Neonazis in Brandenburg: Wo wohnen Flüchtlinge? NPD erhält keine Antwort
Nach Ärger um KZ-Tattoo: NPD-Mann Marcel Zech fragt im Kreistag Barnim nach Asylbewerbern. Die Auskunft wurde ihm vom Landrat verweigert.
Nach Bekanntwerden eines KZ-Tattoos, das der NPD-Mann Marcel Zech tragen soll, hat Barnim-Landrat Bodo Ihrke (SPD) dem Neonazi jetzt im Kreistag Barnim Auskünfte zu einer Anfrage verweigert. Wie die „Märkische Oderzeitung“ berichtet, hatte Zech im Kreistag eine detaillierte Anfrage zu allen Standorten von Asylunterkünften, der Zahl der Asylbewerber und deren Herkunft gestellt.
Ihrke erhielt für seine Weigerung breite Rückendeckung im Kreistag. Er begründete seinen Schritt mit Zechs Mitgliedschaft in der NPD und dem jüngst von den „Potsdamer Neuesten Nachrichten“ publik gemachten KZ-Tattoo auf dessen Rücken. Es zeigt das KZ Auschwitz und den Spruch „Jedem das Seine“ vom Eingangstor des KZ Buchenwald.
Das Tattoo zeigte er bei einem Besuch des Spaßbades in Oranienburg öffentlich. Die Staatsanwaltschaft Neuruppin ermittelt daher gegen den 27-Jährigen Zech wegen Volksverhetzung, weil er damit den Massenmords an den Juden billige und verherrliche. Auch Bernaus Bürgermeister André Stahl (Linke) hatte der Stadtverordneten und NPD-Landesgeschäftsführerin Aileen Rokohl Informationen zu Asylheimen verweigert. Das Vorgehen mag politisch opportun sein, es ist rechtlich allerdings riskant.