„Classic Days Berlin“ abgesagt: Wie Israelhasser ein Oldtimertreffen im Zentrum Berlins verhindern
Die Veranstalter der Classic Days sagen für dieses Jahr ihre Parade am Kurfürstendamm ab. Zum geplanten Termin findet der antisemitische Al-Quds-Marsch statt.
In diesem Jahr wird es wohl keine Oldtimer-Parade auf dem Kurfürstendamm geben: Die Veranstalter haben die „Classic Days“ abgesagt, die eigentlich am 16. und 17. Mai stattfinden sollten. Der Grund: Am 16. Mai findet der antisemitische Al-Quds-Marsch auf dem Kurfürstendamm statt.
Die Veranstalter der Classic Days zeigten sich enttäuscht. Sie hätten ihr Event rechtzeitig und vor der Al-Quds-Demonstration beantragt. Die Ämter hätten sie monatelang in Unkenntnis gelassen und seien nicht in der Lage gewesen, der Demonstration eine andere Strecke zuzuweisen, schreibt der Veranstalter in einer Mail, die dem Tagesspiegel-Newsletter Checkpoint vorliegt.
Als kommerzielle Veranstaltung brauchen die Classic Days eine Genehmigung der Verkehrslenkungsbehörde. Eine Demonstration, wie in diesem Fall der Al-Quds-Marsch, muss nur bei der Versammlungsbehörde der Polizei angemeldet werden.
Die Polizei teilte dem Tagesspiegel mit, dass nachdem die Terminüberschneidung bekannt war, „Abstimmungsgespräche zwischen allen beteiligten Veranstaltenden“ stattgefunden hätten. Während dieser Abstimmung habe der Veranstalter der Classic Days seinen Antrag zurückgenommen. Eine Entscheidung, welche Veranstaltung Vorrang habe, habe es da noch nicht gegeben. Ein Sprecher der Innenverwaltung sagte: „Wir waren an einer Lösung interessiert. Dazu kam es aber nicht, weil sich die Veranstalter ohne Nennung von Gründen zurückgezogen haben.“
Kritik kam vom Antisemitismusbeauftragten der Jüdischen Gemeinde, Sigmount Königsberg. Der Al-Quds-Marsch verstoße aufgrund seines antisemitischen Charakters gegen die Menschenwürde, er postuliere die Zerstörung Israels. „Hier hätte es eine recht einfache Möglichkeit gegeben, wenigstens den Kurfürstendamm frei von Judenhassern zu halten“, sagte er.