Reisebericht einer Fotosafari: Auf Großbildjagd in Namibia
Sieben Menschen, sieben Tage. 3535 Kilometer auf Schotterpisten durch Namibia – Objektiv im Anschlag. Von Sonnenaufgang bis zum Sundowner unzählige Motive. Und die Frage: Was ist Kitsch? Eine Fotosafari.
Hier sehen wir etwas total Seltenes, sagt Peter Pack und langt nach seiner Kamera. Das passiere in diesem Land fast nie: eine große Pfütze mitten auf der Straße. „Ich schlage vor, wir halten an und nehmen uns die Spiegelungen vor.“
Sieben deutsche Teilnehmer einer Fotosafari in Namibia entsteigen daraufhin ihrem höhergelegten Bus und hocken sich auf einer einsamen Schotterpiste mit ausgerichteten Objektiven japanischer Bauart um eine graue Pfütze herum.
Hmm. Die Sonne steht zu steil.
Schon jetzt, nach den ersten Kilometern in diesem Land, wird klar, dass hier einiges auf den Kopf gestellt ist auf der Südhalbkugel, wo jetzt Winter ist und die Sonne mittags im Norden steht. Für Wunder gelten andere Kriterien. Es hat vor zwei Tagen geregnet, und in drei weiteren Tagen wird die Wüste von einem spektakulär unspektakulären grünen Flaum überzogen sein.
Peter Pack, der 1958 in Namibia geboren wurde, betreibt seit 25 Jahren ein Safari-Unternehmen. Er arbeitet mit einem deutschen Reiseveranstalter zusammen, der auch Foto-Touren anbietet. Ein Genre, das gerade Zulauf bekommt, weil immer mehr Leute es leid sind, die Großartigkeit eines Landes mit der Mittelmäßigkeit ihrer Bilder zu kontern.
Fotosafaris sind ein merkwürdiges Spiel der menschlichen Gattung, eine Kulturtechnik, bei der die sogenannte Zivilisation Abgesandte in die sogenannte Wildnis schickt. Ich sehe was, was Du nicht siehst. Es handelt sich um ein eigenes Genre mit spezifischen Regeln, in denen klar zu sein scheint, was ein Motiv und wann ein Foto gut ist: Seltene, wilde Tiere sind an sich schon ein Motiv und alle Dinge natürlich, die in günstigem Licht liegen. Großartige Dinge, die gerade ungünstig beleuchtet sind, werden nicht existiert haben. Tiere sind gut, wenn sie direkt in die Kamera gucken und vor einem „sauberen“ Hintergrund stehen. Und: „Vordergrund macht das Bild gesund.“
Dies ist ein Experiment. Eine Woche orientiert am Licht. Eine Reise für Leute, denen ein gutes Foto es wert ist, mitten in der Nacht aufzustehen, um bei Sonnenaufgang ein perfektes Motiv erreicht zu haben. In einem dünn besiedelten Land, in dem die Entfernungen riesig und die Horizonte weit sind, wird das Experiment zu einem Roadmovie auf Schotterpisten. Die besten Motive bringen der frühe Morgen zu Sonnenaufgang gegen halb sieben und der Abend mit dem Sonnenuntergang gegen halb sechs. Dazwischen kann man Strecke machen.
Schon taucht am Straßenrand eine kleine Familie auf einem Eselskarren auf. Ganz klar, ein „Motiv“. Peter Pack hat die Regeln schon erklärt: immer fragen. Jedes Nein akzeptieren. Und nachher ein Trinkgeld. Der Wagen stoppt, die Bauernfamilie Grunewald ist einverstanden. Der Mann zeigt eine Wunde am Unterarm, er wurde vor zwei Tagen von einem Hund gebissen, nun sind sie auf dem Weg zum Arzt in ein zwei Stunden entferntes Dorf. Die Fotografen gehen in die Hocke. Sehr schön die Kumulus-Wolken im Hintergrund. Sehr schön auch die beiden Esel.
