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Ruby Mattig-Krone, 59, ist als ehrenamtliche Qualitätsbeauftragte der Bildungsverwaltung Ansprechpartnerin für Eltern und Schüler. Sie hat drei Söhne und war etwa 20 Jahre lang als Elternvertreterin aktiv.
© Senatsverwaltung für Bildung

30.000 Sechstklässler sind in Berlin auf der Suche: Tipps für die Wahl der Oberschule

Wie weiter nach der sechsten Klasse? Berlins Qualitätsbeauftragte Ruby Mattig-Krone gibt Tipps für die schwierige Wahl zwischen 250 Schulen.

Drei Wunschschulen darf man angeben. Viele Eltern zerbrechen sich monatelang den Kopf über die richtige Wahl. Haben sich die Besonderheiten des Wahlverfahren jetzt herumgesprochen?
Bei den meisten Eltern schon. Allerdings gibt es immer noch Eltern, denen nicht bekannt ist, dass die Aufnahmeverfahren an allen Schulen gleichzeitig stattfinden, was bei übernachgefragten Schulen dazu führt, dass man nur bei der Erstwunschschule eine Chance im Losverfahren bekommt. Daher ist eine taktische Wahl beim Zweit- und Drittwunsch zu empfehlen.

Wie kann eine taktische Wahl aussehen?
Als Erstwunsch sollte immer der Favorit gewählt werden, es gibt ja viele Chancen auch über das Losverfahren einen Platz in einer übernachgefragten Schule zu bekommen. Bei Zweit- und Drittwunsch sollte man Schulen angeben, die in den letzten Jahren ihre Aufnahmekapazität nicht aus den Erstanmeldungen voll ausgeschöpft hatten, um die Chancen zu erhöhen – auch wenn sich das Anmeldeverhalten der Eltern natürlich von Jahr zu Jahr sehr verändern kann.

Sind Eltern damit nicht überfordert?
Das ist sicherlich nicht einfach. Aber viele Grundschulen nehmen ihre Aufgabe sehr ernst, Eltern Hilfestellung beim Verfahren zu geben. Ich selbst habe in diesem Winter bei zehn Informationsveranstaltungen beraten. Der Bezirkselternausschuss Spandau hat aus eigener Initiative einen Beratungsabend veranstaltet. Es gibt also Informationsmöglichkeiten.

Wie hilfreich sind denn die Inspektionsberichte für Eltern? Jeder zweite steht ja inzwischen im Netz.
Ich habe bei rund 40 Schulinspektionen mitgewirkt und kann sagen, dass die Berichte eine Menge Anhaltspunkte für die Schulwahl geben: Werden die Kinder individuell gefördert? Gibt es eine kompetente Leitung? Wie ist die Schulatmosphäre? Aber besonders wichtig ist natürlich auch der Eindruck, den die Schule beim Tag der offenen Tür vermittelt. Wenn man da genau hinguckt, kann man eine Menge erfahren.

Noch Fragen? An der Herbert-Hoover-Sekundarschule gab es in den Winterferien Kennenlernunterricht für Grundschüler.
Noch Fragen? An der Herbert-Hoover-Sekundarschule gab es in den Winterferien Kennenlernunterricht für Grundschüler.
© Alice Epp

Viele Eltern werden abgeschreckt, wenn eine Schule nicht direkt zum Abitur führt.

Leider hat sich noch nicht überall herumgesprochen, dass die Sekundarschulen ohne gymnasiale Oberstufe mit vielen Oberstufenzentren kooperieren, die auch zur allgemeinen Hochschulreife führen. Viele Eltern denken noch immer, dass man dort nur ein berufsbezogenes Abitur machen kann.

Die Anmeldefrist dauert noch bis 25. Februar. Fragen per Mail an: ruby.mattig-krone@senbjw.berlin.de

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