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Andreas Geisel.
© dpa

Wahlkampf in Berlin: Wird Andreas Geisel Vize-Chef der Berliner SPD?

Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel könnte für den Posten des stellvertretenden SPD-Landeschefs kandidieren. Die Entscheidung wird wohl spätestens am Montag fallen.

Der Regierende Bürgermeister Michael Müller bemüht sich offenbar darum, einen engen Vertrauten in der Berliner SPD-Führung unterzubringen. Es geht um den Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel, der sich zu einer Kandidatur für das Amt des stellvertretenden SPD-Landeschefs möglicherweise an diesem Wochenende erklären wird. Bisher hat er sich dazu nicht verbindlich geäußert. Die Partei tappt noch im Dunkeln.

Für eine offizielle Nominierung durch Geisels heimatlichen SPD-Kreisverband Lichtenberg wäre die Sitzung des Kreisvorstands am Montag die letzte Möglichkeit, bestätigte der Vorsitzende des Bezirksverbands, Ole Kreins. Er ließ aber offen, ob es dazu kommt. Im übrigen könne jeder Kandidat auch ohne eine Nominierung durch Parteigremien für den SPD-Landesvorstand kandidieren.

In Parteikreisen wird außerdem gespannt auf die SPD-Kreisdelegiertenversammlung in Charlottenburg-Wilmersdorf am Freitag geschaut. Der Vorsitzende Christian Gaebler ist parteiintern ein einflussreicher Unterstützer Müllers, außerdem Staatssekretär in der von Geisel geführten Senatsbehörde. Und der Vize-Kreischef Robert Drewnicki sitzt als Kommunikationsberater des Regierungschefs im Roten Rathaus. Allerdings hat sich der Kreisvorstand dem Vernehmen nach bisher nicht festgelegt, ob er am Freitag eine Nominierung Geisels als Vize-Landeschef der SPD empfiehlt.

In jedem Fall ginge Geisel ein Risiko ein

Wenn der Senator kandidieren sollte, hat er das amtierende SPD-Führungsteam erst einmal gegen sich. Denn alle vier Vize-Landesvorsitzenden wollen wieder antreten. Die Parteitagsdelegierten müssten dann zwischen fünf Kandidaten für vier Posten entscheiden. Als schwächstes Glied in der Kette gilt der Bundestagsabgeordnete Fritz Felgentreu, der zum rechten Parteiflügel („Aufbruch Berlin“) gehört. Aber auch Felgentreu gibt nicht klein bei. „Natürlich kandidiere ich wieder“, sagte er dem Tagesspiegel.

In jedem Fall ginge Geisel ein Risiko ein. Kurz vor Beginn des Wahlkampfs in Berlin brächte er Unruhe in die SPD, und selbst wenn er gewählt würde, könnte ihn ein bescheidenes Stimmergebnis auf dem Landesparteitag politisch schwächen.

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