Berliner Landesparlament: Thomas Flierl zieht sich aus Politik zurück
Der ehemalige Senator der Linken will 2011nicht mehr ins Parlament.
Der ehemalige Kultursenator Thomas Flierl (Linke) will sich 2011 aus der Politik zurückziehen. „Ich trete bei der Abgeordnetenhauswahl 2011 nicht wieder an“, sagte er dem Tagesspiegel. Dann verliert das Berliner Landesparlament gleich zwei erfahrene und profilierte Kulturpolitiker, denn auch die Grünen-Abgeordnete Alice Ströver trägt sich mit dem Gedanken, in zwei Jahren nicht mehr für das Abgeordnetenhaus zu kandidieren.
Der 52-jährige Flierl, aufgewachsen in Pankow und Sohn des Architekturhistorikers Bruno Flierl, begann seine politische Karriere 1987 in der DDR. Und zwar als Mitarbeiter im Kulturministerium. Nach dem Mauerfall leitete Flierl bis 1996 das Kulturamt Prenzlauer Berg, dann wurde er Baustadtrat im Bezirk Mitte und 2002 – in der rot-roten Koalition – Senator für Wissenschaft, Forschung und Kultur. Nach dem Wahlsieg von SPD und Linken im Herbst 2006 gehörte Flierl, an dem sich die Geister häufig schieden, dem Senat nicht mehr an. Doch er zog ins Abgeordnetenhaus ein, kümmerte sich dort weiter um die Kulturpolitik, aber schwerpunktmäßig um die Stadtentwicklung.
Bis 2011 bleibt er der Linksfraktion noch erhalten, „aber dann habe ich was anderes vor“, sagt Flierl. Er habe jetzt schon mit seiner Arbeit in der Rosa-Luxemburg-Stiftung, einem Buchprojekt und anderen Nebentätigkeiten „genug zu tun“. Der Abschied aus der Politik sei seine eigene Entscheidung und er freue sich auf die „Perspektive als freischaffender Mensch“ und sei mit sich selbst sehr einverstanden. Natürlich habe es, auch mit der eigenen Fraktion und Partei, immer wieder Diskussionen und Differenzen gegeben, räumt Flierl gut gelaunt ein. „Aber das sollte man doch jedem Politiker zugestehen.“ Die eigene Fraktion habe er über seine Pläne längst informiert. „Ja, er hat so etwas angedeutet“, bestätigte die Sprecherin der Linksfraktion, Kathi Seefeld. za
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