Zinnowitzer Straße: U-Bahnhof wird umbenannt
Die Zeit war schon abgelaufen – doch quasi in letzter Sekunde ist jetzt entschieden worden, dass der Bahnhof Zinnowitzer Straße zum Fahrplanwechsel am 13. Dezember doch in Naturkundemuseum umbenannt wird. Vorausgegangen war ein mehrjähriges Ringen um den Namenswechsel.
Die BVG hatte ihn intern bereits erneut zu den Akten gelegt, weil die Denkmalpflege weiter dem vom Naturkundemuseum vorgelegten Konzept nicht zustimmen wollte. Es sah vor, auf einer Bahnsteigseite eine von hinten beleuchtete Glasscheibe zu installieren, auf die Bilder von besonderen Ausstellungsstücken projiziert werden sollten. So sollten die Fahrgäste neugierig auf die Schätze des Museums gemacht werden.
Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD), die sich zunächst gegen einen Namenswechsel ausgesprochen hatte, knüpfte die spätere Zustimmung an die Vorgabe, dass es bereits im Bahnhof einen Bezug zum Museum geben müsse. Einen solchen Eingriff an der kahlen, fliesenlosen Wand der 1923 mit dem Namen Stettiner Bahnhof eröffneten Station wollten die Denkmalschützer aber nicht akzeptieren. Erst ein Machtwort von Junge-Reyer im eigenen Haus brachte dann nach Tagesspiegel-Informationen die Lösung. Strittig blieb bis zuletzt auch die Finanzierung, die dem Vernehmen nach nun zumindest zum Teil die Stadtentwicklungsverwaltung übernimmt. Eine offizielle Stellungnahme dazu gab es nicht.
Die Motive aus dem Naturkundemuseum werden nun nach Angaben von BVG-Sprecher Klaus Wazlak – ganz herkömmlich – auf den vorhandenen Werbetafeln angebracht. Und eventuell auch im Eingangsbereich. Hier ist die Entscheidung aber noch nicht gefallen. Das Werbeunternehmen Wall, dem die Tafeln gehören, verzichtet auf die Einnahmen aus der üblichen Werbung.
Intern hatte die BVG die Umbenennung am 16. Oktober aufgegeben. Dies war für sie der letzte Zeitpunkt, um den neuen Namen noch in den Aushangfahrplänen aufnehmen zu können. Die danach geäußerte Bitte von Junge-Reyer werde man aber erfüllen, sagte Wazlak. Auch wenn nicht mehr alle Schilder aktualisiert werden könnten. Ihren neuen Atlas wird die BVG wegen technischer Probleme erst im nächsten Frühjahr neu herausbringen. Dort wird dann zum ersten Mal der Bahnhof Naturkundemuseum auftauchen.