S-Bahn Berlin hat ein Problem: Streusplitt bremst Rolltreppen aus
Bei der S-Bahn knirscht's mal wieder - diesmal allerdings bei den Rolltreppen. Denn grobkörniges Streugut lässt sie auf einigen Bahnhöfen stoppen. Komisch: Die BVG hat dieses Problem offenbar nicht.
Man steigt, und steigt und steigt. 40 – hohe – Stufen sind zurückzulegen, bis der Bahnsteig der S-Bahn im Bahnhof Friedrichstraße erreicht ist. Über die westliche Rolltreppe, die seit Tagen wieder eine Stehtreppe ist. Vorübergehend war auch die abwärts führende Anlage außer Betrieb, doch diese immerhin lief zumindest am Dienstagmittag wieder. Insgesamt meldete die Bahn am Dienstag auf sieben Bahnhöfen Rolltreppen „außer Betrieb“ – drei davon allein im Hauptbahnhof.
Durch die „aktuellen Witterungsbedingungen“ fielen derzeit vermehrt Rolltreppen aus, teilte die Bahn auf Anfrage mit. Hauptursache sei augenblicklich „das Eintragen des verwendeten städtischen Streugutes“.
Wie sieht es bei der BVG aus?
Es war vornehmlich am und nach dem 20. Januar verteilt worden, als es das erste Blitzeis und den ersten Schnee dieses Jahres gegeben hatte. Das grobkörnige Streugut, das sich an den Schuhen festsetze, löse ständig einen Kontakt aus, der die Rolltreppe stoppe. Um die Steinchen zu entfernen, müssten die Anlagen teilweise demontiert werden. Die Bahn reinige im Moment aber „in erhöhten Intervallen, um Ausfälle zu vermeiden.“
Solche Probleme scheint es aber nur bei der Bahn zu geben; die BVG habe dieses Problem nicht, sagte Sprecherin Petra Reetz. Auch bei der BVG waren nach ihren Angaben am Dienstag elf Fahrtreppen außer Betrieb – allerdings nur wegen planmäßigen Wartungsarbeiten, sagte Reetz. Andere Ausfälle gebe es derzeit nicht.
Der Splitt auf den Straßen und Gehwegen ist zum großen Teil auch bereits entfernt. Er werde im Rahmen des normalen Reinigungszyklus aufgenommen, sagte der Sprecher der Stadtreinigung BSR, Sebastian Harnisch. Je nach Reinigungsklasse sind die Männer in Orange bis zu zehn Mal in der Woche unterwegs, um Fahrbahnen und Gehwege zu säubern. Mindestens ein Mal innerhalb von sieben Tagen kommen sie aber auch in der untersten Reinigungsklasse, für die sie noch zuständig sind. Dabei nehmen sie auch das von Hauseigentümern auf den Gehwegen gestreute Gut mit.