Unwetter in Berlin: Wetterlage beruhigt sich - Warnung besteht aber weiter
Im gesamten Berliner Stadtgebiet galt am Nachmittag "Ausnahmezustand Wetter". Auch nachdem das Unwetter vorübergezogen ist, sind Feuerwehr und Polizei im Dauereinsatz.
Vorerst hat sich das Wetter in Berlin beruhigt, die Warnung des Deutschen Wetterdiensts gilt allerdings noch bis zum frühen Freitagmorgen. Bisherige Bilanz des Unwetters: Seit 14 Uhr zählt die Polizei 170, die Feuerwehr 115 Einsätze. Bei Bussen und der S-Bahn kommt es nach wie vor zu witterungsbedingten Verspätungen, außerdem sind vielerorts Bäume umgestürzt und behindern den Straßenverkehr.
Die Berliner Feuerwehr hat für das gesamte Stadtgebiet den Ausnahmezustand Wetter ausgerufen. Bisher kam es zu 40 Einsätzen, 10 freiwillige Feuerwehren sind zusätzlich im Einsatz. Auch in Brandenburg ist der Regionalverkehr zwischen Brandenburg und Werder (Havel) durch umgestürzte Bäume unterbrochen. An beiden Berliner Flughäfen kam es zu Unterbrechungen im Flugverkehr. Der Betrieb in Tegel läuft aber mittlerweile wieder regulär.
Die Sperrung des Zugverkehrs zwischen Berlin und Hannover/Hamburg ist mittlerweile aufgehoben. Es kommt aber noch zu Verspätungen auf der Strecke.
In Berlin kam der Starkregen wie erwartet am Nachmittag - mit entsprechenden Folgen bei den teils knochenharten Böden. Der Deutsche Wetterdienst warnt vor "schwerem Gewittern" von 12 bis 3 Uhr in der Nacht. Es könne "schwere Sturm- bis Orkanböen mit einer Geschwindigkeit von 90 bis 120 km/h" geben. Und: "Gefahr vor großem Hagel bis 5 cm".
50.000 Zuschauer im Olympiastadion - viele könnten nass werden
Ebenfalls betroffen: Am Abend werden mehr als 50.000 Zuschauer im Olympiastadion beim Konzert von Depeche Mode erwartet.
Der Deutschen Wetterdienst hatte schon am Morgen vor teilweise heftigen und unwetterartigen Gewittern gewarnt. „Dabei sind Starkregen, schwere Sturmböen und großer Hagel möglich“, warnten die Meteorologen. Entsprechend sah es seit dem Mittag in Hamburg aus.
Auch in der Nacht zum Freitag sind in Teilen des Landes Hagel, Starkregen und schwere Sturmböen zu erwarten.. Die Temperaturen steigen am Freitag auf 19 bis 25 Grad im Norden, sonst werden 26 bis 34 Grad erwartet.
Die Hitzewelle wird Deutschland vorher erreichen - einen Tag nach dem offiziellen Sommerbeginn. Im Südwesten könnten die Temperaturen auf 38 Grad klettern, wie der Deutsche Wetterdienst in Offenbach am Mittwoch mitteilte. Tief „Paul“ bringt demnach auch Hitze Richtung Norden und Nordosten, so dass auch dort mehr als 30 Grad möglich sind. Mit der Hitze bleibt die Waldbrandgefahr. Am Mittwoch war die Gefahrenstufe laut DWD vor allem in Bayern mancherorts noch hoch.
Das galt auch für einige Gebiete in Baden-Württemberg. Beispielsweise in Stuttgart sind seit Mittwoch alle öffentlichen Grillstellen in Grünanlagen und im Wald gesperrt. „Bereits unachtsam weggeworfene Glasflaschen können über den Lupeneffekt Brände auslösen“, sagte der stellvertretende Amtsleiter des Garten-, Friedhofs- und Forstamtes, Hagen Dilling. (mit dpa)