Das schlagartige Fremdheitsgefühl rührt nicht aus der Fremdheit der Orte oder der Menschen, sondern aus der Art, wie man mit ihnen umgeht: Hauptsächlich am Bild interessiert. Steht einem das eigentlich zu?
In „Das Leid der Anderen“, das zugegebenermaßen von der Kriegsfotografie handelt, setzt sich die New Yorker Intellektuelle Susan Sontag damit auseinander, was man mit welchen Absichten zeigen darf. Sie kommt zu dem Schluss, dass die räuberische Natur der Kamera, die den Menschen zum Objekt macht, nur dann einem guten Zweck dient, wenn die Distanz, die Bilder den Betrachter zum Nachdenken darüber veranlassen, inwieweit unsere eigene privilegierte Situation mit dem Leid jener Menschen zusammenhängt.
Aber Sontag ist tot. Und dies ist nicht New York. Peter Pack hat das Zögern in der Gruppe gespürt. Früher, sagt er, habe er auch anders gedacht. Er pflegte lange die Meinung, arme Menschen sollten nicht für ein Trinkgeld ihr Leben ausstellen müssen. Das sieht er heute anders. Es gebe insgesamt nur sehr wenige Möglichkeiten für sie, an Geld zu kommen, dies ist eine davon. Man solle nicht wegen Skrupeln, die diese Leute überhaupt nicht teilen, ihnen die Möglichkeit verweigern, ihr Leben zu verbessern.
Fleisch ist am billigsten. Es kostet nur eine Kugel
Im Grunde, sagt Peter Pack am Abend über einem Antilopensteak, tun wir das Gleiche wie die Jäger: in Bezug auf die Beute den einen,den richtigen Schuss anpeilen, eine Trophäe mitnehmen und zu Hause zeigen. Auch Fotografen liegen auf der Lauer, nur, dass das Wild hinterher lebendig davonspazieren kann.
Peter Pack hat mit 13 Jahren auf seine ersten Tiere geschossen. Nicht, weil er danach gefragt hätte, sondern weil es von ihm erwartet wurde, dem Jungen, der auf einer weißen Farm in Namibia aufwuchs, dessen Großvater 1905 aus Deutschland gekommen war. „Esst Fleisch“, sagte der Vater, „das ist am billigsten“, denn es kostete ihn nur eine Kugel. Eine Antilope reichte für zwei Wochen.
Pack besaß kein Talent zum Schießen, er konnte es schlecht haben, die erlegten Tiere liegen zu sehen, „die Augen noch offen“. Doch die Fotografie, die friedliche Variante der Jägerei, war schon immer seins: Erst nutzte er Einwegkameras, dann Kompaktkameras und schließlich die Spiegelreflex. Alle Bilder macht er im RAW-Format, so kann er nachher am Rechner noch das meiste herausholen.
Am nächsten Morgen, kurz vor Sonnenaufgang auf dem Weg zu den berühmten Dünen des Sossusvlei, ist nichts entfernter als der Gedanke an einen Rechner. Eine riesige Giraffe spaziert über die Straße. Der Wagen bremst ab. Es ist nicht so sehr die Giraffe selbst, es ist ihre Autarkie, die hier beeindruckt. Sie scheint über der Straße zu schweben, ganz Herr ihrer selbst. „Ich war zuerst hier“, sagt ihre ruhige Art. Die Berge hinter ihr gehören mehr ihr als den Besuchern. Die stille Selbstverständlichkeit, mit der sie den Platz auf der Piste außerhalb jeden Nationalparks beansprucht, ist das Großartigste daran. Wie fotografiert man Selbstverständlichkeit?
