Paketzustellung trotz Corona: „Wir funktionieren wie immer“
Der Ost-Regionalchef der Post erklärt, wie die Zustellung mit Sicherheitsabstand funktioniert.
Michael Heimbokel ist Geschäftsbereichsleiter für Ostdeutschland bei der Deutschen Post DHL und damit verantwortlich für 36.000 Beschäftigte.
Herr Heimbokel, wie sollen sich Brief- und Paketzusteller vor dem Virus schützen?
Die Kolleginnen und Kollegen sind jeden Tag mit einer riesigen Motivation am Start und sichern die Grundversorgung der Republik, und das in ganz hervorragender Art und Weise. Natürlich sind wir bestrebt, sie maximal zu schützen. Daher haben wir Verhaltensregeln ausgegeben: Mindestabstand einhalten, Hände waschen und desinfizieren und vieles mehr.
Ich habe meine Päckchen dieser Tage noch direkt in die Hand gedrückt bekommen.
Normal übergeben wir die Sendung jetzt mit Abstand, legen sie also ab, nachdem wir geklingelt haben. Kunden können über die DHL-App auch einen Ablageort festlegen oder eine Packstation in der Nähe auswählen. Und sie müssen auch nicht mehr auf den Displays unterschreiben. Das quittieren wir vor Ort für sie.
Wie lange halten Ihre Vorräte an Schutzausrüstung noch? Wo wird es knapp?
Wir geben unseren Zustellern bedarfsgerechte Portionen Desinfektionsmittel mit auf Tour. Da sind wir ausreichend ausgestattet, halten aber Augenmaß.
Inwiefern mussten Sie die Zustellung anders organisieren?
Wir haben kaum Verzögerungen im Betriebsablauf und funktionieren so wie immer. Wir hoffen natürlich, dass wir unseren Service so lange wie möglich aufrechterhalten können. Einer unser Zusteller hat es auf den Punkt gebracht: Solange die Gelben kommen, ist die Welt in Ordnung.
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Oft genug gibt es auch in Berlin Klagen darüber, dass sie nicht kommen. Dabei verpflichtet Sie das Postgesetz zur Zustellung an sechs Tagen der Woche. Kommen Sie dem derzeit nach?
Ja, das tun wir. Wir haben nach wie vor unsere Pläne besetzt wie in normalen Zeiten. Wir haben das Personal dafür. Wir haben aber im Tagesablauf die Schichten entzerrt, damit sich unsere Kolleginnen und Kollegen im Sortierzentrum untereinander möglichst wenig begegnen. Auch die Auslieferung erfolgt im Zwei-Schicht-System. Das bedeutet, die Zustellerin oder der Zusteller kommt womöglich nicht zur gewohnten Uhrzeit.
Inwieweit hat die Krise für Sie auch etwas Gutes? Zum Beispiel, dass nun 90 Prozent der Empfänger zu Hause sind?
Ja, das hilft im Prinzip. Auf der anderen Seite haben viele Geschäfte, die Sendungen angenommen haben, geschlossen. Und auch aus hygienischen Gründen ist es wichtig, dass unsere Leute Ablageorte zugewiesen bekommen, wo sie die Sendungen hinterlegen dürfen. Das klappt sehr gut. Insofern will ich mich auch bei allen Kunden bedanken, die es uns ermöglichen, die Sicherheitsregeln einzuhalten.
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