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Was wird aus dem Yaam?
© dapd

Friedrichshain: Yaam-Rettung: Club verdrängt Club?

Das Yaam muss weg vom Spreegrundstück am Ostbahnhof, Investoren sollen dort bauen. Nun könnte das Kulturzentrum zum 1. Januar 2014 einen neuen Standort bekommen - und dort selbst einen Club verdrängen.

Ab dem 1. Januar 2014 könnte das Jugend- und Kulturzentrum Yaam mitsamt Club und Strandbar an der Schillingbrücke in Friedrichshain eröffnen. Das sagte Betreiber Ortwin Rau am Donnerstag. Dort würde es den Club „Magdalena“ (ex-Maria) verdrängen. Von einer Verdrängung will Rau aber nicht sprechen. "Sonst hätte beiden das Aus gedroht", sagte Rau. Denn der Mietvertrag des Magdalena ende im Januar 2014 und für das Yaam gebe es keine Alternative zum Areal an der Schillingbrücke. So trifft es nur das Magdalena.

"Noch ist das Yaam aber nicht gerettet", sagte Rau. Denn die Voraussetzung für den Umzug des Yaams, dem am jetzigen Standort am Stralauer Platz 35 gegenüber dem Ostbahnhof gekündigt wurde: Der Liegenschaftsfonds muss dem Bezirk das Grundstück an der Schillingbrücke zurück übertragen. Ein entsprechender Antrag des Bezirks ist gestellt. Der Aufsichtsrat des Liegenschaftsfonds entscheidet am 14. Dezember.

Ben de Biel ist der Betreiber des Clubs Magdalena und hätte selbst gerne weiter gemacht. Trotzdem unterstütze er das Vorhaben des Bezirks, da das Areal so wenigstens langfristig für eine kulturelle Nutzung gesichert werden könne. Die Schuld gibt er vielmehr der Liegenschaftspolitik der Landes. Neben zahlreichen durchgefeierten Nächten hatte de Biel viel Ärger mit dem Grundstück. Ihm wurde mehrfach gekündigt, dann durfte er doch wieder weitermachen. Hintergrund ist auch ein Streit um die marode Uferwand. Die muss saniert werden, und um die anfallenden Kosten streiten sich Bund und Eigentümer seit langem. Das wurde sogar einem Hamburger Investor zu viel, der den Kauf des Grundstücks rückabgewickelt hat.

Das Yaam hofft nun, bis zu einem Umzug und damit bis zu einer Rettung der Einrichtung auf der Fläche am Stralauer Platz 35 bleiben zu können. Yaam und Bezirk wollen deswegen weiter mit Grundstückeigentümerin Urnova, die das Grundstück verkaufen will, sprechen. Eine Zwischenlösung für das Yaam an einem weiteren Ort gebe es nicht, sagte Rau. Deswegen könne die Einrichtung notfalls auch für einige Zeit geschlossen werden. Sowohl Rau als auch Bezirksbürgermeister Schulz (Grüne) gaben sich jedoch optimistisch, was einen längeren Verbleib am aktuellen Standort und den Umzug an die benachbarte Schillingbrücke betreffen. Am Sonntag, 15 Uhr, veranstaltet das Yaam eine Demo zum Roten Rathaus und zurück. Danach spielen Reggaemusiker wie Johnny Strange (Culcha Candela) und Nosliw. Mittlerweile haben zahlreiche Künstler aus Deutschland und Jamaika das Yaam mit Liedern und Videobotschaften unterstützt.

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