Frauentag in Berlin: "Vor fünf Jahren wusste ich noch nicht einmal, dass dieser Tag existiert"
Blume oder nicht? Wir haben sechs Berliner gefragt, was ihnen der Frauentag bedeutet - und wie sie ihn begehen.
8. März, Frauenkampftag. Oder? Wird der einzige Kampf am 8. März heute nur noch beim Floristen ausgefochten? Wir haben uns am Tag davor in einem Berliner Einkaufszentrum umgehört und Berlinerinnen und Berliner gefragt, was dieser Tag für sie bedeutet.
Nicole, 40
"Der Tag war mir gar nicht so richtig bewusst. Bisher fand ich diesen nicht so wichtig - interessant ist trotzdem, dass es ihn gibt und er begangen wird."
Alina, 26:
"Ich gehe zum K.I.Z.-Frauenkonzert morgen im Tempodrom. Bis vor fünf Jahren wusste ich ehrlich gesagt noch nicht einmal, dass dieser Tag existiert. Höchstens werde ich Blumen bekommen, weil mein Freund daran denkt - nicht aber, weil ich zu diesem Anlass welche möchte."
Ciro, 45:
"Ich arbeite morgen - meine Frau bekommt aber Blumen von mir!"
Wendy, 49:
"Ich begehe den Tag nicht. Aber ich bekomme schon seit Jahren von einem alten Freund an diesem Tag eine SMS mit Glückwünschen geschickt. Früher in der DDR war der Tag ja eher negativ konnotiert, als die roten Nelken verteilt wurden. Hier vermisse ich die Begehung des Tages heutzutage trotzdem."
Robert, 19:
"Ich begehe den Tag nicht, es ist aber gut zu wissen, dass es ihn gibt. Aber Frauen schenken Männern zum Männertag ja auch nichts, oder?"
Jens, 51:
"Früher wurde anlässlich des Tages mehr gemacht. Ich persönliche mache nichts - in der DDR groß geworden habe ich aber miterlebt, wie groß der Tag begangen wurde, ob positiv oder negativ. In den Betrieben haben aber alle Frauen Blumen bekommen!"
Anna Ehlebracht