Die Düne sieht aus wie von Läusen befallen
Die Nationalparks sind noch nicht vollständig auf die Bedürfnisse der Fotografen eingerichtet, sagt Peter Pack. Es ist noch nicht gelungen, die Parkverwaltung in Sesriem davon zu überzeugen, früher ihre Tore zu öffnen. Sie öffnen mit Sonnenaufgang, dann muss man noch einmal 65 Kilometer fahren, um zu den höchsten Dünen der Welt zu kommen. Den Weg säumen violette Bergketten. Ein Fesselballon steigt auf. Kitschalarm. Aus den Bussen und Jeeps am Straßenrand quellen Menschen, die mit ihren Handys weit entfernte Motive anblitzen. Bei Peter Pack zieht sich alles zusammen. Wie fotografiert man so, dass die Bilder später nicht nur Beweis für die eigene Anwesenheit sein werden?
45 Kilometer hinter dem Tor liegt links die prominente, begehbare „Düne 45“. Es sieht aus, als sei sie von Läusen befallen. Aber die kleinen schwarzen Punkte sind die Menschen, die auf ihrem Grat nach oben stapfen. Eisenoxid färbt den Sand rot. Alle machen am Fuße zur richtigen Zeit das perfekte Bild der Düne mit perfekter Schattenkante – einfach, weil es die perfekte Uhrzeit ist. Im Dead Vlei ragen die nackten Stämme von über 500 Jahre alten Kameldornbäumen in den Himmel. Sie starben ab, als die Dünen sich so verschoben, dass die Senke vom Wasserzufluss abgeschnitten wurde. Die weiße, rissige Bodenfläche funktioniert wie ein riesiger Reflektor. Die Stämme scheinen von unten beleuchtet, so wie alle Leute, die man hier fotografiert.
Ob man nicht einfach mal einen Filter probieren wolle? Der Kameraexperte erläutert, wo die im Menü zu finden sind. Brrrr, Filter! Das riecht nach Verfälschung der Wirklichkeit, oder? Klick, schon ist jede Fremdheit eingemeindet in das eigene Weltbild. Ist das nicht auch eine Art der Versklavung?
Schade, dass es keinen Bildstabilisator für die Windschutzscheibe gibt
Der Medienphilosoph Vilém Flusser kritisierte in „Für eine Philosophie der Fotografie“ von 1983, dass der Fotograf durch die Programme seines Apparates selbst Ausführender einer industriellen Voreinstellung wird. Er begreift seine Sichtweise als individuell, beherrscht jedoch das Bild gar nicht mehr. „Während der Apparat in Funktion der Absicht des Fotografen funktioniert, funktioniert diese Absicht selbst in Funktion des Programms des Apparats.“
Aber Flusser ist tot. Er starb 1991 an den Folgen eines Autounfalls. Es sind noch 400 Kilometer bis Swakopmund an der Atlantikküste. Die Steine prasseln an den Unterboden. Draußen wackelt die Geröllwüste vorbei. Schade, dass es keinen Bildstabilisator für die Windschutzscheibe gibt. Kurz keimt der Verdacht, dass bei so einer Reise jeder seine Kamera besser kennenlernt als das Land. Dieses merkwürdige, weite Land mit der deutschen Vergangenheit, den befehdeten Herero und den kilometerlangen Weidezäunen. Das Land, in dem die Touristen mit lila durchglühten Kupplungen ihrer Leihwagen in der Wüste stehen bleiben, weil sie nicht wissen, dass man auf Sand Luft aus den Reifen lassen muss.
Das Land mit den Großwildjägern. Und den Großbildjägern.
Auch Fotografen müssen sich anpassen
Und dieser kuriosen deutschen Episode von Deutsch-Südwest, weshalb noch heute viele Leute Deutsch sprechen und in den Fleischtheken der Supermärkte „Spitzbubensalat“ kühlt. Die Deutschen haben ihren Führer so erfolgreich durch diverse Reiseführer ersetzt, bis sie irgendwann Reiseweltmeister waren. Durch die Welt bewegen sie sich seitdem nur noch in Reisegruppenstärke, was zweifellos die freundlichere, wirtschaftsförderndere Art ist, die Welt zu erobern.
