Vor allem für Auffrischungen: Zwei Berliner Corona-Impfzentren noch einige Monate in Betrieb
Impfzentren waren von Anfang an als temporäre Lösung angedacht. Zwei von ihnen sollen nun länger arbeiten als geplant – obwohl die Impfbereitschaft sinkt.
Trotz zuletzt immer geringeren Interesses an den Corona-Impfungen sollen die beiden verbliebenen Berliner Impfzentren noch einige Monate in Betrieb bleiben. Wie die Gesundheitsverwaltung am Donnerstag mitteilte, soll das Zentrum auf der Messe noch bis 30. November arbeiten und das in Tegel bis 31. Januar.
Wichtige Aufgabe beider Einrichtungen sollen demnach die Auffrischungsimpfungen für Senioren und Menschen mit schwachem Immunsystem sein. Diese hatten am 1. September zunächst mit mobilen Teams in Pflegeheimen begonnen.
Nach Angaben des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) wurden nunmehr Einladungen für die Auffrischung an rund 200.000 Senioren ab 80 Jahre verschickt, deren Zweitimpfung mindestens sechs Monate zurückliegt. Sie können sich in den Impfzentren oder beim Hausarzt mit den Mitteln von Biontech oder Moderna impfen lassen. Zuerst hatte der RBB darüber berichtet.
„Im hohen Lebensalter ist der Impfschutz gegen das Coronavirus von herausragender Bedeutung“, unterstrich Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD). „Durch die Erst- und Zweitimpfungen konnten viele schwere Krankheitsverläufe verhindert und Menschenleben gerettet werden.“ Eine Auffrischung könne das Immunsystem erneut anregen, Abwehrstoffe zu bilden und damit die Schutzwirkung zu stärken.
Terminbuchung empfohlen, aber nicht erforderlich
Die Betreiber DRK und Malteser empfehlen betroffenen Bürgerinnen und Bürgern, vor einem Besuch eines Impfzentrums einen Termin zu vereinbaren, um lange Wartezeiten zu vermeiden. Das geht telefonisch über die Corona-Hotline 030/9028-2200 (täglich von 7 bis 18 Uhr) oder online über das Portal Doctolib. Die Gesundheitsverwaltung wies indes ausdrücklich darauf hin, dass Impfungen für Senioren wie für alle anderen Menschen jederzeit auch ohne Termin möglich sind.
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Die nun zur Auffrischung eingeladenen Senioren können für die Fahrt zu den Zentren und zurück nach Hause kostenlos ein Taxi nutzen (Bestellung unter 030/230023 oder 030/261026), wie das DRK ergänzend mitteilte. Dieser Service war schon bei den ersten Impfungen gut angekommen.
Ursprünglich gab es in Berlin sechs große Impfzentren, die nach anfänglichen Plänen bis maximal Ende September in Betrieb sein sollten. Vier davon wurden inzwischen wieder geschlossen. In Berlin leben laut DRK rund 200.000 Menschen im Alter von 80 Jahren und älter. 170.000 von ihnen wohnen in den eigenen vier Wänden, die übrigen in Senioren- und Pflegeeinrichtungen.
Landessportbund veranstaltet Impftage für Breiten- und Leistungssportler
Der Landessportbund Berlin bietet Sportlerinnen und Sportlern am kommenden Mittwoch am Olympiastadion Impfungen gegen die Corona-Infektion an. „Mit dem Impftag sprechen wir vor allem alle Berliner Sportvereine und Sportverbände an“, wird LSB-Präsident Thomas Härtel auf der Homepage des Verbandes zitiert. Gerade auch Übungsleiterinnen und Übungsleiter sowie ehrenamtlich und hauptberuflich im Sport Engagierte könnten das Angebot nutzen: „Wir hoffen, auf diesem Weg noch weitere Menschen zu erreichen und wollen so unseren Beitrag zur Erhöhung der Impfquote leisten“, sagte Härtel.
Das Angebot im Veranstaltungszelt am Manfred von Richthofen-Haus in der Jesse-Owens-Allee 2 gilt für Freizeit-, Breiten- und Leistungssportler. Anmeldungen sind nicht erforderlich. Schon am Sonntag bietet der LSB am selben Ort gemeinsam mit dem ISTAF von 08.00 bis 20.00 Uhr Impfungen an. (dpa)