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Blühende Rhododendren werden bei der Bundesgartenschau in der Kirche Sankt Laurentius in Havelberg ausgestellt.
© dpa

Streit um BUGA und IGA: Was sie kosten, wer bezahlt und was schief ging

Am Wochenende endete die Bundesgartenschau in der Havelregion, die Vorbereitungen für die Internationale Gartenschau in Marzahn laufen. Die Fakten im Überblick.

Die Verluste der BUGA

Zehn Millionen Euro Verlust schrieb die vor kurzem zu Ende gegangene Bundesgartenschau (BUGA) in der Havelregion. Das „Sommermärchen“ an fünf Standorten – Brandenburg, Premnitz, Rathenow, Amt Rhinow und Havelberg – endete nach 177 Tagen als Tauerspiel. Landtagsabgeordnete werfen den Organisatoren Fehler vor: Das „Verkehrskonzept“ sei nicht überzeugend gewesen und die Gastronomie eher mäßig. 

Ursache für die Verluste waren vor allem die zu geringe Zahl von Besuchern gemessen an den Erwartungen. Als sich das Desaster abzeichnete, reagierten die Veranstalter mit einer Senkung der Eintrittspreise. Doch da war es schon zu spät.

IGA will's anders machen

Berlins IGA-Chef Christoph Schmidt sieht sich gegenüber den Brandenburger Kollegen im Vorteil: Es gibt nur einen Standort in Marzahn und dieser ist binnen 25 Minuten mit der U5 vom Alexanderplatz zu erreichen. Außerdem rechnet die IGA-Berlin mit 150 000 weniger Besucher als ein Gutachten für realistisch ansieht: 2,35 Millionen müssen kommen, damit die Rechnung aufgeht.

Dabei profitiert die IGA von 800 000 Besucher, die ohnehin jedes Jahr die benachbarten „Gärten der Welt“ besuchen. Locken will Schmidt außerdem mit 1000 Veranstaltungen in einer neu gebauten Arena, Berlins größtem Wasserspielplatz, Sommerrodelbahn, Seilbahn – und eben zauberhafte Gärten.

Die Kritik der Grünen

Die IGA kostet nach Angaben des Veranstalters rund 40 Millionen Euro, das Land zahle davon einen Zuschuss von knapp zehn Millionen Euro. Hinzu kämen rund 50 Millionen Euro, die in die Gärten der Welt fließen. Diese liegen neben dem IGA-Gelände und verschmelzen mit demselben nach dem Ende der Gartenausstellung.

Nach Angaben der Grünen-Fraktion im Abgeordnetenhaus standen vor dem Umzug der IGA vom Tempelhofer Feld nach Marzahn im Haushalt (2012/13) Gesamtkosten von knapp 43 Millionen Euro für die Gärten der Welt. Heute seien insgesamt knapp 63 Millionen Euro veranschlagt, 20 Millionen Euro mehr. Diese „Mehrkosten der IGA“ kritisieren sie.

Was Bund und EU zahlen

Aus Berliner Sicht sind IGA und Gärten der Welt willkommen, um in beträchtlichem Umfang Gelder von Bund und Europäischer Union für das wenig zentral gelegene Marzahn zu mobilisieren. Von den – laut IGA – 50 Millionen Euro für die Gärten der Welt, würden 45 Millionen Euro vom Bund fließen, aus dem Topf der „Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW).

Etwa fünf Millionen Euro müsse Berlin aus dem Landeshaushalt zuschießen. Ähnlich gering sei der Anteil Berlins am „Durchführungshaushalt“ der IGA in Höhe von rund 40 Millionen Euro: Nur etwa ein Viertel davon fließe aus dem Haushalt. Der Rest sollen Erlöse sein.

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