Bundesgartenschau 2015 in Brandenburg: Wildschweine haben Buga zum Fressen gern
In rund 100 Tagen öffnet die Bundesgartenschau. Die Bauarbeiten sind beendet, die Blumenzwiebeln in der Erde. Doch nun gibt es ein kleines Problem.
In rund 100 Tagen beginnt die Bundesgartenschau im Havelland – und die Veranstalter spekulieren schon mal auf Besucher aus Berlin: „Wir würden uns freuen, wenn zwischen 10 und 20 Prozent der Besucher aus der Hauptstadt kommen“, sagte der Geschäftsführer des Buga-Zweckverbandes, Erhard Skupch. Insgesamt werden 1,5 Millionen Gäste zur Buga erwartet, die in Brandenburg/Havel, Premnitz, Rathenow, Stölln und Havelberg veranstaltet wird. Noch nie gab es in der Buga-Geschichte fünf Austragungsorte auf einer 80 Kilometer langen Strecke und mit Brandenburg und Sachsen-Anhalt gleich zwei Bundesländer als Hauptfinanzierer. Jeder Gast schafft an einem Tag maximal zwei Orte, weshalb „wir hoffen, dass die Menschen mehrmals zu uns kommen“, sagte Brandenburgs Oberbürgermeisterin Dietlind Thiemann. Das 20 Euro teure Ticket berechtige daher auch zum Eintritt in alle fünf Orte an einem beliebigen Tag zwischen dem 18. April und dem 11. Oktober.
Mit geplanten 1,5 Millionen Besuchern orientieren sich die Veranstalter an den vorherigen Schauen:. Gera- Ronneburg zählte 2007 rund 1,4 Millionen und die Internationale Gartenschau 2013 in Hamburg 1,2 Millionen Besucher, auch wenn hier mit 2,5 Millionen gerechnet wurde. Die erfolgreichste Buga war 2011 in Koblenz, wo 3,6 Millionen kamen – statt erwarteter 2,5 Millionen.
Die Kosten für die Havelland-Buga liegen bei 34,5 Millionen Euro, die zu 80 Prozent durch den Ticket-Verkauf und durch Sponsorengelder hereinkommen sollen. Die fehlenden sieben Millionen Euro müssen sich die Ausrichterstädte teilen. Die Hauptlast trägt Brandenburg mit seinen 71.000 Einwohnern.
Der Bahnhof Brandenburg wurde erneuert
Doch schon jetzt profitiert die Region von der Buga, sind doch allein 74 Millionen Euro in die Infrastruktur geflossen. Der Bahnhof der Stadt Brandenburg ist wieder ein einladender Ort, Rathenow hat eine neue Brücke erhalten, und in Havelberg und Brandenburg sind zwei Kirchen für die Blumenschauen hergerichtet worden. Allein 13 Millionen Euro kostete der Bau von Radwegen entlang der Havel und innerhalb der Orte. Schließlich sollen rund sieben bis neun Prozent der Gäste mit dem Rad kommen, wobei sie die Touren an den Bahnhöfen beginnen können. Auch dieser Wert ist einmalig in der Buga-Geschichte.Gut die Hälfte der Besucher dürfte für die Anreise aber das Auto nutzen, 20 den Reisebus, der Rest kommt mit Bahn und Nahverkehr.
Wegen des milden Winters sind schon alle Bauarbeiten fertiggestellt, sagte Buga-Chef Skupch. „Wir könnten sofort anfangen. Uns fehlen nur noch die Blumen und das Grün.“ Eine Million Blumenzwiebeln stecken in der Erde. Allerdings haben die Veranstalter die Fresslust der Wildschweine unterschätzt.
Nähere Informationen unter www.buga-2015-havelregion.de