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Er ist der Wächter über das Gewimmel an der ständigen Großbaustelle Bahnhof Ostkreuz: der Wasserturm.
© Doris Spiekermann-Klaas

Bahn trennt sich von einem Wahrzeichen: Wasserturm am Ostkreuz verkauft

Der Turm aus dunklem Klinker ist ein Relikt aus der Dampflokära, 103 Jahre alt. Jetzt könnte bald sein zweites Leben als Restaurant mit privatem Refugium beginnen.

Der schwarz anmutende zylindrische Turm mit Pickelhaube hat keinen anderen Namen als „Wasserturm am Ostkreuz“. Schwer vorstellbar, dass dieses 50 Meter hohe Wahrzeichen aus der Dampflokära etwas anderes liefern könnte als Wasserdruck. Doch laut Bahn gab es rund 40 Interessenten für den 103 Jahre alten Turm. Nach einem halben Jahr des Prüfens und Verhandelns ist der Turm nun verkauft. Für einen ungenannten Preis (sechsstellig). An einen ungenannten Investor.

Das fördert die Spekulation. Ein Gerücht besagt, Leute vom Postbahnhof hätten das Rennen gemacht, und das Fritz Radio sei mit im Boot. Aus dem Postbahnhof gibt es dazu keine Stellungnahme, die Pressestelle des Fritz-Mutterhauses RBB dementiert. Die Bahn erklärt, der neue Eigentümer wolle sein Projekt demnächst selber vorstellen. Ein Bahnsprecher betont, der Konzern habe den Turm nicht einfach dem Meistbietenden überlassen. Es sei eine „Entscheidungsmatrix“ aus Konzept und Preisgebot gebildet worden. „Beide Punkte wurden gleichermaßen hoch bewertet.“ Auch die Denkmalschützer seien an dem Verfahren beteiligt worden.

Eine „gemischte Nutzung“ – öffentlich und privat – ist vorgesehen. Eine denkbare Variante: Restaurant und Café unter/über einem privaten Turmatelier. Mini-Ferienwohnungen, wie auch schon vorgeschlagen, kommen laut Bahn nicht mehr in Frage. Das Turmgrundstück direkt neben den Gleisen am Ostkreuz ist 880 Quadratmeter groß. Bisher war es als Ausgleichsfläche für den Naturverlust beim Umbau des Ostkreuzes gedacht. Das geht jetzt nicht mehr. Der Turm soll von der Hauptstraße aus erschlossen werden. Parkplätze wird es wohl auch geben.

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