Nach Attacke gegen Fahrer in Halensee: Täter gesucht: S-Bahn setzt Belohnung aus
Wieder könnten Fotos eines Zeugen Gewalttäter überführen. Die Bundespolizei strebt nach dem Angriff auf den Fahrer einer S-Bahn im Bahnhof Halensee nun mithilfe der Bilder eine Öffentlichkeitsfahndung an.
Wie berichtet hatte ein Mann am Donnerstag um 13.10 Uhr den Angestellten der S-Bahn zusammengeschlagen, der 42-Jährige wurde bewusstlos ins Krankenhaus gebracht. Der Täter konnte flüchten, obwohl Zeugen ihn festzuhalten versuchten. Andere Fahrgäste fotografierten den Mann und seine Flucht vor dem Bahnhof. Die Bilder stellten die Zeugen sofort den Streifen der Bundespolizei zur Verfügung, eine Fahndung in der Umgebung verlief jedoch erfolglos.
Nun sollen die vielen Zeugen befragt werden. Wenn hundertprozentig sicher sei, dass auf den Fotos der Täter zu sehen ist, werde man sie veröffentlichen, hieß es. Deshalb wird noch keine Beschreibung des Tatverdächtigen veröffentlicht.
Die Tat hatte eine Vorgeschichte: Auf dem Bahnhof Heidelberger Platz hatte der Mann Minuten zuvor gewaltsam versucht, die Türen offenzuhalten. Dem Vernehmen nach wollte eine weibliche Begleitung des Mannes noch eine Fahrkarte kaufen. Da dies zu lange dauerte, hatte sowohl die Aufsicht als auch der Fahrer des Zuges über Lautsprecher gebeten, die Türen freizugeben. Dies tat der Täter dann auch – doch an der nächsten Station stieg er aus und griff sofort den Fahrer mit Schlägen und Tritten an. In Halensee müssen die Fahrer aussteigen, um ihren Zug abzufertigen. Die Geschäftsführung der S-Bahn Berlin äußerte sich am Freitag betroffen vom Ausmaß der Gewalt und setzte 2000 Euro Belohnung zur Ergreifung des Täters aus.
Am Dienstag war es der Bundespolizei mithilfe von Zeugenfotos gelungen, sechs Randalierer schnell festzunehmen. Eine Frau hatte die Täter fotografiert, wie sie in der S-Bahn randalierten. Sie rief die Bundespolizei an, nachdem die Gruppe am Rathaus Steglitz ausgestiegen war. Die Leitstelle der Polizei gab der Zeugin die E-Mail-Adresse von Beamten, die bereits in der Nähe waren. So konnte die Frau die Fotos innerhalb von Minuten an die Fahnder übermitteln. Die alkoholisierte Gruppe wurde vor dem Bahnhof Steglitz festgenommen, einer von ihnen hatte einen herausgebrochenen S-Bahn-Sitz noch bei sich.