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Beliebt wie sonst nie. Die Deutschen kaufen Vorräte an Brot.
© Jens Büttner/dpa

Brot wird gekauft wie selten: Umsatzeinbruch bei Bäckereien in Berlin

Trotz Hamsterkäufen machen Bäckereien weniger Umsatz seit der Coronakrise. Besonders der Kuchen bleibt häufiger liegen.

Brot ist in Berlins Bäckereifilialien in Zeiten der Coronakrise gefragt wie selten. Auch Brötchen würden deutlich mehr verkauft, sagte Johannes Kamm, Geschäftsführer der Bäcker-Innung Berlin der Deutschen Presse-Agentur am Freitag. Beim Brot habe es zuletzt zum Teil regelrechte Hamsterkäufe gegeben, einzelne Kunden hätten gleich zehn Kilogramm gekauft - zum Einfrieren.

Das Einkaufsverhalten der Kunden habe sich insgesamt deutlich verändert, sagte Kamm. „Die Nachfrage bei Kuchen hat nachgelassen. Kuchen zu essen, ist immer etwas Geselliges, die Gelegenheit dazu fällt nun oft weg.“ Viele Berlinerinnen und Berliner seien außerdem im Homeoffice. Gerade in der Innenstadt und in den Malls mache sich bei den Bäckern nun bemerkbar, dass die Nachfrage abnehme. „Kuchen ist oft auch ein Impulskauf“, sagte Kamm - wer an einer Bäckerei vorbeischlendert, guckt mal rein und kauft, was er sieht.

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Kuchen wird eher in der Gemeinschaft gegessen

Berlin liegt damit im bundesweiten Trend: Brot und Brötchen sind insgesamt gefragter, Kuchen eher nicht, bestätigte der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks in Berlin. Dabei kauften die Kunden beim Bäcker deutlich größere Brotmengen auf einmal, sagte ein Verbandssprecher.

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Bei vielen Bäckereien gibt es nach Einschätzung des Zentralverbands deutliche Umsatzrückgänge, zum Teil auch drastische. „Zahlen liegen uns dazu noch nicht vor“, so der Sprecher. Ein Grund dafür sind unter anderem die Einbrüche im Catering-Bereich. Weil eine große Zahl von Veranstaltungen abgesagt werde, gehe dort auch der Bedarf an den Angeboten der Bäcker erheblich zurück.

Nachschub an Hefe und Mehl gebe es genug

Keine Sorgen macht dagegen die Hefeversorgung. Anders als in vielen Geschäften und Supermärkten, wo keine Hefe mehr zu kaufen sei, gebe es für die Bäckereien genügend Nachschub. Der Zentralverband hat seinen Mitgliedsbetrieben empfohlen, in den Filialen selbst Hefe, Mehl und andere häufig im Supermarkt gekaufte Lebensmittel zum Verkauf anzubieten.

Johannes Kamm von der Bäcker-Innung Berlin beobachtet eine ähnliche Entwicklung: Bei vielen Berliner Betrieben seien die Umsätze deutlich zurückgegangen. Für Berlins Bäckereien insgesamt geht die Innung von einem Minus von 40 Prozent aus. Zwar werde im Laden zum Teil mehr verkauft als sonst, aber die Rückgänge im Café- und im Liefergeschäft ließen sich dadurch nicht wettmachen.

Dass in absehbarer Zeit kein Brot und keine Brötchen mehr zu kaufen sein könnten, sieht die Innung nicht: Die Grundrohstoffe seien alle ausreichend vorhanden, sagte Kamm. „Dass Brot und Brötchen nicht mehr gebacken werden könnnen, ist auszuschließen.“ Es könne allerdings sein, dass mal das ein oder andere Spezialbrot weniger im Angebot sei. Eher werde das Angebot an Torten übersichtlicher. (dpa)

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