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Links im Bild: Stefanie Dujardin-Sommer und Annette Kögel vom Spendenverein bei der Spendenübergabe.
© Doris Spiekermann-Klaas

Aktion "Menschen helfen": Tagesspiegel-Leser spenden mehr als 500.000 Euro

Mehr als eine halbe Million Euro wurden bei der Tagesspiegel-Aktion „Menschen helfen“ und für die Opfer der Dürrekatastrophe in Ostafrika gespendet. Jetzt wurden die Gelder übergeben.

Am Keyboard saß der Pianist Gregor Graciano, daneben, auf der Bühne, stand der Tagesspiegel-Chor und sang (geleitet von Graciano) englische Evergreens. „Come, follow me“, „Tonight you belong to me“, „Music, music, music“, unterhaltsame Lieder zur Einstimmung.

Es gab ja etwas zu feiern im großen Versammlungsraum des Tagesspiegel am Askanischen Platz. Die Spenden der Aktion „Menschen helfen!“ wurden ausgeschüttet, Vertreter von 56 Projekten, die mit den Geldern finanziell unterstützt werden, lauschten dem Chor und hörten eine besondere Erfolgsmeldung. 378.148 Euro haben Leser und Leserinnen des Tagesspiegel bei der jüngsten Aktion „Menschen helfen!“ gespendet, wieder ein Rekordergebnis, 23.600 Euro mehr als im Jahr zuvor. Und noch eine Erfolgsmeldung: Angesichts der Dürrekatastrophe in Ostafrika hatte der Tagesspiegel Mitte März (in Kooperation mit der Welthungerhilfe) zu Spenden für diese in Not geratenen Menschen aufgerufen. In vier Wochen gingen noch mal 150.000 Euro an Spendengeldern ein.

Elke Breitenbach (Linke), Berlins Sozialsenatorin, war angesichts dieser Zahlen beeindruckt. „Diese Spendenaktion ist nicht mehr wegzudenken“, sagte sie. „Ich halte sie für unverzichtbar für die Stadtgesellschaft.“ Mehrere Obdachlosen-Projekte erhielten auch bei dieser Aktion Spendengelder. Wie wichtig die Hilfe für solche Menschen ist, macht Breitenbach klar. „Unser großes Problem sind zunehmend obdachlose Familien“, sagte sie. „Und wir haben festgestellt, dass 70 bis 80 Prozent der obdachlosen Menschen aus Osteuropa kommen.“ Hilfe für diese Menschen müsste ins Regelsystem überführt werden.

Großes soziales Engagement der Leserinnen und Leser

Florian Kranefuß, der Sprecher der Geschäftsführung des Tagesspiegel, benutzte in seiner Rede immer wieder beeindruckt das Wort „Leidenschaft“. Er bewundere die Leidenschaft, mit welcher der Spendenverein die Aktion „Menschen helfen!“ organisiere, er sei begeistert von der Leidenschaft, mit der Helferinnen und Helfer in Sozialorganisationen tätig sind. Er sprach über die Relevanz der gesellschaftlichen Verantwortung für die Stadt und ihre Menschen und appellierte an die Politik, diese gesellschaftliche Verantwortung voranzutreiben: „Wir, und das wünsche ich mir von allen Unternehmen in Berlin, sollten unseren Einfluss nutzen, um Vereine, die sich für das gesellschaftliche Wohl einsetzen, mit allen Kräften zu unterstützen.“

Da aber dann die Dürrekatastrophe in Ostafrika Hilfe erforderte und die UN vor potenziell 20 Millionen Hungertoten warnte, hat die Tagesspiegel-Redaktion reagiert und eine weitere Spendenaktion organisiert. Wie sehr dieses Problem auch die Leser bewegte, zeigt das beeindruckende Ergebnis von 150.000 Euro Spendengeld. Annette Kögel, die Hauptorganisatorin der Spendenaktion in der Redaktion, fand es „großartig, mitzuerleben, welch großes soziales Engagement für die Stadt die Leserinnen und Leser des Tagesspiegel zeigen“.

Vertreter von 56 Projekten waren bei der Ausschüttung versammelt. Sozialsenatorin Elke Breitenbach würdigte die Helfer.
Vertreter von 56 Projekten waren bei der Ausschüttung versammelt. Sozialsenatorin Elke Breitenbach würdigte die Helfer.
© Doris Spiekermann-Klaas

Engagement zeigte auch die PSD-Bank Berlin-Brandenburg. Sie hatte schon im vergangenen Jahr anlässlich der Spendenaktion 2015/2016 einen neuen Transportbus gespendet, mit dem der „Verein soziale Integration“ seither Sachspenden an sozial schwache Familien verteilt. Peter Heimann von der PSD-Bank betonte auf der Bühne, „dass Nachhaltigkeit wichtig für uns ist“. Deshalb spendete die Genossenschaftsbank in diesem Jahr 2000 Euro für den Unterhalt des Busses – und will auch im Jubiläumsjahr der Aktion dabei sein.

Mit Spendengeldern kann jetzt zum Beispiel der Verein „MehrGenerationenHaus Wassertor 48“ Lebensmittel für Kinder aus sozial schwachen Familien kaufen und für sie kochen. Die „Outlaw Kinder- und Jugendhilfe“ kann sich eine neue Küche kaufen. Das Suchtcafé „Große Hamburger Straße“ besitzt nun Geld, um neue Duschen für obdachlose Menschen einzubauen. Und der Humanistische Verband kann jetzt für sein Wohnhaus Roelkestraße, wo ehemals obdachlose Menschen wieder in die Gesellschaft eingegliedert werden, eine Industriewaschmaschine und Trockner kaufen.

Aber weitere Hilfe ist nötig. Kranefuß sagte, er sei gespannt auf das „Rekordergebnis im nächsten Jahr“.

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