Deutsche Bahn: Zugverkehr von und nach Berlin boomt
Rund 17 Prozent aller Reisenden im Fernverkehr fahren nach Angaben der Bahn von oder nach Berlin - auch eine Folge der Air-Berlin-Pleite.
Berlin ist für die Bahn der Renner. Sogar ohne den Air-Berlin-Effekt. Rund 17 Prozent aller Reisenden im Fernverkehr fahren nach Angaben der Bahn von oder nach Berlin. 65.000 Fahrgäste zählt die Bahn täglich im Durchschnitt – bei rund 380.000 Kunden bundesweit auf der Schiene. Bis Oktober war die Zahl der Fahrgäste im Berlin-Verkehr – auf der hohen Basis – um sechs Prozent gestiegen. Bundesweit lag der Wert bei zehn Prozent. Und seit Air Berlin Ende Oktober den Flugverkehr komplett eingestellt hat, sind die Züge speziell im Berlin-Verkehr noch voller geworden. Vor allem auf der Verbindung zwischen Köln und Berlin. Allerdings fahren hier zur Zeit wegen einer Baustelle zwischen Hannover und Wolfsburg auch weniger Züge.
Mehr Sprinterzüge
Und die Bahn will ihren Marktanteil weiter ausbauen. Nach der Inbetriebnahme der Neu- und Ausbaustrecke Berlin–München erwartet sie, dass sich die Zahl der Fahrgäste auf 3,6 Millionen jährlich verdoppeln wird. Die Bahn lässt deshalb mehr und längere Züge fahren und hat so die Zahl der angebotenen Sitzplätze auf 20.000 verdoppelt.
Geht die Rechnung auf, will die Bahn nach Angaben einer Sprecherin auch mehr Sprinterzüge einsetzen, die die Strecke statt in sechs Stunden in knapp vier Stunden zum Teil mit Tempo 300 zurücklegen. Zum Start gibt es täglich drei dieser Sprinter je Richtung. Die anderen, etwas langsameren Züge, die unterwegs auch öfter halten, brauchen rund eine halbe Stunde länger. Allerdings steigt auch der Fahrpreis beim Flexticket um 13,6 Prozent auf 150 Euro.
Zudem plant die Bahn eine Direktverbindung über die Schnellfahrstrecke von Berlin bis Wien.