Berlin: Umzug nach Berlin – Helios fordert Vivantes heraus
Privater Krankenhauskonzern verlegt Zentrale von Fulda in die Hauptstadt und macht den öffentlichen Kliniken Konkurrenz
Eines der größten deutschen privaten Krankenhausunternehmen, die Helios Kliniken GmbH, verlegt seine Zentrale vom hessischen Fulda nach Berlin. Es sollen etwa 260 Mitarbeiter beschäftigt werden, voraussichtlich 100 davon kommen aus Fulda. Bis Ende 2005 soll der Umzug abgeschlossen sein, sagte Helios-Hauptgeschäftsführer Ralf Michels am Freitag. Noch suche der Konzern einen geeigneten Standort in der Stadt.
Als Begründung für die Verlagerung nannte Michels die Bedeutung Berlins für das Unternehmen. Und in der Tat ist Berlin, nachdem Helios im Juni die Zehlendorfer Zentralklinik Emil von Behring übernommen hat, der wichtigste Standort für den bundesweit 25 Kliniken umfassenden Konzern. Seit drei Jahren gehört das Klinikum Buch zu Helios.
Die Entscheidung, mit der Zentrale umzuziehen, hat die Konzernspitze offenbar schon vor mehr als einem Monat getroffen. Nach Tagesspiegel-Informationen gehörte sie zum Angebot von Helios, um den Zuschlag für die Zentralklinik Emil von Behring in Zehlendorf zu bekommen. Wie berichtet entschied sich das Kuratorium der Trägerstiftung der Behring-Klinik im Juni mit knapper Mehrheit für das Helios-Angebot und gegen die Offerte des Konkurrenten Rhön. Dem Vernehmen nach war das Zugeständnis, den Firmensitz zu verlegen, einer der entscheidenden Pluspunkte bei dem Verhandlungspoker. In vielen anderen Bereichen seien die Offerten der beiden Wettbewerber nahezu identisch gewesen, heißt es.
Der Kuratoriumsvorsitzende, Berlins Gesundheitsstaatssekretär Hermann Schulte-Sasse, hatte immer wieder erklärt, dass ihm die Ansiedlung eines Klinikkonzerns ein wichtiges Anliegen sei.
Das Engagement von Helios zeige, dass Berlin ein „hoch attraktiver Standort für die Gesundheitswirtschaft“ sei, sagte Wirtschaftssenator Harald Wolf (PDS) bei der Bekanntgabe der Umzugspläne am Freitag. Immerhin seien im Gesundheitsbereich 180000 Menschen beschäftigt. Außerdem sei die Kombination von Medizin und Forschung einzigartig.
Gesundheitssenatorin Heidi Knake-Werner (PDS) sieht Berlin „auf dem Weg zur Gesundheitshauptstadt“. Gleichzeitig betonte die Senatorin, dass eine Privatisierung des landeseigenen Klinikkonzerns Vivantes nicht anstehe. Die Aktivitäten von Helios seien jedoch eine Herausforderung für Vivantes. Sie hoffe auf einen „produktiven Wettbewerb“ um Qualität.
Deutschlandweit beschäftigt Helios 19000 Mitarbeiter. Im laufenden Jahr erwartet die Klinikgruppe einen Gesamtumsatz von 1,1 Milliarden Euro. Für Berlin würde dies schätzungsweise 18 Millionen Euro an Mehreinnahmen bedeuten.
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