Corona-Test Berlin: Wo ein Schnell- oder PCR-Test auch ohne Symptome möglich ist
In Berlin entstehen immer mehr private Corona-Testzentren. Doch wann ist welcher Test geeignet und wo befindet sich die nächste Teststelle? Ein Überblick.
Keine Symptome, aber das Bedürfnis, mit etwas mehr Sicherheit Oma einen Besuch abzustatten? Für diesen Fall gibt es in Berlin eine Vielzahl privater Testzentren. Die Tests kosten zwischen 25 und 160 Euro, je nachdem ob ein PCR-Test oder Antigenschnelltest erfolgt. Selbstzahler können hier recht unkompliziert einen Abstrich vornehmen lassen, sollten dabei jedoch immer bedenken, dass bei Schnelltests ein negatives Ergebnis kein Freibrief für ein Treffen ist – denn ein Restrisiko bleibt. Oberste Vorgabe zur Pandemiebekämpfung bleibt es daher, Kontakte zu beschränken. Von allen verzichtbaren Treffen und Reisen sollte abgesehen werden.
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Außerdem muss man gut überlegen, ob man sich in die möglicherweise entstehenden Schlangen vor Testzentren einreihen will oder lieber einen Termin bucht, was nur in einigen Testzentren möglich ist. Beim Anbieter Centogene am Flughafen BER in Schönefeld beträgt die Wartezeit an einem normalen Tag rund 30 Minuten, allerdings empfiehlt das Unternehmen, sich für Warteschlangen im Freien zu kleiden. Zuletzt gab es an Weihnachten lange Warteschlangen mit einer Wartezeit von bis zu 240 Minuten.
Am sichersten: Der PCR-Test
Ein PCR-Test ist die sicherste Methode bei der Testung auf Sars-CoV-2. Der PCR-Test weist Virus-Erbgut nach, auch noch in geringen Mengen, etwa wenn die getestete Person gerade erst frisch infiziert wurde und nur wenige Viren im Rachen vorhanden sind, oder wenn die Erkrankung schon mehrere Tage zurückliegt und kaum noch Erregererbgut am Abstrich hängen bleibt.
Das Verfahren ist jedoch aufwendiger und je nach Laborkapazitäten kann es bis zu mehrere Tage dauern, bis das Ergebnis vorliegt.
Am schnellsten: Der Antigen-Test
Die Schnelltests hingegen weisen kein Erbgut, sondern Teile der Virushülle nach, die sogenannten Antigene. Anders als beim PCR-Test braucht es eine gewisse Menge an Viren, damit der Test anschlägt. Das bedeutet: Auch bei einem negativen Test besteht ein Restrisiko, dass die getestete Person infiziert ist.
Sie ist aber sehr wahrscheinlich zum Zeitpunkt der Testung nicht infektiös, denn sind im Rachenraum nur wenig Viren vorhanden, dann ist das Risiko gering, dass man beim Sprechen oder Husten viele Viren mit der Atemluft verbreitet. Positive Antigenschnelltests müssen durch einen PCR-Test bestätigt werden, dafür sollte man sich an das zuständige Gesundheitsamt wenden und in Isolation begeben.
Wie sinnvoll ein Schnelltest ist, darüber wird viel gestritten. Viele meinen, er sei zu unsicher und stelle ein unkalkulierbares Risiko dar. Andere Virologen halten den Einsatz für sinnvoll, da zumindest einige Infektionsketten durchbrochen werden können. Wer einen Schnelltest vor den Feiertagen machen möchte, sollte jedenfalls wissen, dass die Aussagekraft des Testergebnisses zeitlich sehr begrenzt ist.
Es ist möglich, dass schon einen Tag später ein positives Ergebnis angezeigt würde. Ein Test müsste also sinnvollerweise direkt vor einem Treffen durchgeführt werden. In der Regel handelt es sich dabei um einen Nasen-Rachen-Abstrich, der von geschultem Personal ausgeführt werden muss. Abstriche, die nur aus dem Rachen genommen werden, gelten als unsicherer. In der Regel wird aber beides gemacht. (Mehr zu Antigen-Schnelltests lesen Sie hier).
Welche Tests vom Charité Virologen Christian Drosten für gut befunden wurden, können Sie hier nachlesen.
Bereits infiziert gewesen? Der Antikörper-Test
Es gibt auch noch den sogenannten Antikörpertest. Dieser unterscheidet sich vom PCR- und vom Antigenschnelltest, da er nicht das Virus selbst, sondern die Immunreaktion des Körpers auf eine Infektion mit Sars-CoV-2 nachweist.
Die Bildung von Antikörpern erfolgt frühestens ein paar Tage nach einer Infektion. Dieser Test wird herangezogen, um festzustellen, ob eine Person bereits eine Infektion durchgestanden hat.
[Alle aktuellen Fallzahlen auf einen Blick finden Sie in unserem interaktiven Überblick zu allen Corona-Fällen in allen Berliner Bezirken, allen deutschen Kreisen, Bundesländern und weltweit. Hier finden Sie stets die neuesten Zahlen.]
