern, je nachdem, wo der Betrachter im Raum steht. Ist ja erst mal leicht gedacht.

Im Gegenteil: Klingt ziemlich kompliziert.

Ich habe mich damit auseinandergesetzt, wie die optischen Bedingungen für sphärisches Glas sind. Zehn Leute arbeiten seit einem halben Jahr nur an diesem Projekt. Goldbeschichtung, Schwarzbeschichtung, welcher Lack funktioniert gut, wann müssen wir das Glas erhitzen, wann abkühlen, damit es nicht springt. Dafür habe ich die Handwerker und Projektleute. Wir haben schon acht oder neun Modelle der Kugel gebaut. Nächstes Jahr im März habe ich eine Ausstellung. Dann möchte ich das Werk präsentieren.

Riesige Spiegel, Sonnen, Wasserfälle. Müssen Sie Ihre Arbeiten groß denken, damit alle im Haus beschäftigt sind?

Große Projekte brauchen nicht unbedingt ein großes Team. An dieser kleinen Kugel arbeiten genauso viele Menschen wie an einem Haus, das ich gerade baue. Denken Sie an die Forschung. Nur weil Atome klein sind, heißt das doch nicht, dass sich weniger Wissenschaftler damit beschäftigen sollen.

Der Modemacher Dries van Noten verwendet für jede Kollektion Stickereien, damit die Angestellten in seiner indischen Firma Arbeit haben.

Das würde ich nie machen. Natürlich habe ich dem Team gegenüber eine Verantwortung, aber allen ist klar, wenn ich weniger zu tun hätte, müsste ich einen Teil gehen lassen. In dieser Beziehung sind wir unromantisch.

Leidenschaftlich sind Sie, wenn es um Ihr Projekt „Little Sun“ geht – eine Solarlampe für Afrika.

Die Idee kam mir vor ein paar Jahren, als ich mich mit einem Freund unterhielt, der Solaringenieur ist. Mich hat fasziniert, dass die Sonne in Afrika fast senkrecht untergeht. Die Dämmerung dauert zehn Minuten. Es ist total hell – und im nächsten Moment stockdunkel. Diese Erfahrung saß in meinem Körper.

Im Unterschied zu Dänemark.

Oder in Island, wo ich mich viel mit der Sonne auseinandersetze. Manchmal geht sie dort nie richtig unter. Die extremen Grautöne der langen Dämmerung, das kennt man in Afrika nicht. Ich habe mir die Frage gestellt: Wie fühlt sich die Tatsache an, dass niemand die Sonne besitzt – oder wir alle zusammen sie besitzen? Dass wir uns diese Energie einfach holen können. In vielen Ländern hat der Staat das Energiemonopol, in afrikanischen Ländern ist das oft ein totalitäres System. Was für eine Freiheit muss es bedeuten, die eigene Energie über eine Solarlampe zu ernten. Dahinter steckt ein Problem, das uns überall beschäftigt: Wie fühlt sich Energie an? Das ist in Bezug auf die Klimafrage eine Herausforderung. Wir haben einen Stecker in der Wand, durch ein Kabel läuft Strom, und am Ende landet der in meinem Computer.

Sie haben ein Produkt entworfen, das in Konkurrenz zur Ölindustrie stehen muss, weil für viele Afrikaner Kerosinlampen die Lichtquellen sind.

Wir haben in Äthiopien und Kenia untersucht, was eine normale Familie, zwei Erwachsene, zwei Kinder, für Kerosin ausgibt. Das waren in drei Monaten zwölf Euro. Wir müssen zehn Mal billiger sein, damit sich für diese Familie eine Solarlampe lohnt. Das Ziel war, eine Lampe zu bauen, die maximal zwölf Euro kostet. Die Produktion durfte also nicht teurer als fünf Euro sein, am besten noch billiger. Das Gerät sollte UV-resistent sein und so robust, dass es auch mal runterfallen darf und man es drei Jahre lang im Alltag nutzen kann, bevor die Batterien ausgewechselt werden müssen. Ein Tag Sonnenlicht sollte für eine komplette Nacht reichen. Wir liefern seit 2012 unsere „Little Sun“-Lampen mit LED-Licht und aufladbaren Batterien. 900 Mal können die aufgeladen werden, was etwa drei Jahren entspricht, 900 Mal eine 90 Milliliterdose Kerosin gespart, das ist fast eine Tonne.

Sie haben die Lampe in Form einer Plastiksonne entworfen.

Zuerst haben wir uns beraten lassen, zum Beispiel von der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit. Die hat uns gesagt: Das ist Afrika, das Design ist überhaupt nicht wichtig, die Leute wollen nur, dass etwas funktioniert. Also haben wir eine Lampe gebaut, die wie ein Eishockey-Puck aussah. Eine schwarze Dose mit einem LED darauf, an der Seite hing eine Schnur, auf der „Little Sun“ stand. Alle haben gesagt: Mensch, eine tolle Idee, aber richtig cool finden wir die gelbe Schnur mit der Aufschrift.

Was haben Sie in dem Moment gedacht?

Wie unglaublich blöd wir sind, dass wir denken, die Afrikaner wollten etwas anderes als wir haben. Das haben wir sofort korrigiert. Ab jenem Moment haben wir nur Sachen entworfen, die wir selber toll finden.

