Krankmeldungen bei der S-Bahn: Zugausfälle in Berlin noch bis Mitte Januar
Seit Wochen muss die S-Bahn Fahrten streichen, weil Personal fehlt. Nun ist Besserung in Sicht – zumindest etappenweise.
Nach etwa einem Monat mit krankheitsbedingt ausgedünntem Fahrplan will die S-Bahn von nächster Woche an die Einschränkungen schrittweise beenden. Ab Montag sollen zunächst die werktäglichen Verstärkerzüge zur Hauptverkehrszeit auf den Linien S1, S3 und S5 wieder fahren, erfuhr der Tagesspiegel von der Bahn.
Am Wochenende vom 8./ 9. Januar sollen die Linien S26 und S45 nochmals entfallen und die S75 nur alle 20 Minuten fahren, aber ab Mitte Januar soll wieder auf allen Linien der reguläre Fahrplan gelten.
Nach Auskunft von S-Bahn-Chef Peter Buchner war der Krankenstand seit Mitte November auf weit über zehn Prozent gestiegen. Buchner hatte diese Quote als beispiellos für das Unternehmen bezeichnet, das er seit 2009 als Vorsitzender der Geschäftsführung leitet.
Darüber, ob es im Wesentlichen Ungeimpfte seien, die sich wegen der bundesweiten Einführung der 3G-Regel am Arbeitsplatz krankgemeldet hätten, um sich die täglichen Corona-Tests zu ersparen, wolle er nicht spekulieren, sagte Buchner kurz vor Weihnachten dem Tagesspiegel. Als Arbeitgeber wisse man es auch schlicht nicht.
Die Hoffnung des S-Bahn-Chefs auf baldige Rückkehr zum regulären Angebot beruhte auch auf Effekten einer laufenden Ausbildungsoffensive der Berliner Bahn-Tochter: Noch in den letzten Tagen dieses Jahres sollten neue Kolleginnen und Kollegen als Triebfahrzeugführer einsatzbereit sein. Während es überall in Deutschland an Lokführer:innen fehlt, konnte die S-Bahn nach Buchners Angaben bisher genug Interessenten für die Ausbildung finden.
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Von der Lokführergewerkschaft GdL hieß es zu Beginn der Krankschreibungswelle Anfang Dezember, dass der Druck, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen, nur einer von mehreren Gründen für große Unzufriedenheit in Teilen der Belegschaft sei. Als weitere Probleme wurden angeblich mangelhafter Infektionsschutz von Risikogruppen sowie Ärger über die wenig familienfreundliche Dienstplanung fürs kommende Jahr genannt.
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Die aktuellen Fahrplanausfälle entsprechen nach Auskunft der Bahn rund drei Prozent des regulären Angebots der Berliner S-Bahn – am Wochenende etwas mehr, werktags etwas weniger. Wegen der coronabedingten Einschränkungen des öffentlichen Lebens sind die Züge zurzeit durchschnittlich etwa 30 Prozent weniger ausgelastet als vor Beginn der Pandemie.
Die BVG, die mit ihren Bussen und Bahnen auch zwischen den Feiertagen das reguläre Angebot fährt, beziffert die Fahrgastnachfrage auf etwa 75 Prozent des Vor-Corona-Niveaus.