Verkehrstote: Zahl der Verkehrstoten 2011 schon im Oktober so hoch wie im Vorjahr
Bei der Zahl der Verkehrstoten in Berlin wurde schon im Oktober die Gesamtzahl des Vorjahres erreicht. In der Nacht zu Montag verunglückte eine Motorradfahrerin in Treptow tödlich.
Die Zahl der Verkehrstoten in Berlin wird in diesem Jahr wohl deutlich steigen. Bereits Mitte Oktober ist mit 44 Verstorbenen die Zahl des Vorjahres erreicht. Eine Motorradfahrerin ist in der Nacht zum Montag in der Elsenstraße in Treptow tödlich verunglückt. Aus bisher unbekannter Ursache kam sie mit ihrem Motorrad von der Fahrbahn ab und prallte gegen einen Baum, wie die Polizei mitteilte. Sie erlitt schwere Kopfverletzungen und starb noch am Unfallort. Die Identität der Frau ist noch nicht geklärt.
Allein am Sonnabend registrierte die Polizei zwei Opfer. Ein 41-Jähriger erlag einen Tag nach einem schweren Unfall im Krankenhaus seinen Verletzungen. Der Fußgänger war am Sonnabend früh gegen 3.30 Uhr in der Leipziger Straße aus einem Taxi gestiegen und wollte die Fahrbahn dann hinter dem Taxi überqueren. Dabei wurde der Mann von einem – nach Zeugenaussagen zu schnell fahrenden – Renault erfasst. Der Fahrer des Wagens, ein 25-Jähriger, hatte nach Polizeiangaben 1,3 Promille Alkohol im Blut. Auch das Opfer soll nach Zeugenangaben nicht nüchtern gewesen sein. Lebensgefährlich wurde am Sonntag eine 29-jährige Radfahrerin verletzt, als sie gegen 14 Uhr 30 bei „Grün“ die Danziger Straße in Pankow überquerte und dabei vom Mercedes eines 74-Jährigen erfasst wurde.
Am Sonnabendnachmittag starb, wie bereits berichtet, ein Radfahrer. Der 29-Jährige hatte gegen 15 Uhr die Straßenbahngleise auf dem Mittelstreifen der Otto-Braun-Straße überqueren wollen. Dabei wurde er von einer neuen Straßenbahn vom Typ Flexity erfasst. Mehrere Zeugen erlitten einen Schock. Auf dem Übergang in Höhe der Barnimstraße hat es bereits mehrere schwere Unfälle gegeben. Es ist auf knapp 500 Metern der einzige Übergang, die Straßenbahnen können auf der schnurgeraden Strecke stark beschleunigen. 2007 wurde dort eine Frau getötet, eine weitere lebensgefährlich verletzt. Weitere tödliche Unfälle hatte es dort 2002 und 2008 gegeben.
Der Übergang ist nur mit sogenannten Drängelgittern gesichert. Diese sind so angebracht, dass Fußgänger ihre Schritte – und damit ihren Blick – in Richtung der herankommenden Straßenbahn richten müssen. In der Vergangenheit hatte es jedoch an derartigen Gittern bereits Unfälle gegeben, weil Fußgänger von einem fast zeitgleich in die Gegenrichtung fahrenden Zug erfasst worden waren.
In diesem Jahr sind in Berlin bereits fünf Menschen bei Unfällen mit der Straßenbahn getötet worden, drei waren Fußgänger, zwei Radfahrer. Auch der letzte Unfall im September war an einem ähnlichen Übergang geschehen. 2010 hatte es vier Tote gegeben, 2009 keinen.