Blindgänger in Potsdam: Zünder gesprengt - Bombe entschärft
Entwarnung in Potsdam: Die Weltkriegsbombe ist entschärft, der Sperrkreis aufgehoben. Der Zünder musste aber gesprengt werden.
Am heutigen Donnerstagmittag ist eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft worden. Sprengmeister Mike Schwitzke vom Kampfmittelbeseitigungsdienst des Landes Brandenburg hat am Vormittag mit den Arbeiten begonnen. Die Bombe wurde zunächst langsam aus der Erde herausgezogen. Wie Schwitzke mitteilte, musste er erst den Zünder rausdrehen und diesen dann sprengen. Gegen 12 Uhr war der Blindgänger entschärft. Der Sperrkreis ist nun aufgehoben, die Straßen sind wieder frei.
Laut Stadt werden noch fünf bis zehn weitere Blindgänger im Park Babelsberg vermutet. Im kommenden Frühjahr soll der Park auf weitere Sprengkörper untersucht werden.
Stau um den Sperrkreis
Der Sperrkreis wurde um 10.55 Uhr offiziell frei gemeldet, die Humboldtbrücke und die Nutheschnellstraße wurden gesperrt. Es kam rund um das Sperrgebiet zu Verkehrseinschränkungen, es staute sich auf den Umleitungsstrecken, beispielsweise auf der Babelsberger Straße. Autofahrer wurden gebeten, das Gebiet weiträumig zu umfahren. Auch die Tramlinien 94 und 99 zwischen Platz der Einheit und Babelsberg wurden unterbrochen.
Seit 7 Uhr wurde die Evakuierung des Sperrkreises vorbereitet, wie Stadtsprecher Jan Brunzlow sagte. Rund 250 Mitarbeiter aus der Stadtverwaltung, von der Feuerwehr, dem Deutschen Roten Kreuz und der Polizei sind im Einsatz. Sie sollten sicherstellen, dass alle Menschen den Sperrkreis verlassen.
3100 Anwohner waren betroffen
Etwa 3100 Menschen leben im Sperrkreis. Sie wurden aufgefordert, ihre Wohnungen und Häuser bis 8 Uhr zu verlassen. Auch die Grundschulen am Humboldtring und die Lenné-Gesamtschule wurden ab 8 Uhr geschlossen, sowie die Kitas "Sonnenschein" und "Grasshoppers" im Zentrum-Ost und die Kita "Zauberstein" an der Berliner Straße. Im Sperrkreis befinden sich außerdem Kultureinrichtungen, wie das Hans-Otto-Theater. Sie öffnen erst nach der Entschärfung.
Der 250-Kilogramm-Sprengkörper US-amerikanischer Herkunft wurde am Montag im Strandbad Babelsberg entdeckt, unweit eines Buddelkastens. Es ist der zwölfte Sprengkörper, der in diesem Jahr in Potsdam, und der 170. Blindgänger seit der Wende, der am Donnerstag entschärft wird. Die Bombe wurde im Strandbad Babelsberg gefunden, in einem Meter Tiefe.
Die Potsdamer Neuesten Nachrichten, Schwesterblatt des Tagesspiegels, twittern über die Entschärfung