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An 44 Punkten in der Stadt kann kostenlos gesurft werden.
© dapd

Kostenloses Angebot: W-Lan für alle

In Berlin gibt es nun kostenloses Internet: An 44 Punkten der Innenstadt kann jeder eine halbe Stunde lang surfen. Allerdings ist das Pilotprojekt erst einmal nur auf zwei Jahre ausgelegt.

Seit Freitag können Nutzer von mobilen Computern und internetfähigen Handys an ausgewählten öffentlichen Plätzen in Mitte und Prenzlauer Berg kostenfrei im Netz surfen. Der Betreiber Kabel Deutschland nahm dafür 44 sogenannte W-Lan-Hotspots in Betrieb; vorrangig an touristisch beliebten Orten wie dem Hackeschen Markt oder dem Gendarmenmarkt. Die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB) fördert das auf zwei Jahre angelegte Projekt nach eigenen Angaben mit 316.000 Euro.

Kabel Deutschland rechnet mit Gesamtkosten von etwa zwei Millionen Euro. Bis Ende 2013 sind insgesamt 100 Hotspots in Mitte, Prenzlauer Berg, Tiergarten, Charlottenburg und im Potsdamer Stadtzentrum geplant. Das kostenlose Surfen ist allerdings auf 30 Minuten pro Tag begrenzt.

„Das öffentliche W-Lan-Netz ist ein Gewinn für die Berlinerinnen und Berliner – und für Berlin“, sagte Björn Böhning, Netzpolitiker der SPD und Leiter der Senatskanzlei am Freitag bei der Vorstellung des Pilotprojekts „Public Wifi Berlin“. Es ziehe Touristen an. Besucher könnten somit nicht nur Geld sparen, sondern über das frei zugängliche W-Lan weitere touristische Ziele entdecken und diese mit Hilfe des Internets einfacher finden.

Mit der App „Hotspotfinder“ können Nutzer alle aktuell verfügbaren Hotspots aufspüren. Derzeit ist die allerdings nur im Apple-Store erhältlich, eine Version für Android-Betriebssysteme soll im November folgen.

Bodenaufkleber an den ausgewählten Orten weisen zudem auf das kostenlose W-Lan hin. Auch Unter den Linden, auf der Kastanienallee und am Kollwitzplatz gibt es nun Hotspots. Das Netz reicht jeweils 150 Meter weit.

Für das Frühjahr 2013 plant die MABB außerdem ein unbegrenzt frei zugängliches Portal mit aktuellen Informationen aus der Region. Die Inhalte dazu sollen unter anderem von regionalen Zeitungen und Sendern stammen, sagte Hans Hege, Direktor der MABB. Neben Kabel Deutschland habe es noch andere Interessenten für das Projekt gegeben. Kabel Deutschland verfüge aber über die beste Infrastruktur der Bewerber.

Künftig sei jedoch eine Kooperation mit weiteren Unternehmen angedacht. Denn das kabellose Netz soll in Berlin nach und nach ausgeweitet werden.

Kabel Deutschland erhofft sich davon, langfristig von dem wachsenden Markt für mobile Datennutzung zu profitieren. Derzeit prüfe das Unternehmen Geschäftsmodelle, wie das Pilotprojekt nach zwei Jahren fortgeführt werden kann. Es sei jedoch geplant, dass die zeitlich begrenzte Datennutzung an öffentlichen Plätzen auch weiterhin kostenfrei bleibt, sagte der Vorstandsvorsitzende Adrian von Hammerstein.

Bei illegalen Downloads haftet laut Kabel Deutschland der Nutzer, da dieser vor Gebrauch die Nutzungsbedingungen akzeptieren muss. Nachverfolgen, wer das kostenlose W-Lan benutzt, könne der Konzern allerdings nicht.

Die Bewegung der Freifunker arbeitet parallel an einem W-Lan von Bürgern für Bürger. Sie möchte erreichen, dass viele Bürger ihre Netze freischalten. Am Freitag erklärte die MABB, neben dem Aufbau der W-Lan-Hotspots von Kabel Deutschland auch dieses Projekt fördern zu wollen. Die Freifunker konzentrieren sich in Berlin bisher auf den Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg. Sie helfen Nutzern, ihre Netze bei der Öffnung für Dritte rechtlich abzusichern.

Informationen zum freien W-Lan unter www.hotspot.kabeldeutschland.de und start.freifunk.net

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