Teststellen in Berlin - eine Übersicht
Die Kassenärztliche Vereinigung Berlin hat auf ihrer Website eine Liste hausärztlicher Praxen veröffentlicht, die Tests anbieten. Führt die eigene Hausärztin oder der Hausarzt keine Tests durch und bestehen keine für Covid-19 typischen Symptome, können Selbstzahler sich an die genannten Praxen wenden.
Außerdem ist im Folgenden eine Auswahl an Teststellen aufgelistet. Alle Anbieter geben an, die Testung durch professionelles Personal durchführen zu lassen.
Gesamtes Berliner Stadtgebiet und Umland
Das Berliner Ärzte-Netzwerk Arztbesuche.de bietet Hausbesuche an und deckt dabei das gesamte hausärztliche Spektrum ab. Rund um die Uhr und an jedem Tag in der Woche ist die Einsatzzentrale unter 030/255 553 655 erreichbar. Nach dem Anruf ist in der Regel innerhalb von ein bis zwei Stunden ein Arzt vor Ort beim Patienten. Die Kosten für einen Corona-Schnelltest sind von Anfahrtsweg, Tageszeit sowie Wochentag abhängig. Sie liegen in etwa bei 150 Euro für Selbstzahler. Privat Versicherte bekommen diese Kosten in der Regel erstattet. Auf Wunsch oder bei positivem Schnelltest wird auch vor Ort der Abstrich für einen PCR-Test vorgenommen und ins Partner-Labor gebracht. Ergebnis des PCR-Tests liegt in der Regel binnen 12 Stunden vor.
Bezirk Mitte
Corona-Schnelltest-Station, Auguststraße 20, Montag bis Freitag von 7 bis 19 Uhr, samstags und sonntags 9 bis 18 Uhr. Ein PCR-Test kostet 99 Euro. Das Ergebnis erreicht den Getesteten am nächsten Tag via Mail. Ein Schnelltest kostet 49 Euro. Das Ergebnis liegt nach 30 Minuten vor. Die Station bietet bei positivem Ergebnis ein ärztliches Attest auf Deutsch und Englisch an. Das Besondere an diesem Anbieter ist, dass die Testung in einer Galerie stattfindet und nebenbei Kunst betrachtet werden kann: schnelltestberlin.de.
Ärztehaus Mitte, In den Ministergärten 1, Terminvereinbarung unter 030/21 23 43 64 09. Die Hotline ist montags, mittwochs und donnerstags zwischen 9 und 12 Uhr sowie zwischen 13:15 und 16 Uhr erreichbar, dienstags zwischen 10 und 12 Uhr sowie von 13:15 bis 17 Uhr, freitags von 9 bis 12 Uhr. Informationen über aerztehaus-mitte.de/covid-19-test/. Ein PCR-Test kostet 75,76 Euro. Das Ergebnis liegt am zweiten Folgetag vor.
Corona-Test-Station, Bergstraße 20, Vereinbarung für ein Zeitfenster über die Website https://covid-testzentrum-berlin-mitte.ticket.io/xlgf89ph/?onlyTag=Schnelltest. Hier kostet ein Antigentest 49,90 Euro. Nach 20 Minuten wird das Ergebnis per E-Mail verschickt. Auch hier ist gegebenenfalls ein ärztliches Attest inklusive. Geöffnet hat die Teststelle Montag bis Samstag von 7 bis 15 Uhr.
KitKatClub, Registrierung über check4event.de/register. Einen Antigentest gibt es hier für 24,95 Euro. Das Ergebnis liegt nach 15 Minuten via SMS vor. Termine kann man nicht buchen, geöffnet hat das Testcenter mittwochs bis sonntags zwischen 9 und 16 Uhr.
Bezirk Pankow
"My Corona Schnelltest" am Mauerpark, am Mauerpark, Max-Schmeling-Halle, Falkplatz 1, Montag und Dienstag von 10 bis 13 Uhr, mittwochs von 15 bis 18 Uhr, donnerstags und samstags von 10 bis 13 Uhr geöffnet. Ein Termin kann man unter mycoronaschnelltest buchen. Ein Schnelltest kostet kostet 49,95 Euro. Nach 15 bis 30 Minuten gibt es das Ergebnis. Eine ärztliche Bescheinigung kann angefordert werden.
Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg
Corona-Schnelltest-Zentrum am Moritzplatz, Prinzessinnenstraße 14, Vereinbarung für ein Zeitfenster über die Website coronatest-moritzplatz.de. Hier kostet ein Antigentest 49,90 Euro. Nach 20 Minuten wird das Ergebnis per E-Mail verschickt. Auch hier ist gegebenenfalls ein ärztliches Attest inklusive. Geöffnet hat die Teststelle Montag bis Samstag von 8 bis 20 Uhr.
