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Eine Aktivistin der Umweltschutz-Initiative „Aufstand mit Abstand“ steht auf einem der Türme auf dem Gelände des Heizkraftwerks.
© Paul Zinken/dpa
Update

„Wer uns räumt, ist für Kohle!“: Umweltaktivisten beenden Besetzung von Heizkraftwerk

Rund 20 Aktivisten sollen auf die Türme des Werks in Moabit geklettert sein. Sie fordern einen schnelleren Kohleausstieg.

Nach mehr als 34 Stunden ist am Sonntagnachmittag die Besetzung eines Heizkraftwerks in Berlin-Moabit durch Klimaaktivisten zu Ende gegangen. Gegen 15.30 Uhr seien auch die letzten vier Besetzer von einem Förderkran heruntergekommen, sagte eine Polizeisprecherin. Während die Polizei angab, dass die Personalien aller Beteiligten beim Verlassen des Geländes aufgenommen wurde, widersprach eine Sprecherin der Gruppe „Direkte Aktion Berlin“ dieser Darstellung.

Rund 20 Aktivisten hatten am Samstagmorgen das Heizkraftwerk in Berlin-Moabit besetzt, um für einen schnelleren Kohleausstieg zu demonstrieren. Gegen 5.00 Uhr verschaffte sich die Gruppe Zugang auf das Gelände, wie ein Polizeisprecher am Samstagvormittag sagte.

Auch mehrere Stunden später befanden sich noch Aktivisten auf den Förderkränen und dem Aschesilo des Kraftwerks, wie ein Sprecher des Betreibers Vattenfall sagte. Die Besetzer entrollten Transparente mit Slogans wie „Wer uns räumt, ist für Kohle!“ und „Aufstand mit Abstand“. Die meisten von ihnen hielten dort bei hohen Temperaturen bis Samstagabend durch, am Sonntag harrten nur noch vier Aktivisten auf einem Kran aus.

Laut Polizei blieb die Lage am Vormittag ruhig, etwa 40 Einsatzkräfte beobachteten den Protest. Der Vattenfall-Sprecher sagte, man habe kein Interesse an der Räumung des Geländes. Das Kraftwerk ist momentan nicht in Betrieb, weil dort Wartungsarbeiten stattfinden.

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Parallel zur Besetzung hielten Aktivisten gegen 10.00 Uhr in der Nähe am S-Bahnhof Westhafen eine „Mahnwache“ ab. Um 11.00 Uhr sollte am Rosa-Luxemburg-Platz in Mitte eine Demonstration mit dem Titel „Steinkohle ist Blutkohle“ beginnen.

Mit ihrer Aktion fordern die Umweltaktivisten unter anderem einen schnelleren Kohleausstieg sowie „ein Ende des fossilen Kapitalismus“, wie die Aktionsgruppe „Direkte Aktion Berlin“ mitteilte. Das geplante „Kohleverlängerungsgesetz“ der Bundesregierung sei ein Schlag ins Gesicht für alle, die seit Jahren für Klimagerechtigkeit kämpften.

Im 1900 erbauten Heizkraftwerk Moabit wird Steinkohle und seit 2013 auch Biomasse verfeuert. Betreiber des Kraftwerks am Friedrich-Krause-Ufer ist der schwedische Energiekonzern Vattenfall. (dpa)

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