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Noch hat das stürmische Wetter Berlin nicht erreicht.
© Bernd Wüstneck/dpa
Update

Wetter: Sturmtief Bennett zieht über Berlin und Brandenburg hinweg

Der Wetterdienst hat eine Warnung der Stufe 2 herausgegeben. Mehrere S-Bahnlinien in Berlin von umgestürzten Bäumen beeinträchtigt.

Das Sturmtief Bennett, das derzeit Karnevalisten in Köln, Düsseldorf und Co. in Atem hält, hat am Montag auch Berlin ergriffen. In der Hauptstadt kommt es zu erheblichen Beeinträchtigungen im Nahverkehr, besonders bei der S-Bahn muss mit Verspätungen und Zugausfällen gerechnet werden. Bis zur Nacht erwartet der Deutsche Wetterdienst (DWD) weitere Regenschauer und Gewitter.

Die Amtliche Warnung der Stufe 2 ("markantes Wetter") des Wetterdienstes gilt in Berlin von 10 Uhr morgens bis 22 Uhr am Abend: In dieser Zeit kann es vereinzelt zu kräftigen Sturmböen und starken Gewittern mit schweren Sturmböen (Windstärke 10) mit Geschwindigkeiten um 100 Stundenkilometer in Berlin und Brandenburg kommen. Das Sturmtief Bennett zieht laut DWD von der Nordsee bis zur Ostsee aus südwestlicher, später aus südöstlicher Richtung.

Die Berliner S-Bahn meldete im Laufe des Mittags mehrere umgestürzte Bäume nahe den Gleisen: Betroffen waren die Linien S1 im Bereich Botanischer Garten, die S25 zwischen Heiligensee und Hennigsdorf und die S5 zwischen Strausberg und Strausberg Nord. Die betroffenen Bereiche wurden aus Sicherheitsgründen von der S-Bahn gesperrt, die Berliner Feuerwehr übernahm die Aufräumarbeiten.

Diese meldete gegen 14 Uhr rund 50 Einsätze, auch Freiwillige Feuerwehren unterstützen die Einsatzkräfte. "Geben Sie bitte acht auf eventuell herabfallende Äste oder Bauteile, sichern Sie lose Gegenstände, z. B. auf Balkonen", warnt die Feuerwehr auf Twitter.

Bei Griebnitzsee ist eine S-Bahn der Linie S7 mit einem umgestürzten Baum auf dem Gleis kollidiert. Hier war die Potsdamer Feuerwehr im Einsatz und beseitigte das Holz. Verletzt wurde laut Potsdamer Feuerwehr niemand.

Am frühen Nachmittag waren mehrere umgestürzte Bäume wieder beseitigt und der Zugverkehr wieder aufgenommen.

Spitzenwert: 104 Stundenkilometer in Tegel

Am Mittag zog das Sturmtief über Teile Brandenburgs und Berlins hinweg von Westen in Richtung Osten. Die Messstation am Flughafen Tegel meldete eine schwere Sturmböe mit einem Maximum von 104 Stundenkilometer, sagte eine DWD-Sprecherin. Im Rest der Stadt lagen die Windgeschwindigkeiten laut den Messungen bei 65 bis 85 km/h. Ein Video des RBB zeigt, wie Mitarbeiter der Messe Berlin versuchen, ein großes Plakat festzuhalten.

An den Berliner Flughäfen kam es nach Auskunft der Flughafengesellschaft aber nicht zu Einschränkungen durch das Wetter. Zwischenzeitlich sei lediglich die Abfertigung am Flughafen Schönefeld für wenige Minuten eingestellt worden, sagte Flughafensprecher Daniel Tolksdorf. "Jetzt läuft beziehungsweise fliegt alles ganz normal."

An den Airports habe man Windgeschwindigkeiten von 50 bis 60 Knoten gemessen, was etwa 93 bis 111 Stundenkilometer entspricht. "Für den Flugverkehr sind 60 Knoten keine Aufregung", so Tolksdorf. Man stehe in engem Kontakt mit dem DWD, könne Sturmfronten fast minutengenau vorhersagen und entsprechend reagieren.

Ein DWD-Experte erklärt: Zwar habe die Kaltfront Berlin am Mittag größtenteils passiert, "trotz alledem können bis in die Nacht gelegentliche Sturmböen immer wieder auftreten. Weitere Regenschauer sind nicht auszuschließen, gelegentlich auch kurze Gewitter. Das bringt die Rückseite der Kaltfront, an der Meeresluft einfließt, mit sich."

In der Region Berlin-Brandenburg ist es laut DWD-Vorhersage am Montagvormittag und im weiteren Tagesverlauf wechselnd bis stark bewölkt, schauerartiger Regen und kurze Gewitter sind nicht ausgeschlossen. Es wird frühlingshaft mild bei 13 bis 17 Grad Celsius, in der Nacht Tiefstwerte um vier Grad.

- Weitere Wetterkarten finden Sie hier: www.windy.com und www.windfinder.com

- Aktuelle Informationen und Wetterwarnungen beim Deutschen Wetterdienst: www.dwd.de

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