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Spurensuche im Mordfall der Kunsthistorikerin.
© Paul Zinken/dpa
Update

Ermordete Frau im Berliner Tiergarten: Verdächtiger in Polen festgenommen

Vergangenen Freitag wurde die Leiche einer 60-jährigen Frau in der Nähe des Berliner Zoos gefunden. Der Tatverdächtige ist ein Russe.

Nach dem gewaltsamen Tod einer Berlinerin im Tiergarten ist ein Verdächtiger in Polen festgenommen worden. Der Mann soll mehrfach versucht haben, das Mobiltelefon der Toten zu aktivieren. So kam die Polizei auf seine Spur. "Die polnischen Behörden haben bei der Festnahme entscheidend mitgewirkt", sagte Martin Steltner, Sprecher der Staatsanwaltschaft, am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Der Mann soll weder Pole noch Deutscher sein, hieß es. Mehr Details wollte die Behörde zunächst nicht nennen. Nach Informationen des Tagesspiegels handelt es sich um einen Russen.

Die Leiche der 60-Jährigen hatten Passanten am vergangenen Freitag in der Nähe des Zoos in einem Gebüsch entdeckt. Die Ermittler gehen von einem Raubüberfall aus, der eskalierte. Neben dem Telefon raubte der Täter Bargeld, dem Vernehmen keine hohe Summe.

Der Fall hatte viel Aufsehen erregt. Susanne F. war unweit des Fundortes der Leiche am Dienstagabend zuletzt lebend gesehen worden. Sie hatte mit Freundinnen in der beliebten Ausflugsgaststätte Schleusenkrug gesessen. Von dort wollte sie 22.20 Uhr zu Fuß zum nur wenige Hundert Meter entfernten Bahnhof Zoo gehen, um von dort mit dem Bus nach Hause zu fahren. Zu Hause kam sie nicht an. Ihre Freundinnen sahen sie zuletzt auf dem Verbindungsweg im Tiergarten. Dort verlor sich ihre Spur. Der Weg sei zwar beleuchtet, sagte einer der Kellner im Schleusenkrug dem Tagesspiegel, "aber es ist dennoch düster".

Die Polizei hatte bereits am Tag nach dem Verschwinden eine Vermisstenmeldung herausgegeben. Die Fahndung nach Susanne F. verlief derweil nicht ganz pannenfrei. Am Mittwoch war die Polizei den Weg mit Spürhunden abgelaufen. Die Tiere schlugen jedoch nicht an. Passanten fanden die Leiche erst am Freitagmittag in einem Gebüsch, wenige Meter vom Weg entfernt.

Opfer einer Gewalttat

Eine Obduktion ergab, dass die Frau Opfer einer Gewalttat geworden war. Ein Sexualdelikt konnte laut der Staatsanwaltschaft ausgeschlossen werden.

Mordopfer Susanne F. lebte in Charlottenburg und arbeitete als promovierte Kunsthistorikerin als „Kastellanin der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten“ – eine Art Schlossherrin – für das Schloss Glienicke und das Jagdschloss auf der Pfaueninsel. Der Mann der Toten hatte nach dem Verschwinden seiner Frau Suchanzeigen am Weg zwischen Zoo und Schleusenkrug aufgehängt. (dpa, Tsp)

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