ASB Regionalverband Berlin-Nordwest im Bergmannkiez, Gneisenaustraße 40, Montag bis Samstag von 12 bis 18 Uhr, Termine für Zeitfenster kann man online unter www.asb-coronatest.de oder asb-berlin-nordwest.de/corona vereinbaren. Zusätzlich gibt es eine begrenzte Anzahl an freien Testkapazitäten ohne Reservierung pro Stunde – hier muss gegebenenfalls mit längeren Wartezeiten gerechnet werden, teilt der ASB mit. Für Privatpersonen kostet ein Antigentest 39 Euro. Das Ergebnis gibt es nach ungefähr 15 bis 20 Minuten. Einplanen sollte man aber bis zu 40 Minuten. Eine Bescheinigung zum Vorzeigen gibt es standardmäßig – wahlweise auf Deutsch oder Englisch.
„Mein Corona Schnelltest“, Wriezener Karree 15, meincoronaschnelltest.de. Ein Antigentest kostet 35,90 Euro. Das Ergebnis liegt nach 15 bis 30 Minuten via E-Mail vor. Auf der Internetseite sind Termine buchbar.
Bezirk Lichtenberg
Covid Test Berlin, Landsberger Allee 270, täglich von 10 bis 14 Uhr, Terminvereinbarung unter covidtest.berlin. Diese Teststelle bietet zusätzlich ein Drive-in, sodass der Abstrich aus dem Auto heraus gemacht werden kann. Hier kostet der Schnelltest 29,90 Euro und das Ergebnis wird nach 30 Minuten per Mail versendet. Für 10 Euro mehr lässt sich ein personalisierter Test buchen. Dabei erhalten Getestete zusätzlich ein offizielles Dokument über das Testergebnis, „falls man etwas für den Arbeitgeber braucht“, erklärt eine Sprecherin der Teststelle.
Teststellen in der City-West
Der Anbieter berlin-coronatest.de bietet neben der Teststation am Admiralspalast auch eine Teststation in der Gedenkhalle der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche am Breitscheidplatz, 10 bis 18 Uhr. Hier gibt es, anders als am Admiralspalast, keine Vorabbuchung. Ein Antigentest kostet 40 Euro. Das Ergebnis wird in 30 Minuten via E-Mail versendet.
Das Corona Testzentrum in Charlottenburg/Westend ist eine Arztpraxis und kann deshalb auch richtige Arztbefunde ausstellen. Die Teststelle befindet sich in der Württembergallee 1 (Ecke Heerstraße 12-16). Geöffnet ist sie Montag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 10 bis 16 Uhr. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Auf der Internetseite berlin-corona-test.de muss aber zuvor eine Einwilligungserklärung runtergeladen und ausgefüllt werden. Der Personalausweis muss vorgezeigt werden. Ein Schnelltest kostet 46 Euro, ein PCR-Test 87 Euro und ein Antikörpertest 59 Euro. Kontakt unter: 0151-10362370.
Der Anbieter Schnelltest Berlin bietet in der Uhlandstraße 181 (Höhe Kurfürstendamm) auf 800 Quadratmetern Testkapazitäten für 4000 Personen täglich - PCR-Tests (99 Euro) und Antigen Tests (49 Euro). Infos unter www.schnelltestberlin.de .Öffnungszeiten Mo bis Fr 7 bis 19 Uhr. Sa bis So 9 bis 18 Uhr.
Eine weitere Teststation gibt es inzwischen auch an der Teststation am Ku'Damm im Hotel Bristol (Zugang über den Haupteingang in der Fasanenstraße 16). Infos findet man auf coronaschnelltest-kudamm.de. Der Test kostet zwischen 39,90 und 250 Euro, ca. einstündige Zeit-Slots sind auf der Internetseite buchbar.
Steglitz-Zehlendorf
Corona-Testzentrum Süd, Lichterfelder Weg 5, nur samstags und sonntags von 8 bis 16 Uhr geöffnet. Allerdings können hier weder Termine noch Zeitfenster vereinbart werden, Informationen gibt es unter corona-schnelltest.berlin. Fragen beantwortet die Hotline von Mittwoch bis Sonntag von 8 bis 18 Uhr: 030/95 99 99 051. Hier wird ein Antigentest für 83,50 Euro und ein Antikörpertest für 39,95 Euro angeboten. Das Ergebnis beider Tests gibt es innerhalb einer Stunde via E-Mail.
Teststelle am Flughafen BER
Die Corona-Teststelle am Flughafen bietet täglich von 7 bis 19 Uhr, auch am Wochenende, eine PCR-Testung an. Der Test kostet 59 Euro und das Ergebnis soll nach 24 Stunden vorliegen. Termine kann man hier nicht vereinbaren. Mehr Infos unter: centogene.com.
Berlinweite Testmöglichkeit
Die in München ansässige Firma Serenecare bietet auf ihrer Internetseite Termine für Corona-Tests zuhause an. Dafür kommt - so heißt es auf der Homepage - medizinisch geschultes Personal zur angegebenen Adresse. Vorgenommen wird dann ein PCR-Test, der 199 Euro kostet. Tests sind bislang nur in bestimmten Zeiträumen möglich.