Berlin-Schöneberg: Warten auf die neue Bowie-Gedenktafel
Seit zehn Tagen ist die Gedenktafel für David Bowie von seinem ehemaligen Wohnhaus verschwunden. Ersetzt wurde sie bisher nicht.
Keinen Monat hing die Gedenktafel für David Bowie an dessen ehemaligem Wohnhaus an der Hauptstraße 155 in Schöneberg. Seit zehn Tagen aber prangt dort nur noch der Putz, denn: Ersetzt wurde die Tafel bisher nicht. „Momentan prüft die Historische Kommission, wie die Tafel sicherer angebracht werden kann“, sagt Lars Bahners, Sprecher der Berliner Kulturverwaltung.
Mehr als 430 Gedenktafeln hängen in der Stadt, sehr selten seien diese zerstört worden, sagt Bahners. Ausschließen will er nicht, dass es Fans waren, die versuchten, mit der Bowie-Tafel ein Souvenir zu ergattern. Auch die Polizei hält dies für möglich.
Fans wollen Gedenktafel kaufen
Fertig sei die Tafel jedenfalls, heißt es bei der Königlichen Porzellan-Manufaktur (KPM). Binnen weniger Tage habe man eine Replika hergestellt, sagt Unternehmenssprecherin Tamara Haala. „Wir warten auf das Zeichen, die Tafel auszuliefern.“ Die soll daran erinnern, dass Bowie von 1976 bis 1978 nahe des Kleistparks in der Hauptstraße 155 wohnte. Dort schrieb er drei Alben, die als Berlin-Trilogie gelten: „Low“, „Heroes“ und „Lodger“.
Bowie war im Januar gestorben. Im April entschied die Historische Kommission ihn mit der Gedenktafel zu ehren. Dass viele Fans diese besitzen wollen, wissen die KPM-Mitarbeiter. Wieder und wieder riefen Fans sie an und fragten, ob sie eine Tafel kaufen könnten. Haala musste jedem von ihnen absagen. „Wir sind nur Lieferant, besitzen nicht die Rechte an den Tafeln.“ Lars Bahners sagt, diese Anfragen habe es bei Bowie zum ersten Mal gegeben. Und er sagt auch: „Wir prüfen das.“