280 Mio. Euro für 300 Meter Dach?: Studie ermittelt Baukosten für Berliner Autobahndeckel
Ein Überdachung für die Stadtautobahn A100 im Berliner Westen wird teuer. Am Dienstag beriet der Senat über die Kosten von bis zu 280 Millionen Euro.
Was würde ein Deckel für die Stadtautobahn A100 im Berliner Westen kosten? Das hat die Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau (Deges) untersucht, die im Auftrag des Bundes Autobahnen baut.
Eine Studie der Deges ermittelte 280 Millionen Euro Baukosten für eine komplette Deckelung des Abschnitts zwischen der Knobelsdorffbrücke und der Kaiserdammbrücke in Berlin-Charlottenburg. Dies sind lediglich 300 Meter.
Etwas billiger mit 150 Millionen – aber auch weniger effektiv – wäre ein Deckel nur über den Fahrbahnen der A100. Die Gleise der S- und Fernbahn in der Mitte des breiten Grabens blieben offen. Zuerst hatte die „B.Z.“ berichtet.
Dem Vernehmen nach handelt es sich bei der Studie nur um einen Entwurf, der noch nicht von der Verkehrsverwaltung bewertet worden ist.
Am Dienstag nahm der Senat die ersten Kostenschätzungen für die Deckelung des Abschnitts der Stadtautobahn zur Kenntnis. Die nun vorliegende Machbarkeitsstudie belege die technische Ausführbarkeit, hieß es.
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Die Deges war vom Land Berlin mit einer Machbarkeitsstudie zur Überdeckelung der Autobahn in diesem Abschnitt beauftragt worden. Grundlage war ein Beschluss des Berliner Abgeordnetenhauses aus dem Juni 2019. Ziel ist vor allem eine Reduzierung des Lärms für Anwohner.
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Die Studie ist nach Angaben der Deges ein Pilotprojekt, in der die technische und finanzielle Realisierbarkeit einer Überdachung geprüft werden soll. Stadtplanerische Konzepte sind nicht Bestandteil der Studie.
In Hamburg sind zwei von drei Deckeln über die stark befahrene A7 bereits fertig. Die drei Tunnel haben eine Gesamtlänge von 3753 Metern. In Berlin soll auch am Dreieck Funkturm eine Einhausung geprüft werden.