Personalwechsel im Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg: Stadtrat Peter Beckers hört auf
Bei der Wahl war Peter Beckers als Bürgermeister-Kandidat in Friedrichshain-Kreuzberg angetreten. Nach dem schlechten Wahlergebnis zieht er sich als Stadtrat zurück.
Zehn Jahre lang hat Peter Beckers die Politik in Friedrichshain-Kreuzberg als Stadtrat mitgestaltet. Jetzt hat der 57-jährige Sozialdemokrat seinen Rückzug erklärt, auch als Konsequenz aus dem schlechten Wahlergebnis bei der Bezirkswahl. Am 18. September war Beckers für die SPD als Bürgermeisterkandidat gegen die amtierende grüne Bezirkschefin Monika Herrmanns angetreten. Doch die SPD erlangte nur 17,2 Prozent der Stimmen und musste einen Verlust von 3,6 Prozent gegenüber 2011 einstecken. Für Beckers reichte das nicht mehr, um sein Amt als stellvertretender Bezirksbürgermeister zu verteidigen.
Am Montag gab Beckers vor dem SPD-Kreisvorstand bekannt, dass er nicht mehr als Stadtrat zur Verfügung stehen werde. Seit 2011 war der promovierte Verwaltungswissenschaftler für die Ressorts Wirtschaft, Ordnungsamt, Schule und Sport zuständig. Zuvor hatte er seit 2006 die Abteilungen Wirtschaft, Bürgerdienste und Ordnungsamt als Stadtrat geführt. Beckers wolle aber zunächst Mitglied der Bezirksverordnetenversammlung bleiben und auch als Vize-Kreisvorsitzender der SPD weitermachen, sagte Andy Hehmke, Mitglied im SPD-Kreisvorstand und BVV-Fraktionschef am Mittwoch.
Grüne, Linke und SPD verhandeln derzeit über die Fortsetzung ihrer Zusammenarbeit im Bezirksamt. Bei der BVV-Wahl vor drei Wochen gingen Bündnis 90/Die Grünen mit 32,7 Prozent als Sieger hervor. Allerdings hat sich das politische Kräfteverhältnis verändert. Die Grünen verlor jedoch 2,7 Prozent, während die Linken deutlich zulegten. Sie erreichten 20,8 Prozent (plus 8,3). In der neuen Bezirksverordnetenversammlung verfügen Linke und SPD mit 22 Sitzen zusammen über zwei Sitze mehr als die Grünen.
Die Besetzung der Stadtratsposten ist derzeit noch offen. Ziemlich sicher ist, dass Monika Herrmanns Bezirksbürgermeisterin bleiben wird. Bereits vor der Wahl hatte ihre Parteikollegin Jana Borkamp erklärt, dass sie nicht mehr als Stadträtin zur Verfügung stehe. Die Grünen-Politikerin hatte die Abteilung für Finanzen, Facility Management, Kultur und Weiterbildung geführt.