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Kreuzberg gegen Friedrichshain: Wasserschlacht findet trotz Absage statt

Obwohl die geplante Wasserschlacht von den Veranstaltern abgesagt worden war, kam es auf der Oberbaumbrücke zum Duell Friedrichshain gegen Kreuzberg.

Helge war vorbereitet. Mit einem schwarzen Helm auf dem Kopf und einem Schutzschild in der Hand stand er da – fertig zur Wasser- und Gemüseschlacht. Mitgebracht hatte Helge aus Kreuzberg etwa 200 Wasserbomben und ein paar alte Königsberger Klopse. „Wir werden gewinnen, gleich geht’s los“, sagte er und drehte sich wieder seinen Mitstreitern zu. Auf dem Rücken seines T-Shirts blitze der Grund seines Aufzugs jetzt hervor. „36 Mal besser als Friedrichshain“ stand Schwarz auf Weiß darauf geschrieben.

Zwar war die traditionelle Wasserschlacht zwischen Kreuzberg und Friedrichshain von den Organisatoren zuvor abgesagt worden, trotzdem hatten sich auf beiden Seiten der Brücke etwa 200 Unermüdliche wie Helge eingefunden. Mit Wasser, Eiern, verfaultem Gemüse, Mehl und Farbbeuteln wollten sie sich duellieren und so auf ironische Weise gegen die  Zusammenlegung von Kreuzberg und Friedrichshain protestieren. Im Internet war dazu aufgerufen worden. Doch zunächst brauchten die Schlachtwütigen vor allem Geduld.

Denn knapp 200 Kräfte der Polizei waren rund um die Oberbaumbrücke im Einsatz. Sie verhinderten lange Zeit das für 12 Uhr geplante Aufeinandertreffen, weil „die Rahmenbedingungen es nicht zuließen“, wie Einsatzleiter Martin John sagte. „Es war keine Veranstaltung angemeldet.“ Statt der Wasserwerfer spazierten am Mittag so erst einmal Touristen über die Brücke und knipsten Erinnerungsfotos. Einige Schaulustige, die sich das Treiben anschauen wollten, zeigten sich enttäuscht. „Wir kommen aus Österreich und haben in der Zeitung von der Veranstaltung gelesen“, sagte ein Besucher. „Schade, dass nun wohl gar nichts passiert.“

Doch es passierte dann doch noch einiges. Nachdem sich einige Friedrichshainer mit der U-Bahn zum Schlesischen Tor geschlichen hatten, kam es dort zu handfesten Auseinandersetzungen. Festnehmen musste die Polizei niemanden, lediglich drei Identitätsfestellungen hat sie zu verzeichnen, was „im Rahmen“ sei. Dennoch entschieden sich die Beamten nun aus Sicherheitsgründen  - Dritte wären in Gefahr gewesen - dafür, die Oberbaumbrücke für die Parteien freizugeben.

Etwa eine halbe Stunde dauerte die dortige Schlacht  - dann hatte Kreuzberg erstmals in der Geschichte der Schlacht Friedrichshain von der Brücke verdrängt.

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