Flüchtlinge in Berlin: Vier Geschosse, 480 Plätze - die neuen Flüchtlingsheime
Neubauten für Flüchtlinge in Berlin: Die Zuschläge sollen bis Ende des Jahres erteilt werden. Auch drei Firmen aus der Region haben sich an der Ausschreibung beteiligt.
Sechs Unternehmen haben sich auf die erste, europaweite Ausschreibung des Senats für modulare Flüchtlingsbauten beworben. Das teilte die Verwaltung für Stadtentwicklung auf Nachfrage mit. „Die Auswertung der Angebote werden uns Erkenntnisse liefern, die auch für weitere Ausschreibungen nützlich sind“, erklärt Sprecher Martin Pallgen.
Wegen des laufenden Vergabeverfahrens könne er keine weiteren Details nennen. Nur so viel: Drei Firmen kommen aus der Region Berlin-Brandenburg. Bis Ende des Jahres solle der Zuschlag erfolgen. Entschieden wird zu 90 Prozent nach dem günstigsten Preis und zu 10 Prozent nach der Schnelligkeit der Ausführung.
Haltbarkeit: 100 Jahre
Die Ausschreibung für die sogenannten MUF umfasst Vorgaben für ein Grundmodul als Wohngebäude, auf das bis zu vier weitere Geschosse gestapelt werden können. Jeweils ein weiteres Modul soll als Funktionsgebäude dienen. Ziel sind 240 bis 480 Plätzen pro Standort. Insgesamt sollen laut Ausschreibung circa sechs Grundstücke bebaut werden. Die Gebäude sollen dauerhaft sein und 100 Jahre halten. Um sie später auch für andere Zwecke nutzen zu können soll die Gebäudestruktur möglichst flexibel veränderbar sein.
Das Konzept für die Ausschreibung ist in Zusammenarbeit mit den für die Flüchtlingsunterbringung zuständigen Verwaltungen und Institutionen entwickelt worden, sagt Pallgen: „Berücksichtigt wurden die unterschiedlichen Bedürfnisse und Nutzungen: Einzel- und Gemeinschaftsräume, abgeschlossene Wohnbereiche für Familien und Sozialräume.“ Noch zwei weitere Ausschreibungen für ähnliche Bauten werden folgen. ehl
Lesen Sie mehr im Tagesspiegel: Der Senat hat 27 Grundstücke für die 60 Modulbauten gefunden, für zwei davon in Marzahn-Hellersdorf gibt es konkrete Planungen. Ende 2016 sollen die ersten Bauten fertig sein.