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Umsteigen bitte. Fahrgäste der U2 müssen bis 24. Februar Umwege in Kauf nehmen. Auch die U3 ist betroffen - die sogar bis Anfang März.
© Jörg Carstensen/dpa

Nahverkehr in Berlin: U-Bahn-Sperrung: Voll wird's erst am Montag

Die U-Bahn-Linien U2 und U3 sind seit Freitag unterbrochen. Noch läuft es ruhig, die Züge sind nicht überfüllt. Aber am Montag sind die Ferien vorbei.

Noch sind Ferien, in Berlin ist es noch relativ ruhig. Aus deshalb blieb trotz der Unterbrechung der U-Bahn-Linien U2 und U3 rund um den Wittenbergplatz am Freitagmorgen das befürchtete Chaos aus . Die Unterbrechung sei ohne größere Problem verlaufen, sagte ein BVG-Sprecher.  Die Züge der U1 fahren in voller Länge im Vier-Minuten-Takt. Die U1-Züge waren trotz der Unterbrechung der Linien U2 und U3 nicht überfüllt.  „Es ist sehr gut angelaufen“, sagte ein BVG-Sprecher am Freitag. Sieben Wochen lang wird am Wittenbergplatz auf der Ost-West-Verbindung das Weichensystem saniert.

Fahrgäste sind weitgehend zufrieden - vorerst

Fahrgäste befürchten, dass es aber am Montag nach Ferienende richtig voll wird. Wer am Freitagmorgen BVG-Mitarbeiter mit Infoflyern wedeln sah, ahnte es bereits: Ab heute sind die U2 zwischen Bahnhof Zoologischer Garten und Gleisdreieck und die U3 zwischen Spichernstraße und Warschauer Straße unterbrochen. Für Pendler bedeutet das bei der U2 bis zum 24. Februar, bei der U3 sogar bis zum 3. März ein Umsteigen auf die U1, die einen Teil der gesperrten Strecke ebenfalls anfährt, oder ein Ausweichen auf andere Verbindungen.

Zum Beginn der Sperrungen hielt sich das Chaos in der Berliner U-Bahn aber in Grenzen, selbst im Berufsverkehr am Freitagmorgen. Dass so wenige Leute unterwegs sind, überraschte Alma Liske, für die die U2 die praktischste Verbindung zu ihrer Arbeitsstelle am Nollendorfplatz darstellt. Sie mutmaßte, dass am Freitag noch nicht so viele Menschen wieder zur Arbeit fahren. Denn noch sind nicht alle Berliner wieder aus den Ferien zurück. „Das wird nächste Woche auf jeden Fall schlimmer, vor allem am Nachmittag, wenn sich unter die Berufspendler auch andere Leute mischen", sagte sie.

Auch Claudia Mokolies glaubt, dass es ab Montag „voll und schlimm“ wird, weil für die gesperrten U-Bahn-Linien kein Ersatz mit anderen Verkehrsmitteln eingerichtet wird. Die Schönebergerin fährt von der Warschauer Straße bis zum Halleschen Tor, damit ist zwar ihre Linie vorerst nicht von der Sperrung betroffen, jedoch weichen auf die U1 nun alle Nutzer der unterbrochenen Linien aus. Darüber wusste Mokolies zwar schon vorher Bescheid, weil sie am Nollendorfplatz viele Plakate und Hinweise zu den Sperrungen gelesen hat. „Die waren aber alle ziemlich unverständlich", sagte sie.

Pendler müssen mehr Zeit einplanen

Mit den Informationen zu den Einschränkungen ist Mischa Bechberger hingegen zufrieden: Obwohl er vor Beginn der Sperrung nichts davon gehört hatte, kam er auf seinem Weg zur Arbeit von Weberwiese bis Zoologischer Garten gut zurecht. Jedoch fürchtet auch er, dass der Weg zur Arbeit ab Montag stressiger werden könnte.

Peter Neven, der jeden Tag von Dahlem Dorf bis Mitte fährt, ist ebenfalls auf die nun eingeschränkten Verbindungen angewiesen. Wenn er mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit fahren will, braucht er rund 15 Minuten länger, weil er an der Spichernstraße umsteigen muss. Dort ist das Wechseln der Linien aber aktuell nur über einen längeren Fußweg im Freien möglich, da aufgrund eines Fahrstuhleinbaus der Übergang gesperrt ist. Auch Neven fürchtet, dass sein Weg zur Arbeit ab Montag noch mühsamer wird, wenn der Berufsverkehr wieder voll einsetzt. All dies könnte seiner Meinung nach dazu führen, dass viele Pendler eher ihr Auto nehmen, als weiter die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen.

Auch auch anderen Strecken gibt es Probleme. Dass die S-Bahn-Linien S1, S2, S25 und S26 zwischen Yorckstraße (Großgörschenstraße) beziehungsweise Yorckstraße und Gesundbrunnen von Freitagabend, 22 Uhr, bis Montagfrüh nicht fahren und die Arbeiten an der U-Bahn-Infrastruktur der City West gleichzeitig stattfinden, hält Claudia Mokolies für idiotisch. „Hier wird seit Jahren ständig gebaut – auf dieser Strecke ist man schon nichts anderes mehr gewohnt.“

Von Montag bis Donnerstag, 17. Januar, werden die Linien S3 und S9 zwischen Westkreuz und Spandau unterbrochen. Es wird Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Alternativen sind die U-Bahn-Linien U7 zwischen Charlottenburg und Rathaus Spandau sowie die U2 zwischen Ruhleben und Zoo. Daneben fahren die Regionallinien der Bahn, wie etwa RE2, RE4 und RE6 sowie die RB 10, 13 und 14.

Die Sperrung bei U- und S-Bahn.
Die Sperrung bei U- und S-Bahn.
© Tsp/Böttcher

Auch auf der U7 ist der Verkehr unterbrochen, dort fährt seit Freitag zwischen Grenzallee und Britz-Süd bis 3. März keine U-Bahn, Ersatzverkehr ist eingerichtet. An den nächsten beiden Wochenenden dann kommt es auch bei der S-Bahn zu Einschränkungen. Im Nord-Süd-Tunnel müssen Instandhaltungsarbeiten durchgeführt werden.

Daher fahren zwischen 22 Uhr am Freitag, 4. Januar, bis 1.30 Uhr am Montag, 7. Januar, keine S-Bahnen der Linien S1, S2, S25 und S26 zwischen Yorckstraße (Großgörschenstraße) beziehungsweise Yorckstraße und Gesundbrunnen. Auch zwischen dem darauffolgenden Freitag (11. Januar) um 22 Uhr und Montag (14. Januar) um 1.30 Uhr fallen diese S-Bahnen aus, es wird ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Jeweils am Samstag sowie am Sonntagnachmittag entfällt zudem bei der S46 die Verlängerung bis und ab Gesundbrunnen.

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