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Berlin gehört zu den Top-3-Reisezielen in Europa.
© Kai-Uwe Heinrich
Update

Tourismus in der Hauptstadt: Zahl der Berlin-Besucher steigt weiter

Der Trend hält an: 2018 kamen rund 13,5 Millionen Gäste nach Berlin. Auch die Zahl der Übernachtungen wächst.

Die Faszination für Berlin ist ungebrochen: Im vergangenen Jahr haben rund 13,5 Millionen Gäste die Stadt besucht. Das sind 4,1 Prozent mehr als 2017. Die Zahl der Übernachtungen stieg um 5,5 Prozent auf 32,9 Millionen. Diese Zahlen veröffentlichte die Senatsverwaltung für Wirtschaft am Freitag. Berlin festigt damit seine Position als Top-3-Reiseziel in Europa.

Mit 54,1 Prozent haben deutsche Gäste weiterhin den größten Anteil an den Gesamtübernachtungen. Ihre Zahl wuchs um 3,6 Prozent.

Doch auch bei internationalen Besuchern liegt die deutsche Hauptstadt weiter im Trend: 5,4 Millionen Besucher kamen aus dem Ausland, 5,9 Prozent mehr als 2017. Über die Anziehungskraft, die die Stadt auf internationale Gäste hat, sagte Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) beim Pressetermin zur Tourismus- und Kongressbilanz: "Wir wollen für Menschen aus aller Welt attraktiv sein und bleiben." Die Besucher aus dem Ausland schätzten die Offenheit und Internationalität Berlins.

Die ausländischen Gäste verbrachten 15,1 Millionen Nächte in der Hauptstadt (+7,9 Prozent). Besonders für den Wachstum verantwortlich sind europäische Touristen. Ihre Zahl stieg nach einem eher schwachen Jahr 2017 um 9,3 Prozent.

Mit 1,7 Millionen Übernachtungen kamen die meisten internationalen Besucher aus Großbritannien. Vorsichtige Zurückhaltung wegen des baldigen Brexits zeichnet sich wider Erwarten von visitBerlin 2018 noch nicht bei den reisefreudigen Briten ab. Bei einem ungeordneten Brexit könne es aber zu einem Rückgang britischer Touristen in diesem Jahr kommen, so Burkhard Kieker, Geschäftsführer von visitBerlin. "Alles hängt von den nächsten Wochen ab."

Nach britischen Touristen folgen Gäste aus den USA mit 1,3 Millionen Übernachtungen (+5 Prozent) und Spanien mit 1,03 Millionen Übernachtungen (+18,3 Prozent). Und die internationalen Besucher bleiben länger: im Schnitt 2,8 Tage (im Vergleich: 2,7 Tage in 2017).

Attraktive Stadt für Touristen und Anwohner

So viel Tourismus, das gab Senatorin Pop zu, habe auch "negative Folgeerscheinungen". Berlin sei zwar gastfreundlich, offen und neugierig, aber vor allem im Innenstadtbereich komme es zu einer Übernutzung des öffentlichen Raums. Probleme bei Sauberkeit und Lärmschutz seien die Folge. Mit dem Tourismuskonzept 2018+ sollten daher die Bezirke, die weniger Besuch von Touristen bekommen, bei ihrer Tourismusentwicklung unterstützt werden, während so in anderen eine Entzerrung erreicht werden könne. Zudem werde das Thema Sauberkeit mit Parkreinigung an touristischen Hotspots und einem Toilettenkonzept angegangen. "Wir wollen die Zufriedenheit der Anwohner und Touristen gewährleisten", betonte die Senatorin.

Tourismus- und Kongressbilanz (v.r.): Iris Lanz vom visitBerlin Convention Office, Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne), visitBerlin-Geschäftsführer Burkhard Kieker.
Tourismus- und Kongressbilanz (v.r.): Iris Lanz vom visitBerlin Convention Office, Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne), visitBerlin-Geschäftsführer Burkhard Kieker.
© Maria-Mercedes Hering

Erstmals generieren Tagungen und Kongresse mehr als acht Millionen Übernachtungen

Auch das Berliner Kongress-Geschäft ist gewachsen: Etwa 12 Millionen Teilnehmer besuchten rund 143.390 Veranstaltungen in der Stadt. Tagungen und Kongresse generierten erstmals mehr als acht Millionen Übernachtungen in Berliner Hotels. Rund 44.100 Vollzeitarbeitsplätze sichert der Veranstaltungsmarkt in Berlin rein rechnerisch.

"Dass Berlin als touristische Top-Destination auch 2018 solide Wachstumszahlen generiert hat, sichert die Lebensgrundlage für 235.000 Menschen in der Stadt", sagte die Wirtschaftssenatorin. Auch Burkhard Kieker ist beruhigt: "Die wachsenden Übernachtungszahlen nach einem schwachen Jahr 2017 zeigen, dass der Magnetismus der Stadt weiterhin wirksam ist." Und er weist in die Zukunft: "2019 wird die Stadt mit dem 30. Jubiläum zum Fall der Berliner Mauer ein Weltereignis ausrichten, zu dem wir mehr als eine Million Besucher erwarten."

Hinzu komme das Bauhaus-Jubiläum, das ebenfalls Touristen anziehen werde. Das sei eine besondere Chance für seltener besuchte Bezirke, "denn die meisten Stätten liegen außerhalb des Kerns", so Kieker. Und auch die absehbare Eröffnung des Humboldt-Forums sei ein Grund mehr zum Berlin-Besuch.

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