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Roter Hingucker. Das Logo der Kampagne an der Tür von Cafés, Restaurants oder Verkaufsläden .
© dpa

Berliner Kampagne Better World Cup: Tschüss Einwegbecher - jetzt gilt: Mehrweg to go

Berlin startet die neue Umwelt-Kampagne „Better World Cup“ für Mehrwegbecher to go. Wer mitmacht, erhält Gratis-Kekse oder jeweils 20 Cent Rabatt.

Berlin hat der täglichen Flut von Wegwerfbechern den Kampf angesagt: Eine branchenübergreifende Initiative unter dem Motto „Better World Cup“ wirbt jetzt bei den Verbrauchern für den Umstieg auf Mehrwegbecher.

Mehr als hundert Verkaufsstellen in der Stadt würden sich bereits daran beteiligen, erklärte Tobias Weber, Vizepräsident der Industrie- und Handelskammer Berlin, am Wochenende zum Auftakt der Kampagne. „Uns freut besonders, dass es gelungen ist, einheitliche und klare Hygieneanforderungen für alle Standorte in Berlin abzustimmen“, sagte er.

Einfach den eigenen Mehrwegbecher immer dabei haben

Überall dort, wo das „Better World Cup“-Logo an der Tür oder im Schaufenster angebracht ist, können künftig Kunden ihren eigenen sauberen Mehrwegbecher aus Pappe oder Kunststoff befüllen lassen. Als Anreiz erhalten sie dann einen Rabatt oder beispielsweise einen Keks zu ihrem Kaffee. Richtwert für den Rabatt sind 20 Cent.

In Berlin landen 170 Millionen Wegwerfbecher jährlich im Müll

In Berlin werden den Angaben zufolge pro Stunde rund 20 000 Einwegbecher verbraucht. Das seien 170 Millionen Wegwerfbecher pro Jahr. Dabei kämen die Einwegbecher in der Regel gerade einmal etwa 15 Minuten zum Einsatz. Ihre Nutzungsdauer sei damit kürzer als die einer Plastiktüte, teilen die Initiatoren mit.

Allein in der Zeit, in der man einen kurzen Absatz dieses Artikel liest, werden in Berlin bis zu hundert Einweg-Kaffeebecher benutzt – und danach gleich wieder weggeworfen.

Abgesehen von den Müllbergen, die diese Becherflut verursache, würden enorme Ressourcen verschwendet, heißt es weiter. So werde für die Herstellung der Jahresmenge an Einwegbechern das Holz von 2580 Bäumen verbraucht, außerdem 1320 Tonnen Rohöl für den Kunststoffanteil des Bechers sowie 85 Millionen Liter Wasser. Das entspreche einem halben Liter Wasser pro genutztem Einwegbecher.

Der Senat und etliche Verbände unterstützen die Aktion

Dabei verstehen die Initiatoren die Aktion nur als einen ersten Schritt: Ziel sei es, in Berlin die Möglichkeiten zu fördern, Mehrwegbecher gegen Pfand auszugeben und zurückzunehmen. Getragen wird die Initiative unter anderem von der Berliner Stadtreinigung (BSR), der Bäcker-Innung, dem Hotel- und Gaststättenverband, dem Handelsverband Berlin-Brandenburg, der Handwerkskammer, dem Senat sowie von mehreren regional engagierten Umweltverbänden.

Werbematerial wird kostenlos verschickt

Inhaber von Verkaufsstellen, die beim „Better World Cup“ mitmachen wollen, können sich auf der Internetseite www.betterworldcup.berlin anmelden. Zahlreiche Materialien wie Aufkleber, Plakate oder Aufsteller für Theke und Tresen kommen kostenlos per Post. Die Verkaufsstelle wird in eine interaktive Karte aufgenommen. Mitmachen können alle, die Getränke to go anbieten und die Hygieneanforderungen erfüllen – egal ob Café, Imbiss, Bäckerei, Systemgastronomie, Spätkauf oder Tankstellen.

„Unsere Straßenreiniger sind täglich mit der Flut an Einwegbechern konfrontiert“, sagt die Vorstandsvorsitzende der Berliner Stadtreinigung, Tanja Wielgoß. „Es wäre großartig, wenn diese Initiative zu einer breiten Bewegung für ein umweltbewusstes und sauberes Berlin wachsen würde. Wir meinen: To-Go-Getränke und Nachhaltigkeit müssen kein Widerspruch sein.“ epd

Die Kampagne im Internet: www.betterworldcup.de und www.berlin.de/mehrwegbecher

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