Erstaunlich, wie sich die Menschen, Tiere und Pflanzen hier den lebensfeindlichen Bedingungen angepasst haben. Oryx-Antilopen stellen die Schweißproduktion ein, wenn es zu heiß wird und kühlen durch die Nase. Ihr Körper verträgt 45 Grad Hitze! Da stoppt der Wagen neben einer ziemlich hässlichen, kniehoch verknäulten Pflanze: Ein Pflanzenwunder, dass es nur in der Namib-Wüste gibt. Dieses Exemplar einer Walwitschie ist über 1000 Jahre alt. So lange schon legt sich der Nebel, der morgens in der Wüste fällt, auf die langen, rutschbahnartigen Blätter, die die Feuchte auf den Boden leiten, wo oberflächliche Wurzeln jedes bisschen zu nutzen verstehen. Und da endlich dämmert es einem: Es geht nicht um die Fototheorie der westlichen Welt. Es geht um Anpassung! Auch Fotografen müssen sich anpassen. Und je länger man darüber nachdenkt, durchgeschottert von der Schüttelpiste, erscheint einem plötzlich „Impressiv“ als legitimer, wenn nicht der einzig passende Filter für dieses Land. „Impressiv“ verstärkt die Kontraste und die Farben, bis jeder Betrachter „Wahnsinn“ sagt.
Denn dies ist Namibia, Afrika, wo die Gegensätze krasser sind als in gemäßigten Breiten. Das betrifft das Licht und die Kontraste zwischen Arm und Reich, es betrifft den enormen Unterschied zwischen der Hitze tagsüber und der Kälte nachts in der Wüste. Es gibt keine Übergänge hier, die Wechsel sind abrupt. An der Küste trifft die glühende Sandwüste ohne Übergang auf den Atlantik mit seiner eiskalten Benguela-Strömung, die aus der Antarktis kommt und nie wärmer wird als 12 bis 14 Grad. Da liegen statt einer langen, grau bewölkten Zeit zwischen Sonne und Regen nur Minuten. Sogar die einheimische Zebragattung, die Bergzebras, zeichnen sich dadurch aus, dass ihre scharf getrennten Streifen keine Schattenkanten haben.
Wenn die Verschärfung der Kontraste Afrika ist, der Mangel an Übergängen und Graustufen, dann muss „Impressiv“ der kongeniale Filter sein.
Möglicherweise konnte der „Sundowner“ deshalb, obwohl er ja täglich ganz erwartbar wiederkehrt, zu einem solchen Ereignis werden. Der Mensch klammert sich an diesen Moment, der deshalb so magisch ist, weil für wenige Minuten die Kontraste zwischen Licht und Schatten ihre Schärfe verlieren, sich auflösen, wenn das Licht milder wird und die Farben zarter.
Eine ganze Industrie hat sich um diese Minuten entwickelt: Sundowner-Fahrten sind buchbar in jeder Lodge und in allen Ausstattungsvarianten. Man fährt mit einem offenen Allradfahrzeug einen erhöhten Punkt in der Landschaft an, breitet ein Tischtuch über die Motorhaube und flößt sich zur Feier des Augenblicks einen Gin Tonic ein. Sofort verschwimmen die scharfen Unterscheidungen auch inwändig.
Piepsende Fünfbeiner: drei Beine Stativ, zwei Beine Fotograf
Sind die Tage auch erbarmungslos in ihrer Härte, geradezu lebensfeindlich – hier löst sich alles auf und fällt in eins. Es verschwindet das Trennende von Schwarz und Weiß, hell und dunkel, die Landschaft scheint sich ständig zu dehnen. Dieses Aufgehen in einem Licht, dieses Einverstandensein mit der Weite um einen herum – was für eine Erlösung. Kann einen etwas so Zartes mit einer solchen Wucht treffen? Es hat etwas Neu-Testamentarisches.
Ja, danke, noch einen Gin Tonic.
