Ku'damm Karree: Vom Bürogebäude zum Wohnturm
Jetzt soll vieles anders werden im Ku'damm-Karree: Architekt David Chipperfield will aus dem 23-stöckigen Büro-Hochhaus einen Wohnturm mit angeschlossenem Shoppingcenter machen. An den umstrittenen Plänen für die beiden Theater im Haus ändert sich dadurch aber nichts.
Obwohl es zu den größten Gebäuden der City West gehört, fällt es Passanten kaum auf. Das 23-stöckige Hochhaus im Ku’damm-Karree ist mit der Einkaufspassage aus den 70er Jahren umbaut – und bleibt abends in der Regel dunkel und leer. Das will der britische Star-Architekt David Chipperfield ändern: Aus dem Bürogebäude soll ein Wohnturm werden. Dies ist die größte Veränderung in den überarbeiteten Umbauplänen für das marode Ku’damm-Karree, die am Mittwoch vorgestellt wurden.
Der Charlottenburg-Wilmersdorfer Bürgermeister Reinhard Naumann und Baustadtrat Marc Schulte (beide SPD) hatten sich Wohnungsbau in Gesprächen mit dem irischen Investor Ballymore gewünscht.
In Neubauten an einem geplanten Stadtplatz an der Uhlandstraße sollen weitere Wohnetagen über Läden entstehen. Insgesamt geht es laut Firmenvertretern um 250 bis 300 Eigentumswohnungen, für Miethäuser sei die Toplage ungeeignet.
Die Handelsflächen summieren sich auf 33 400 Quadratmeter, was einem mittelgroßen Shoppingcenter entspricht. Hinzu kommen eine Freiluftpassage, Büros und 750 Tiefgaragenplätze.
Umstritten ist die Modernisierung vor allem wegen des Theaters und der Komödie am Kurfürstendamm. Gemäß einem Kompromiss, den der Investor und Intendant Martin Woelffer vor einiger Zeit vereinbart hatten, werden die alten Boulevardbühnen abgerissen. Dafür entsteht ein neues Theater mit 650 Plätzen in der dritten Etage, das unten am Ku’damm einen Eingang mit der Theaterkasse erhält.
Dagegen protestiert der Verein „Rettet die Ku’damm-Bühnen“ um Otfried Laur vom Berliner Theaterclub. Ein Bürgerentscheid, mit dem der Verein die historischen Säle retten wollte, war 2011 gescheitert. Woelffer widersprach Laurs Darstellung, die Boulevardtheater seien am Ende; er rechne mit einem vielversprechenden Neubeginn. Noch fehle aber eine Ersatzspielstätte für die Dauer der Bauarbeiten.
Ballymore will damit im Frühjahr 2015 beginnen und in der zweiten Jahreshälfte 2017 fertig werden. Die bisher auf 500 Millionen Euro geschätzten Investitionen dürften „etwas höher“ ausfallen, sagte Direktor Mike de Mug. Im Januar hatte das wirtschaftlich angeschlagene Familienunternehmen mitgeteilt, einen Finanzierungspartner zu haben – davon war nun überraschend keine Rede mehr.
Stadtrat Schulte nannte die Pläne einen „sinnvollen Kompromiss“. Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) muss noch zustimmen, aber im Stadtentwicklungsausschuss gab es bereits überwiegend Lob.
Als Verlierer sieht sich die Ausstellung „Story of Berlin“ in einem alten Atombunker. Dieser soll der Tiefgarage weichen. Laut Geschäftsführer Axel Bering sind Räume im Neubau keine Lösung, die Schließung während des Umbaus könne man wirtschaftlich nicht überstehen. Die Schau zur Geschichte Berlins sucht deshalb einen anderen Standort.
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