Die verrückten Radfahrer von Kopenhagen

Auf dem Dach des Kunstmuseums in Aarhus hat Eliasson einen begehbaren Regenbogen errichtet.
Auf dem Dach des Kunstmuseums in Aarhus hat Eliasson einen begehbaren Regenbogen errichtet.
© Ole Hein Pedersen

In Simbabwe haben Sie bereits 35 000 Lampen in drei Jahren verkauft. Warum bieten Sie die auch im KaDeWe an – die Kunden des Kaufhauses können sich doch Kronleuchter leisten?

Wir verkaufen die Sonne in Europa für 22 Euro, den Profit benutzen wir, um neue Geschäftspartner in Afrika zu finden, ein Vertriebsnetz aufzubauen. Wir verschenken die Sonne nicht, es ist ein Geschäftsmodell.

Der US-Milliardär und ehemalige Bürgermeister von New York, Michael Bloomberg, hat Ihnen sogar dafür Geld gegeben.

Fünf Millionen Dollar als Startkapital, über vier Jahre verteilt, um unsere Firmenstruktur stabiler zu machen.

Eine Steuerabschreibung?

Überhaupt nicht, er ist selbst Ingenieur, hat unser Geschäftsmodell analysiert und für gut befunden. Er bekommt Zinsen dafür. Bloomberg hat verstanden, dass die Menschen in Afrika am Ende dasselbe wollen wie wir in Europa: eine Glühbirne, die sie an- und ausschalten können, einen Fernseher, einen Kühlschrank. Allerdings an erster Stelle steht gerade ein Aufladegerät für Handys.

Deshalb haben Sie nun eines mit Solarzellen entwickelt. Vor ein paar Tagen hat die Kickstarter-Kampagne dafür begonnen.

Damit können Sie zwei kleine Handys oder ein Smartphone aufladen. In Afrika ist die Anzahl von Smartphones noch gering. Untersuchungen gehen jedoch davon aus, dass der Anteil in drei Jahren auf knapp 50 Prozent steigen wird.

Wie hat sich Ihr Energieverbrauch verändert, seit Sie sich mit dem Thema beschäftigen?

Vor einem Monat haben wir auf dem Dach des Büros in Berlin eine Solaranlage installiert. Ich fand es absurd, dass wir Sonnenenergie propagieren und sie nicht selbst nutzen. Vor Kurzem habe ich in Kopenhagen eine Brücke entworfen, die abends auch beleuchtet ist. Dafür habe ich umweltsensibles Licht gewählt. Mich interessiert die Forschung: Was können Phosphorlampen? Was kommt nach den LED-Leuchten? Gerade habe ich von einem Wissenschaftler in Süddeutschland eine Plasmalampe gekauft, die das Sonnenlicht zu 99,7 Prozent nachahmen kann. Ich denke, wir werden bald neue Lichtquellen erleben, die mit weniger Energie stärkeres Licht erzeugen.

Trauern Sie wie der Lichtdesigner Ingo Maurer den alten Glühbirnen nach und bestellen sie kistenweise im Internet?

Das halte ich für einen Riesenfehler. Mittlerweile kann ich LED-Lampen mit einem fantastischen Licht kaufen – und die halten 50 Jahre. Das muss man sich mal vorstellen: Die Lampe funktioniert noch, wenn ich vielleicht nicht mehr lebe.

Wie reagieren die Menschen hierzulande auf solche Ideen zur Nachhaltigkeit?

Grundsätzlich gibt es in Deutschland eine starke Beziehung zur Natur. Ich glaube, außer in China habe ich in anderen Ländern keine Apotheken gesehen, die so viele Naturheilmittel verkaufen. In der deutschen Allgemeinmedizin sind sie integriert. Das Grundvertrauen in die Kraft der Natur ist vorhanden. Gehen Sie mal in eine dänische Apotheke und fragen nach Rotem Sonnenhut.

Eine wichtige Arzneipflanze zur Kräftigung des Immunsystems.

Mediziner und Apotheker sind gegen pflanzliche Medikamente. Dafür ist Kopenhagen eine weltführende Stadt, wenn es um nachhaltige Planung geht.

Die berühmten Fahrrad-Highways.

Die Fahrradkultur ist nun so groß geworden, dass die Radfahrer jetzt mega-aggressiv sind. Das ist wie ein Wettkampf auf der Straße. Gerade wird in dänischen Zeitungen darüber debattiert, wie wir es schaffen können, dass die Räder nicht ständig bei Rot über die Ampel fahren. Wie kriegen wir es hin, dass Mountainbikes und Rennräder nicht im Zickzack an den Autos vorbeifahren? Jeder Däne fährt wie ein Anarchist. Wir müssen eine sozial-verbindliche Radkultur aufbauen.

Das Magazin „Monocle“ hat sich kürzlich echauffiert, dass man in einigen Städten gezwungen ist, einen Helm aufzusetzen.

In Dänemark muss man keinen tragen, aber ich habe Kinder. Seitdem setze ich einen auf, damit sie das auch tun.

Sind die Dinger nicht ziemlich hässlich?

Ich finde die Frage albern. Das interessiert mich überhaupt nicht.

Für jeden Künstler sind doch Fragen der Ästhetik, wie etwas aussieht, wichtig.

Muss ich mich deshalb über Helme äußern? Das ist doch Profilschnickschnack. Da fühle ich mich mit meinen abstrakten Ideen viel wohler.

Mehr Infos zum Projekt unter www.littlesun.com

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