Berliner Flughafen: Wohnquartier für 10.000 Menschen - in Tegel wird's ernst
Für das neue Viertel auf dem Areal des Tegeler Flughafens beginnt eine wichtige Planungsphase. 5000 Wohnungen sollen hier entstehen - und die Straßen fast autofrei bleiben.
Noch brummen die Flugzeuge in und über Tegel und der Umgebung. Doch das Ende kommt näher – obwohl die FDP jetzt für die zweite Phase ihres Volksbegehrens für den Weiterbetrieb des Flughafens begonnen hat, erneut Unterschriften zu sammeln. Die Stadtentwicklungsverwaltung hat nun die Startphase für einen Bebauungsplan für das neue Schumacher-Quartier begonnen, in dem 5000 Wohnungen für mehr als 10 000 Menschen entstehen sollen. Der so genannte Aufstellungsbeschluss, die erste Stufe im Bebauungsplanverfahren, ist im Amtsblatt veröffentlicht worden. Das Verfahren sieht eine Beteiligung der von der Planung Betroffenen vor.
Das Schumacher-Quartier soll im östlichen Bereich des Flughafengeländes am Kurt-Schumacher-Platz entstehen. Damit soll die historische Lücke im westlichen Bereich des Platzes geschlossen werden. Durch den Flugbetrieb ist es bisher nicht möglich, dieses Gebiet zu bebauen.
Bereits bei den Plänen für Olympische Spiele 2024 oder 2028 in der Stadt war vorgesehen, hier das Olympische Dorf zu bauen. Auch dessen Bauten sollten anschließend fürs Wohnen genutzt werden. Nach dem Beschluss des Deutschen Olympischen Sportbundes, statt Berlin Hamburg ins Rennen zu schicken, wurden die Pläne für ein Wohngebiet auf dem Flughafengelände weiterentwickelt.
Hier solle entstehen, was Berlin am dringendsten brauche – bezahlbarer Wohnraum, Schulen und Kitas in der Nähe von Arbeitsplätzen und vorhandenen Grünräumen, teilte der für Bauen und Wohnen zuständige Staatssekretär Engelbert Lütke Daldrup am Dienstag mit. Ein städtebaulicher und landschaftsplanerischer Realisierungswettbewerb ist bereits erfolgt. In der ersten Phase hatte das Preisgericht 15 Planungsbüros ausgewählt.
Die zweite Phase hat dann das Büro scheuvens + wachten plus planungsgesellschaft mbH gewonnen. Geplant ist ein „innovatives und lebendiges Stadtquartier, das sich durch eine hohe städtebauliche Qualität, eine spannende funktionale und soziale Mischung, architektonische Vielfalt und ein breit gefächertes Wohnungsangebot für alle Bevölkerungsgruppen auszeichnet“, heißt es in einer Mitteilung der Senatsstadtentwicklungsverwaltung.
U-Bahn-Anschluss über Kurt-Schumacher-Platz und Scharnweberstraße
Das Quartier soll weitgehend autofrei bleiben. Anschluss an den Nahverkehr soll es vor allem über die vorhandenen U-Bahnhöfe Kurt-Schumacher-Platz und Scharnweberstraße der Linie U 6 geben. Die „Feinverteilung“ ist nach den Plänen der Tegel Projekt GmbH, die die Nachnutzung des Flughafengeländes plant, zunächst mit Elektrobussen vorgesehen. Auf den neuen Straßen sollen aber auch Trassen für Gleise einer Straßenbahn freigehalten werden.
Während sich Projekt-Geschäftsführer Philipp Bouteiller freut, weil hier dringend benötigter Platz zum Wohnen und Arbeiten geschaffen sowie Fluglärm beendet werden könne, ist FDP-Generalsekretär Sebastian Czaja überzeugt, dass die Wohnungen und Arbeitsplätze auch an anderen Stellen in der Stadt entstehen könnten. Die Partei will weiter fliegen.
Klaus Kurpjuweit
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