Die Geschichte der Wende: Vom Mauerbau zum Mauerfall
In der einstigen Stasi-Zentrale in Lichtenberg wurde eine Ausstellung zur Geschichte der friedlichen Revolution von 1989 eröffnet.
Am Mittwoch auf den Tag genau vor 55 Jahren hatte Walter Ulbricht auf einer Pressekonferenz seine historische Lüge unters Volk gesächselt, niemand habe die Absicht, eine Mauer zu errichten. Jetzt sind die Folgen des 13. August 1961 bis zum Mauerfall und der Weg zur deutschen Einheit 1990 in einer Ausstellung zu besichtigen. Sie ist Tag und Nacht geöffnet, steht im Innenhof der einstigen Stasi-Zentrale in der Ruschestraße 103 in Lichtenberg und zeigt auf 136 Tafeln mit über 600 Fotos, Plakaten, Dokumenten und Karikaturen, wie es zum Mauerfall kam. Einerseits durch Mut und Entschlossenheit von Bürgern, die die Nase von ihrem Eingesperrtsein im real existierenden DDR-Sozialismus voll hatten und dem System die Stirn boten, andererseits durch die politische und wirtschaftliche Unfähigkeit des Staates und seiner Führung. Viele der Fotos kennt man von der Open-Air-Schau auf dem Alexanderplatz, manche gingen um die Welt wie die eines jungen Mannes, der den Volkspolizisten einer Sperrkette einen Vogel zeigt. Die Angst war weg!
Die Schau ist eine Lehrstunde in jüngster Geschichte. Der Robert-Havemann-Gesellschaft als Initiator wurde von Kulturstaatsministerin Monika Grütters und vom Regierenden Bürgermeister Michael Müller versichert, dass ihre künftige Finanzierung gesichert sei. Neues Domizil solle laut Grütters „der Maschinenraum der staatlichen Macht“ sein: das Haus 22 mit dem einstigen Offizierscasino der Schlapphüte mit den Henkeltäschchen. Initiator Tom Sello sagte, die Träume der Leute, die am 17. Juni 53 auf die Straße gingen, wurden von den 89ern erfüllt: Freiheit und Demokratie.
Ab morgen bis Sonntag gibt es von 10 bis 17 Uhr stündlich Führungen.