Prozess um Tötung eines Zwillings: Zwei Frauenärzte in Berlin wegen Totschlags angeklagt
Bei einer Zwillingsgeburt sollen zwei Ärzte ein schwer erkranktes Kind mit Kaliumchlorid getötet haben. Nun stehen sie vor dem Berliner Landgericht.
Zwei Frauenärzte, die bei einer Zwillingsgeburt nach der Entbindung eines gesunden Kindes das an einer schweren Hirnschädigung erkrankte zweite Kind mit Kaliumchlorid getötet haben sollen, kommen ab Dienstag (9.30 Uhr) vor das Berliner Landgericht.
Die Anklage geht davon aus, dass sie bewusst nicht den in diesem Fall einer eineiigen Zwillingsschwangerschaft ärztlich angezeigten Weg einer selektiven Tötung des kranken Zwillings bereits im Mutterleib - also vor der Geburt - gegangen seien.
Zu dem Vorfall sei es 2010 in einem Klinikum gekommen. Dort hätten die Angeklagten an einer Patientin, die sich mindestens in der 32. Schwangerschaftswoche befunden habe, einen Kaiserschnitt durchgeführt. Die Anklage lautet auf Totschlag. (dpa)