SPD-Kreisverband Charlottenburg-Wilmersdorf: Trotz Aufstand: Christian Gaebler bleibt SPD-Kreischef
Es gab zwar heftige Kritik am Dauerregime des bisherigen Kreischefs - aber Christian Gaebler bleibt dennoch bis 2020 im Amt.
Der Chef der Senatskanzlei, Christian Gaebler, hat den kleinen Aufstand im SPD-Kreisverband Charlottenburg-Wilmersdorf unbeschadet überstanden. Der langjährige Bezirkschef (seit 1996) bleibt bis zur turnusmäßigen Neuwahl des Vorstands im April 2020 im Amt. Auf einer Kreisdelegiertenversammlung am Freitag müssen aber drei Vorstandsmitglieder nachgewählt werden.
Dazu gehören zwei Vertraute Gaeblers: Robert Drewnicki, Grundsatzreferent des Regierenden Bürgermeisters Michael Müller, kandidiert als Kassenwart und würde wieder in den geschäftsführenden SPD-Kreisvorstand aufrücken. Kian Niromaand, persönlicher Referent des Kanzleichefs Gaebler, soll ebenfalls in die engere Führung des Bezirksverbands gewählt werden.
Das Nachsehen haben zwei Ex-Mitglieder des geschäftsführenden Vorstands, Ann-Kathrin Biewener und Christian Hochgrebe, die Anfang Mai aus Protest gegen das Dauerregime des Kreischefs Gaebler überraschend zurückgetreten waren.
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Sie beschwerten sich über ein „vergiftetes Klima“, „persönliche Fehden“ und „kreisfremde Interessen“. Hinzu kam der Frust, dass Gaebler nicht, wie im März 2018 abgesprochen, den Bezirksvorsitz nach einem Jahr an den Genossen Johannes Reichendörfer abgeben musste. Reichendorfer verzichtete aus privaten Gründen.
Doch der „Putschversuch“ verpuffte, es war ein unabgestimmter Alleingang, mit dem andere Gaebler-Kritiker im Kreisverband nichts anfangen konnten.