Eisbärengedenken: Trauer um Knut zum Todestag
Im Zoo trauerten Besucher um Knut und Thomas Dörflein – und nicht nur dort. Noch immer sind der Lieblingseisbär und sein Pfleger vielen Menschen im Gedächtnis.
Am Sonntag machten einige Zoobesucher einen ganz eigenen Rundgang. Sie liefen vorbei an der verwaisten Bärenanlage, an der nach der ersten „Knut-Show“ am 23. März 2007 an den Wochenenden Zehntausende stundenlang anstanden, um das Eisbärbaby zu sehen. Bei dem Rundgang fiel das Moosbett an der Stelle auf dem Felsen ins Auge, auf der früher der Tierpfleger Thomas Dörflein dem Eisbären Knut sein Lager aus Rindenmulch bereitete. Wo Gianna aus München Knut zeigte, was ein echter Eisbär ist. Der Rundgang endete an der Anlage mit den drei alten Eisbärinnen.
Vor gut einem Jahr wollten viele Knutfans nicht mitansehen, als Knut dort monatelang vor den Altbärinnen zitternd seine Tage auf einem Felsvorsprung fristete. Sie riefen gar zum Boykott des Zoos auf. Dann starb das Tier – am 19. März 2011.
Solche Erinnerungen tauschten am Sonntag vor Knuts Todesjahrestag einige Zoofreunde aus. Karin Gude-Kohl legte Blumen und Fotos ab („Thomas Dörflein in Dankbarkeit. Geliebt, beweint und unvergessen“).
Andere trafen sich aus Verärgerung über die Kamera- und Fördervereinsstand-Verbote des Zoodirektors, die zwar später wieder zurückgenommen wurden, gleich am Knut-Gedenkstein auf dem Spandauer Friedhof In den Kisseln. Am Fördervereinsstand freute sich Thomas Ziolko über 1500 verkaufte Benefiz-Gedenkmedaillen.
Wie Berliner den ersten Todestag empfinden, sehen Sie in folgender Videoreportage:
Ein Zoostammgast auf einer Bank schüttelte den Kopf. „Natürlich war Knut süß, aber es sterben so viele Tiere.“ Knutfreundin Thea-Maria Buchmann-Dick aus Dahlem sagt, Knut habe aber vielen Menschen neue Freunde und die Liebe zum Tier hinterlassen.
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