Dass von nun an alle Bilder unscharf werden, liegt an der längeren Belichtungszeit. Eine halbe Sekunde kann ja kaum einer ohne Stativ halten. Und noch vor sechs Uhr am Abend ist es plötzlich Nacht. Die Milchstraße der Südhalbkugel ist besternt wie nie, Jupiter wird in den nächsten 100 Jahren nicht mehr so nah an den Mond heranrücken. Am besten sei es, dem einmaligen Phänomen mit der Langzeitrausch-Unterdrückung zu begegnen, empfiehlt der Experte. Auch, wenn sie die Speicherzeit verdoppelt und Akku saugt. Und auf jeden Fall den Selbstauslöser benutzen, damit man nicht mit dem Druck auf den Knopf schon das Bild verwackelt!
Zwei Beine Mensch und drei Beine Stativ bilden in der mondbeschienenen Namib-Wüste jeweils eine Einheit. Ein fünfbeiniges, halbtechnoides Kunstwesen. Digitale Kameras klacken nicht mehr, die piepsen nur noch. Piepsende Fünfbeiner sind eine besondere, gar nicht so seltene Spezies in der Wüste.
Aber Etosha steht noch aus. Dieser größte Nationalpark Namibias, groß wie Hessen, mit seinen 114 Säugetierarten. Jedes Tier ein mögliches Motiv. Noch während das Stück Antilope oder Kudu oder Springbock, das sich die Fotografengrupppe am Abend zuvor am Buffet der Lodge einverleibt hat, noch bevor dieses Stück Wildnis ganz durch sie hindurchgegangen ist, verwandelt die Gruppe sich schon den Tieren an. Man schlägt seine Beute, indem man ihr ähnlicher wird.
Hier, diese schlängelnde Spur im weißen Staub stammt von einem Elefantenrüssel. „Da hat er Mineralien aufgenommen“, erläutert Peter Pack. Und es dauert nicht lange, da läuft eine Elefantenherde rechterhand. „Die wollen zum Wasser“, sagt Pack. „Wir fahren schon mal hin, dann sind wir am Wasserloch in der ersten Reihe.“
So muss sich Honecker gefühlt haben
Die Fotografen bewegen sich in motorisierten Rudeln. Alle sind auf der Hut, die Umgebung könnte plötzlich gefährlich und sie selbst zur Beute werden. Das Verlassen der Autos und sogar das Öffnen der Türen ist deshalb in Etosha verboten. Man informiert sich gegenseitig, dass an einer Kreuzung ein Löwe im Gras liegt. Wo der Elefantenbulle, ein schlammbespritzter Einzelgänger, alleine im Busch steht. Dass da hinten soeben ein Nashorn langsam über eine Kuppe verschwand. Doch jetzt stehen die Autos in dichter Reihe zusammen am Wasserloch. Die Rüssel der Spezies Mensch sind schwarz und steif und vergleichsweise kurz. Mit dem leicht sirrenden Geräusch des Autofokus richten sich alle Objektive auf die spiegelnde Wasserfläche.
Und es kommen wirklich alle: Die Giraffe mit ihrem Jungen, die ihre Beine nach rechts und links spreizt, um zu trinken. Die Kudus. Die Antilopen. Die Elefantenherde mit den Kleinen in den Proportionen von Spardosenelefanten, deren übermütiges Tröten kein Bild der Welt abbilden kann. So muss sich Honecker gefühlt haben, als man ihm das Wild vor die Flinte trieb. Die Entfernungsmesser piepsen. Es ist möglich, sich an einem Wasserloch in der Savanne wie im Fotografenpulk im Berliner Regierungsviertel zu fühlen, weil alle sich auf das gleiche Motiv geeinigt haben. Es ist möglich, in einem der am dünnsten besiedelten Länder der Welt zu stehen und trotzdem immer einen fremden Ellbogen mit im Bild zu haben. Oder den Teil eines Objektivs.
Lange galt der afrikanische Winter, die Trockenzeit, als die schlechtere Reisezeit. Das stimmt nicht. Die Dünen des Sossusvlei sind nicht so mörderisch heiß und viel weniger zertrampelt. Die Lodges sind nicht ausgebucht und die Moskitonetze darin nur Deko. Zwar sind die Tage zwei Stunden kürzer, zwar sind die Naturparks nicht so grün und saftig, sondern in der Trockenzeit dürrer. Doch eben deshalb müssen alle Tiere zum Trinken an die Wasserlöcher.
