Steglitz: Tunnelraub: 25.000 Euro Belohnung ausgesetzt
Im Gegensatz zur Staatsanwaltschaft hat die Versicherung der ausgeraubten Bank jetzt eine Prämie für die Wiederbeschaffung von Wertsachen oder Geld ausgerufen. Die Polizei hat derweil schon über 300 Hinweise aus der Bevölkerung erhalten.
Zwei Wochen nach dem Einbruch in die Steglitzer Volksbankfiliale hat die Versicherung eine Belohnung von bis zu 25 000 Euro für die Wiederbeschaffung von Wertsachen oder Geld ausgesetzt. Wenn die Gegenstände eindeutig zuzuordnen sind, werde zehn Prozent des Wertes ersetzt, maximal 25 000 Euro. Die Staatsanwaltschaft hat zur Ergreifung der Täter noch keine Belohnung ausgesetzt. Es gebe so viele Ermittlungsansätze und Spuren, dass eine Auslobung keinen Sinn mache, hieß es bei der Justiz. Aus der Bevölkerung gingen bislang 310 Hinweise ein. Ob eine heißere Spur darunter ist, sagt die Polizei nicht.
Vor zwei Wochen hatten Unbekannte an einem Wochenende 309 Schließfächer aufgebrochen, von denen 294 vermietet waren. Mehrere hundert unvermietete Fächer brachen die Täter nicht auf. Denn sie hatten zuvor bei der Anmietung eines Faches Informationen von Bankmitarbeitern bekommen, an welchen Seiten des Raumes Fächer vermietet sind. In den Raum kamen sie durch einen 45 Meter langen Tunnel, der hinter dem Stahlschrank (siehe Bildmitte oben) endete. Nach dem Durchbohren der Betonwand schoben sie den Schrank beiseite. Dabei löste ein Bewegungsmelder aus. Der dadurch alarmierte Wachschutz sah aber nicht im Tresorraum nach, der Alarm versandete deshalb.
Bekannt wurde der Einbruch erst am Montag durch ein Feuer, das die Täter legten. Durch Rauch und Löschwasser wurden von den Tätern zurückgelassene Gegenstände beschädigt. Die 600 Mieter von Fächern, die nicht aufgebrochen wurden, können seit Montag erstmals wieder ihre Wertsachen in den unbeschädigten Schließfächern besichtigen. Sie müssen vorher jedoch einen Termin vereinbaren. Für neue Kunden bleibt der Raum weiterhin unzugänglich. Der Tunnel soll in den kommenden Tagen zugeschüttet werden. Wie berichtet, interessiert sich die Polizeihistorische Sammlung für ein Stück des von Profis gebauten Tunnels.