Berliner Einzelhandel: Viertes Shoppingcenter für Steglitz
Am 4. April geht der „Boulevard Berlin“ an der Schlossstraße mit 76 000 Quadratmetern Fläche an den Start.
Es ist das 63. Shoppingcenter Berlins und bereits das vierte an der Steglitzer Schlossstraße: Am 4. April eröffnet der „Boulevard Berlin“ auf dem Gelände des ehemaligen Wertheim-Warenhauses zwischen Schildhorn- und Treitschkestraße. 180 Läden und Lokale siedeln sich auf 76 000 Quadratmetern an – darunter die Modemarken Esprit, Hallhuber, Hollister, Mexx, S. Oliver, Gerry Weber und Zara.
Insbesondere drei „Ankermieter“ sollen das Kaufpublikum anziehen. Zwei davon sind Umzügler: Saturn kommt aus dem Geschäftshaus Schlossstraße 110 und soll mit mehr als 10 000 Quadratmetern Fläche zum „größten Elektronikfachmarkt Berlins“ werden, während Karstadt Sports das Forum Steglitz verlässt. Außerdem gehört zum Boulevard das Karstadt-Warenhaus, das 2009 nach einer Modernisierung neu eröffnet hatte.
Auch ein Fitnesscenter, ein Parkhaus mit 900 Plätzen und ein eigener Zugang zum U-Bahnhof Schlossstraße gehören zum Projekt, in das der Bauherr Multi Development fast 400 Millionen Euro investiert. Die Treitschkestraße wurde an der Ecke Schlossstraße für den Verkehr geschlossen. Dort befinden sich der Haupteingang und eine glasüberdachte Promenade. An der neu gestalteten Grünanlage neben der Treitschkestraße, dem Harry-Breslau-Park, eröffnet ein „Terrassenhaus“ mit 2700 Quadratmetern Fläche für Gastronomie in der zweiten Etage.
Ob die Schlossstraße nach dem Forum Steglitz, dem „Schloss“-Center und dem Schloss-Straßen-Center (SCC) am Walther-Schreiber-Platz noch ein viertes Einkaufszentrum verträgt, ist fraglich. Schon das 2007 eröffnete SCC hat bis heute erhebliche Probleme, häufig standen Läden leer; derzeit bauen die Betreiber große Flächen für die irische Kette Primark um, die Textilien zu Niedrigstpreisen verkauft.
Der Steglitz-Zehlendorfer Bürgermeister Norbert Kopp (CDU) verspricht sich vom neuen Center eine „Stärkung der Mitte der Schlossstraße“, ist aber besorgt wegen des „Verdrängungswettbewerbs“. Aus der Schlossstraße 110 zum Beispiel ziehe neben Saturn auch Intersport weg – und zwar ins Forum Steglitz als Ersatz für Karstadt Sports. Spätestens jetzt sei der Sättigungsgrad in der Straße erreicht. Andererseits weist Hauptgeschäftsführer Nils Busch-Petersen vom Handelsverband Berlin-Brandenburg auf deren wachsende „gesamtstädtische Bedeutung“ hin. Sie ist bereits die zweitgrößte Einkaufsstraße der Stadt und lockt auch Kunden aus dem Umland an.
Die Umgestaltung der Schlossstraße durch das Bezirksamt ist unterdessen abgeschlossen. Jetzt gibt es nur noch eine Fahrspur und einen Fahrradstreifen pro Richtung, Gehwege wurden teilweise verbreitert. Das Ziel der Planer lautete, dass der Durchgangsverkehr mehr über die parallel verlaufende Stadtautobahn – die sogenannte Westtangente – fließt. Dem Anschein nach drängen Busse und Autos aber unvermindert stark durch die Straße, und Fahrradfahrer müssen auf der für sie reservierten Spur häufig Lieferwagen und Falschparkern ausweichen.
Informationen online:
www.boulevardberlin.de
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