Müllsammler fegen am Straßenrand im Staatsauftrag die Wüste. In einer Siedlung mitten in der Wüste hat sich eine junge Mutter ein goldenes Dollarzeichen auf den Schneidezahn geklebt. Ein Hirte, mager wie seine Rinder, hat in zwei Wochen 300 Kilometer mit ihnen den Straßenrand abgegrast, so wenig Futter ist zurzeit zu holen. Als der Wagen auf dem Parkplatz des Flughafens in Windhuk zum Stehen kommt, ist die Windschutzscheibe von einem Steinschlag gesprungen, ein Reifen musste gewechselt werden. Auf dem Tachometer sind nach sieben Tagen 3535 Kilometer. Auf den Speicherkarten über 3000 Fotos.
REISETIPPS FÜR NAMIBIA
FOTOSAFARI BUCHEN
Die 14-tägige Reise „Lumix Photo Adventure Namibia“ führt in Kleingruppen von maximal 12 Teilnehmern und mit deutschsprachiger, einheimischer und fotoaffiner Reiseleitung von Windhoek über Sossusvlei und die
Namib-Wüste an die Küste bei Swakopmund, weiter durch das Erongo-Gebirge zum Etosha-Nationalpark. Dort steht auch ein
Besuch bei den San, der ältesten Volksgruppe Namibias, auf dem Programm.
Buchbar ist die Reise ab 3199€ inklusive Flug und Lumix-Kamera DMC-TZ58 an 12 Terminen 2017 bei Chamäleon (www.chamaeleon-reisen.de/Lumix) oder in jedem BEST-Reisebüro.
KAMERA
Die Fotos auf dieser Seite entstanden mit einer Lumix GX80. Wegen des feinen Sandes wird empfohlen, die Kamera in einen Strumpf zu stecken oder mit einem Tuch zu umhüllen. Wichtig: Mehrere aufgeladene Akkus mitnehmen, da die Hitze die Akkus besonders stark beansprucht.
HOTELS, LODGES, B&B’S
Tipps gibt das Namibia Tourism Board in Frankfurt: Namibia Tourism Board, Schillerstraße 42 - 44, 60313 Frankfurt am Main
Tel: +49 (0)69-133736-0
DER SCHNELLSTE WEG
Air Namibia fliegt täglich (6x pro Woche in der Nebensaison) mit dem Airbus A330-200 nonstop per Nachtflug von Frankfurt am Main nach Windhuk. Die Flugpreise beginnen bei 596€ inkl. Steuern und Gebühren. www.airnamibia.com
GESUNDHEIT
Für Namibia sind keine Impfungen vorgeschrieben. Städte, Küste und Süd-Namibia sind malariafrei. Ein regionales Infektionsrisiko besteht von Juli bis Oktober in der Etosha-Pfanne. Es wird tagsüber sehr heiß und nachts sehr kalt in der Wüste. Langärmlige Sonnenschutzkleidung und warme Jacken sind Pflicht.
LEKTÜRE
Voller hilfreicher Details: Livia und Peter Pack: „Namibia“, Verlag Stefan Loose Travelhandbücher, 24,99€ – der Reiseführer des Safari-Guides und seiner Frau. Das Paar lebt und arbeitet in Windhuk.
- bbbbbb
- Brandenburg neu entdecken
- Charlottenburg-Wilmersdorf
- Content Management Systeme
- Das wird ein ganz heißes Eisen
- Deutscher Filmpreis
- Die schönsten Radtouren in Berlin und Brandenburg
- Diversity
- Friedrichshain-Kreuzberg
- Lichtenberg
- Nachhaltigkeit
- Neukölln
- Pankow
- Reinickendorf
- Schweden
- Spandau
- Steglitz-Zehlendorf
- Tempelhof-Schöneberg
- VERERBEN & STIFTEN 2022
- Zukunft der Mobilität