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Für wen wird der rote Teppich dieses Jahr ausgerollt?
© Tobias Schwarz/AFP

Berlinale 2019: Welche Promis kommen zum Filmfestival?

Ein Blick auf die Gästeliste der Berlinale: Christian Bale und Geraldine Chaplin kommen sicher, aber ein wichtiger Name fehlt.

Stars beim Interview um ein Autogramm bitten? Wird von deren PR-Betreuern nicht gern gesehen und ist sowieso nicht ganz in Ordnung, als fragwürdige Vermischung von Job und Privatvergnügen, der Rollen als idealerweise neutraler Berichterstatter und Fan. Aber es gibt Gelegenheiten, da kann der Enthusiast einfach nicht widerstehen, da muss er bitten, man möge verzeihen.

Sean Connery ein Modell des Aston Martin DB5 aus „Goldfinger“ hinhalten oder Roger Moore eines des Lotus Esprit aus „Der Spion, der mich liebte“? Eine lässliche Sünde. Und jeder Filmliebhaber sollte auch dem Wunsch Verständnis entgegenbringen, Geraldine Chaplin um eine Widmung in dem Buch zu bitten, das dem legendären zweiten Berlin-Besuch ihres Vaters gewidmet ist, 1931 zur Premiere von „Lichter der Großstadt“. Den Wunsch hat sie bei der Berlinale 2002, als sie „En la ciudad sin limites“ präsentierte, ohne weiteres erfüllt.

Wo sind die Chancen auf ein Autogramm am größten?

Der normale Festivalgast ist da nicht so privilegiert, muss sich zwar keine Gedanken machen, woher er auf die Schnelle ein 007-Modellauto oder ein Chaplin-Buch bekommt, aber stattdessen, wie er sich am sinnvollsten kleidet, um der Winterkälte auch bei langem Warten am roten Teppich zu trotzen, und vor allem, wo dort die Chance auf eine der begehrten Unterschriften am größten ist.

Für Geraldine sei das aktuell hier schon mal verraten: Am 13. Februar besucht sie erst das Hyatt in der Alten Potsdamer Straße, wo sie ab 15 Uhr den Journalisten bei der Pressekonferenz zu ihrem Film „La fiera y la fiesta“ (Panorama) Rede und Antwort steht, abends dann das International, dort hat der Film um 20 Uhr Premiere.

Mit ihr schreiten ihre Kollegen Udo Kier, Luis Ospina und Jaime Piña über den roten Teppich, samt dem Regieduo Laura Amelia Guzmán und Israel Cárdenas. Was sie spielt? Die alternde Punkdiva Vera, die in Santo Domingo die Regie bei einem Filmmusical namens „La fiera y la fiesta“ übernimmt, einem unvollendeten Projekt ihres verstorbenen Freundes Jean-Louis Jorge.

Berlinale ohne Tilda?

Geraldine Chaplin ist Berlinale-Veteranin, war schon 1968 hier, aber die Zahl der Festival-Besuche von Catherine Deneuve dürfte sie kaum erreichen. Klar, dass die Französin auch diesmal dabei ist, als Hauptakteurin in dem Familiendrama „L’adieu à la nuit“ (Wettbewerb, außer Konkurrenz). Überraschenderweise fehlt dagegen Tilda Swinton auf der in der vergangenen Woche verteilten Gästeliste, was ein Fehler sein muss: Berlinale ohne Tilda? Man kann es sich nicht vorstellen. Na, warten wir’s ab.

Wer sonst noch an glamourösen Frauen kommt? Natürlich Juliette Binoche (Jury-Vorsitz) und Charlotte Rampling (Ehrenbär), sodann Diane Kruger, die in „The Operative“ eine Mossad-Agentin spielt und ihre Kollegen Martin Freeman und Cas Anvar sowie Regisseur Yuval Adler mitbringt. Erwartet werden bereits am heutigen Donnerstag Zoe Kazan, Andrea Riseborough, Tahar Rahim, Caleb Landry Jones, Bill Nighy, David Dencik, Nicolaj Kopernikus, Esben Smed und Regisseur Lone Scherfig – fast das komplette Ensemble des Eröffnungsfilms „The Kindness of Strangers“.

Auf Christian Bale muss man noch bis 11. Februar warten, wenn er mit Regisseur Adam McKay die Filmbiografie „Vice“ über den früheren US-Vizepräsidenten Dick Cheney vorstellt. Bereits zwei Tage vorher erwartet man Stellan Skarsgård und Regisseur Hans Petter Moland, zur Premiere des Wettbewerbsfilms „Ut og stjæle hester“, der nach Per Pettersons Roman „Pferde stehlen“ entstand. Seine Gebirgs- und Flusskulisse zwischen Norwegen und Schweden dürfte dortige Tourismuswerber erfreuen. Allerdings: Es geht um Norwegens NS-Vergangenheit.

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