Airport-Ranking: Tegel ist der unpünktlichste Flughafen Deutschlands
Fast 27 Prozent aller Flüge verspätet gestartet oder ausgefallen: Der Berliner Airport landet bei einer Untersuchung auf dem letzten Platz.
Seine Zukunft ist heftig umstritten, er wird gepriesen als gut funktionierendes Provisorium, aber zugleich geschmäht wegen des Durcheinanders bei der Gepäckabfertigung. Und nun kommt eine weitere Negativ-Schlagzeile hinzu: Nach einer Analyse des Fluggasthelfer-Portals „AirHelp“ startete im ersten Halbjahr 2017 jeder vierte Flug aus Tegel nicht planmäßig. Damit ist der Berliner Airport der unpünktlichste Flughafen des Verspätungs-Rankings. Der Flugplatz Hannover-Langenhagen kam auf Platz 1, weil fast 90 Prozent aller Flüge nach Plan abhoben. Vordere Plätze belegen auch die Flughäfen Stuttgart, Halle/Leipzig und Köln/Bonn.
"Air Help" analysiert die Pünktlichkeit der deutschen Flughäfen
Das Portal „AirHelp“ hilft Fluggästen, ihre Entschädigungsansprüche wegen verspäteter, annullierter oder überbuchter Flüge durchzusetzen. Es analysiert regelmäßig die Pünktlichkeit der rund 2000 Flüge, die täglich von den 13 größten deutschen Flughäfen starten. Nach der Untersuchung hoben in Tegel bis Ende Juni 44 105 Flüge ab, davon starteten 11 129 mit Verspätungen und 729 Flüge fielen aus. Das ist ein Anteil von insgesamt 26,9 Prozent. An zweitletzter Stelle steht der Airport Frankfurt am Main mit 22 Prozent, gefolgt vom Münchner Flughafen (21 Prozent). Und Schönefeld? Bei den annullierten Flügen liegt der Airport auf dem vorletzten Platz, durch die geringere Zahl von Verspätungen landete er unterm Strich jedoch im Mittelfeld.
Gibt es da nicht einen Flughafen in oder bei Berlin, der in Sachen Unpünktlichkeit nicht zu toppen ist?
schreibt NutzerIn provinzler
Flughafengesellschaft: "Unsere Mitarbeiter machen einen prima Job"
Die Flughafengesellschaft stellt sich am Dienstag auf Anfrage hinter ihr Personal. „Unsere Tegeler Mitarbeiter machen unter erschwerten Bedingungen und täglichen Herausforderungen einen prima Job“, sagte ihr Sprecher Lars Wagner. Die Pünktlichkeitsstudie werde maßgeblich durch die Probleme von Air Berlin in Zusammenhang mit dem Wechsel des Bodenverkehrsdienstleisters beeinflusst.
Wegen des BER-Desasters müssen die Flughäfen Tegel und Schönefeld vorerst weiter den gesamten Berliner Flugverkehr abwickeln. Eigentlich sollte Tegel nach der ursprünglich vorgesehenen Eröffnung des neuen Großflughafens BER im Juni 2012 geschlossen werden. 2016 wurden in Tegel rund 21,2 Millionen Fluggäste abgefertigt.
Über den eventuellen Weiterbetrieb des Flughafens sollen die Berliner bei einem Volksentscheid am 24. September - zeitgleich mit der Bundestagswahl – abstimmen. Initiiert wurde die Abstimmung von der Berliner FDP, nach jüngsten Umfragen sind 69 Prozent der Berliner für den Weiterbetrieb. Hunderttausende vom Fluglärm geplagte Anwohner sowie der Senat und Berlins Wirtschaftsverbände votieren hingegen für die Schließung.
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