Vor der Premiere von "Ein Hologramm für den König": Tom Hanks träumt vom Umzug nach Berlin
Ein Fan von Eisenhüttenstadt ist er schon, jetzt hat Tom Hanks noch eine deutsche Stadt ins Herz geschlossen: Berlin. Er würde sogar gern hier wohnen.
Tom Hanks ist ein großer Fan von Eisenhüttenstadt - seit dem legendären Auftritt im US-Fernsehen vor einigen Jahren weiß das wohl jeder. Der Schauspieler schwärmte damals in der Late-Night-Show von David Letterman von "Iron Hut City". Und als ihn der Talkmaster etwas verdutzt nach dem merkwürdigen Ort fragte, beschrieb Hanks die Stadt so: „Die ist 1953 von den Kommunisten gebaut worden, um den Leuten zu zeigen, wie großartig das Leben im Sozialismus ist.“
Jetzt schlägt Hanks Herz noch für eine weitere Stadt mit sozialistischer Vergangenheit. Weil er in Berlin zuletzt öfter gedreht hat, könne er sich vorstellen, hier eine Wohnung zu kaufen, sagte er in einem Interview mit dem Magazin "Focus". „Ich habe mir auch schon überlegt, in Berlin nach einem Eigenheim Ausschau zu halten“, sagte der 59-jährige Schauspieler.
Zuletzt drehte Hanks den Film "Bridge of Spies", traf dabei sogar Angela Merkel. Der Thriller über den Agententausch 1962 auf der Glienicker Brücke, bei dem Steven Spielberg Regie führte, entstand in Zusammenarbeit mit dem Filmstudio Babelsberg. Die Bedingungen dort und auch sonst seien wunderbar gewesen, sagte Hanks zu den Gründen für einen möglichen Umzug. "Ich muss meine Frau noch davon überzeugen, denn ich möchte gern in Zukunft mehr in Deutschland arbeiten“, sagte er. „Nicht nur als Schauspieler, sondern auch als Produzent."
Premiere mit Tom Tykwer
Am Sonntag ist Hanks zunächst einmal zu Gast bei der Europapremiere von "Ein Hologramm für den König" im Berliner Zoo-Palast. Der Film unter Regie von Tom Tykwer entstand nach dem gleichnamigen Buch von David Eggerts. Drehort waren vor allem die Studios in Adlershof. Am 28. April startet der Film in den deutschen Kinos. Hanks spielt darin einen Geschäftsmann, der dem König von Saudi-Arabien eine neuartige Hologramm-Technologie verkaufen will und bei der Bekanntschaft mit dem Land einen Kulturschock erlebt.
Lustiges Verkehrsschild
Den hatte er wohl auch in "Iron Hut City", mit ausgesprochen positiven Folgen. Bei Letterman beschrieb er seinen Rundgang durch vier der sieben Wohnkomplexe, erzählte von einer Kaufhalle, wo es früher zu Weihnachten Orangen und im Frühling vietnamesische Socken gegeben habe. Und spekulierte dann gemeinsam mit Letterman, was es wohl mit einem Verkehrszeichen in Eisenhüttenstadt auf sich haben könnte – ein Spielstraßen-Schild. Vermutlich, sagte Hanks belustigt, handele es sich um ein kommunistisches Hundeverbotszeichen. Weil das Schild zeigt, was erlaubt ist: ein Kind, ein Auto und ein Haus. Nur ein Hund fehlt. Als das Studiopublikum lachte, lenkte Hanks ein: „Nein, ich mache nur Spaß.“ Er habe eine großartige Zeit gehabt. Und er wolle wiederkommen nach „Eisenhuttenstadt“. Was er dann auch machte: Eine Pause in den Dreharbeiten für das "Hologramm" nutze Hanks für einen Ausflug in die Stadt an der Oder - inklusive Spritztour in einem Trabi.
Björn Seeling